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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihm einen Brief«, schlug Ryan vor und öffnete die Hintertür. »Mach es kurz. Sag ihm einfach, daß du für ein paar Wochen verreist bist. Verrate ihm nicht zuviel, damit er keine Probleme bekommt, wenn die Polizei hier herumschnüffelt.«
    »Die Polizei ... Wenn ich einfach so verschwinde, bevor sie die Untersuchungen abgeschlossen haben, kommen sie noch auf die Idee, daß ich etwas damit zu tun habe!«
    »Das macht es doch nur noch aufregender, oder nicht? Ich nehme besser nicht dein Telefon«, murmelte Ryan. »Am Ende hören sie es noch ab. Ich rufe meinen Vetter Joey mit meinem Handy an.«
    Miranda schwirrte der Kopf. »Deinen Vetter Joey?«
    »Er ist Reiseunternehmer. Geh jetzt packen«, wiederholte er. »Er wird uns den ersten möglichen Flug buchen. Vergiß deinen Paß nicht – und deinen Laptop. Wir müssen uns die Personallisten noch zu Ende ansehen.«
    Sie holte tief Luft. »Soll ich sonst noch etwas mitnehmen?«
    »Appetit.« Er zog sein Telefon aus seiner Tasche. »Wir sind zum Abendessen in New York. Die Linguine meiner Mutter werden dir vorzüglich schmecken.«
     
    Es war fast sechs, als Andrew endlich nach Hause kam. Er hatte ein halbes dutzendmal versucht, Miranda anzurufen, hatte aber immer nur den Anrufbeantworter erreicht. Er war sich nicht sicher, in welcher Verfassung er sie vorfinden würde – außer sich vor Wut oder vollkommen verzweifelt und verletzt. Hoffentlich konnte er ihr helfen.
    Er fand jedoch nur eine Nachricht am Kühlschrank vor.
    Andrew, du weißt sicher, daß ich beurlaubt worden bin. Es tut mir leid, daß ich dich in dieser schwierigen Zeit allein lassen muß. Ich will nicht behaupten, daß ich keine andere Wahl habe, aber ich tue das, was für mich am besten ist. Ich werde ungefähr zwei Wochen lang weg sein. Mach dir bitte keine Sorgen. Wenn ich kann, melde ich mich.
    Vergiß nicht, den Müll hinauszubringen. Es ist noch genug Eintopf vom Sonntag da, daß es für ein oder zwei Mahlzeiten reicht. Achte darauf, daß du regelmäßig etwas ißt.
    Alles Liebe
    Miranda
    »Mist.« Andrew nahm den Brief in die Hand und las ihn noch einmal. »Wo, um Himmels willen, bist du?«

14
    »Ich verstehe nicht, warum wir nicht direkt nach Florenz geflogen sind.« Miranda überlegte immer noch, ob das, was sie taten, richtig war, während sie bereits in einem schicken kleinen BMW saßen und Ryan aus La Guardia hinausfuhr. »Wenn wir schon etwas so Wahnsinniges planen, sollten wir doch nicht auch noch einen Umweg machen.«
    »Es ist kein Umweg, sondern ein geplanter Zwischenstopp. Ich brauche meine Sachen.«
    »Kleider hättest du dir auch in Italien kaufen können.«
    »Wahrscheinlich tue ich das auch. Wenn die Italiener die ganze Welt anziehen würden, sähen wahrscheinlich alle Leute attraktiver aus. Aber ich brauche bestimmte Dinge, die man nicht einfach so im Geschäft kaufen kann.«
    »Deine Werkzeuge«, murrte sie. »Einbruchswerkzeuge.«
    »Unter anderem.«
    »Gut, gut.« Sie rutschte auf ihrem Sitz hin und her und trommelte mit den Fingern auf ihr Knie. Irgendwie mußte sie die Tatsache akzeptieren, daß sie jetzt mit einem Kriminellen zusammenarbeitete. Mit einem Dieb ohne jede Moral.
    Ohne seine Hilfe jedoch würde sie die Bronze nie wiedersehen – und die Fälschung auch nicht. Und es gab eine Fälschung, da war sie ganz sicher. Es war eine logische Tatsache, die nur noch durch Daten und Tests bewiesen werden mußte.
    Und wenn sie ihren Stolz hinunterschluckte und ihrer Mutter diese Theorie vortrug? Die Vorstellung brachte Miranda beinahe zum Lachen. Elizabeth würde sie sofort ablehnen, und ihre Tochter gleich mit, und sie würde das alles nur ihrer Arroganz, Verbohrtheit und Verzweiflung zuschreiben.
    Und sie hätte damit gar nicht mal so unrecht, gestand Miranda sich ein.
    Der einzige, der bereit war, ihr zuzuhören und die Theorie zu überprüfen, war ein professioneller Dieb, der aus eigenem
Interesse mitarbeitete – und von ihr erwartete, daß sie ihm die Donatello- Venus als Beraterhonorar gab.
    Na ja, das würden sie noch sehen.
    Er ist lediglich ein Faktor in der Gleichung, dachte Miranda, nicht mehr. Die Dunkle Lady zu finden und zu überprüfen war wichtiger als die Formel, mit der sie das erreichen wollte.
    »Es gibt keinen Grund, nach Brooklyn zu fahren.«
    »Aber natürlich.« Ryan konnte sich lebhaft vorstellen, was in ihrem bewundernswert klugen Kopf vor sich ging. Sie hatte ein sehr ausdrucksvolles Mienenspiel – wenn sie sich unbeobachtet fühlte. »Ich

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