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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Post, das auf neue Nachrichten aufmerksam machte. Sie klickte auf »Neueingang« und las die Überschrift: »Ich schon wieder.« Sie klickte darauf und holte den Text der Mitteilung auf den Bildschirm.
»Nur ein kleiner Scherz! Natürlich hast Du diese Frauen nicht getötet. Ich war es. Und wenn Du glaubst, ich will Dich verkohlen, hier ist der Beweis: die Frau, die Wonne geschluckt hat, starb an einer Gehirnblutung. Eine der Öffentlichkeit nicht zugängliche Information, von der nur die FBI -Leute wissen – und selbstverständlich ich, der Killer.«
    Schon war Charlotte aufgesprungen und zur Tür hinausgelaufen. Am Ende des Korridors sah sie, daß im Empfangsbereich noch das gleiche Chaos herrschte wie vorhin. Auf den in Reihen angeordneten Sekretärinnenschreibtischen war fast jedes Computerterminal in Gebrauch. Sie konnte sogar Mr. Sung durch seine ein Stück geöffnete Tür erkennen, wie er gedankenvoll auf seinen Monitor schaute. Ihr Blick suchte Valerius Knight. Sein Laptop-Bildschirm leuchtete, aber der Bundesagent war nirgends zu sehen.
    Sie ging in ihr Büro zurück, setzte sich vor ihren Computer, wählte die Option ANTWORT und tippte hastig: »Wer sind Sie?« Dabei hämmerte sie so zornig in die Tasten, daß sie sich verschrieb und noch einmal zurückgehen und die Worte korrigieren mußte. Sie klickte auf SENDEN und wartete, während die Nachricht an ihren Postversender ging. Gleich darauf erschien eine Warnung auf dem Bildschirm.
e-mail-versand-abteilung:
Ihre Nachricht konnte nicht weitergeleitet werden.
Empfänger nicht zu ermitteln.
    Sie tippte wieder: »Was wollen Sie?«, klickte auf SENDEN und biß auf ihre Unterlippe, während sie auf den Schirm starrte.
    Aber auch diese Anfrage kam als unzustellbar zurück.
    Sie stand auf. Es konnte sich nur um einen Verrückten handeln. Jemand, der ihre mißliche Situation für sich ausnutzte, die Sorte Schweinehund, vermutete sie, die sich an Unfallorten an die Opfer heranmachte. Sie würde es Agent Knight erzählen und ihm die Weiterverfolgung überlassen, da es dem Mann oder der Frau offensichtlich gelungen war, an nicht allgemein zugängliche Informationen heranzukommen.
    Gleich darauf erklang erneut der Alarmton, und eine neue Botschaft erschien auf dem Monitor:
»Ärgerliche Sache mit Deiner Windschutzscheibe. Nur gut, daß Du den Wagen gewechselt hattest.«
    Charlotte stand wie angewurzelt.
    Die Nachricht ging weiter.
»Kommen wir zum Geschäft, Charlotte. Du wirst eine öffentliche Erklärung abgeben. Darin wirst Du zugeben, daß Harmony sich sittenwidriger Methoden bedient, gefährdete Tierarten für seine Produkte mißbraucht und die Allgemeinheit wissentlich betrügt. Wenn Du dieser Anweisung nicht folgst, bist Du allein für alle Konsequenzen verantwortlich.«
    Sie hatte sich noch nicht von dem Schock erholt, als noch ein weiterer Satz erschien:
»Du hast genau zwölf Stunden Zeit, um deine Erklärung vorzubereiten.«
    Die Augen auf den Bildschirm geheftet, fühlte Charlotte, wie sie zu Eis erstarrte. »Nur gut, daß Du den Wagen gewechselt hattest.«
    Sie fuhr immer mit der Corvette, einem kleinen Auto mit zerbrechlicher Fiberglas-Karosserie. Hätte sie sich nicht in letzter Minute für den panzerähnlichen Chevy entschieden, dann wäre sie, als die Garagentür herunterkam … Sie erschauderte. Das plötzliche Rucken des Wagens, das es ihr den Magen umdrehte, der ohrenbetäubende Krach, die überall herumfliegenden Glassplitter.
    »Nur gut, daß Du den Wagen gewechselt hattest.«
    Was wollte dieser Kerl andeuten? Daß es kein Zufall gewesen war?
    Nein. Allein die Vorstellung war schon viel zu schrecklich.
    Sie begann zu zittern, und eine trübe Vorahnung beschlich sie. Etwas Böses und Tödliches wollte sie umschlingen, sie konnte fühlen, wie es sich regte, vorwärtskroch wie eine unsichtbare Schlange, aufgebäumt zum Biß.
    Sie mußte die FDA-Agenten informieren, Desmond, die Polizei …
    Aber ihr Verstand hatte die Entscheidung bereits getroffen.
    Der Wandsafe war hinter einem chinesischen Rollbild aus dem neunzehnten Jahrhundert versteckt. Nur Charlotte und Desmond kannten die Kombination. Sie öffnete die Tür und holte ein schmales, in Leder gebundenes Buch heraus. Der goldgeprägte Titel lautete: Silberlorbeerkranz. Preisgekrönte Dichtung 1981.
    Charlotte hatte das Buch die ganze Zeit über aufgehoben, aber seit jenem Tag des Jahres 1981, an dem ihre Welt ringsum in sich zusammengebrochen war, nicht mehr hineingeschaut.
    Nun schlug sie

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