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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wartet. Kommt her. Hört mir zu. Das Klare Weiße Licht ist überall. Ihr müsst euch nur dafür öffnen, und es wird euch empfangen. Ihr müsst nicht hier bleiben. Es gibt einen besseren Ort …«
    Er unterbrach sich. Ein paar der dunklen Gestalten waren ihm schon sehr nahe. Die Macht in ihnen war ebenso zu spüren wie eine reuelose Wildheit. Zorn, Hunger und Gewalt vibrierten in der Luft. Lange, gekrümmte Klauen, scharfe, bösartige Zähne blitzten auf. Augen, die vor lauter Verachtung und Hass aufleuchteten. Alle konzentrierten sich jetzt auf Graham Tiley. Er suchte nach Worten der Hilfe und der Beruhigung, aber sie kamen ihm nicht über die Lippen. Er konnte spüren, dass sein altes Herz schmerzhaft in der Brust pochte. Nicht jetzt, du alter Narr , dachte er. Das wäre wirklich eine dumme Art zu sterben .
    JC ging schnell zu ihm hin, sein heller, weißer Anzug schimmerte in der Finsternis, seine Augen waren wie Scheinwerfer. Er stellte sich zwischen Tiley und den Schatten, der ihm am nächsten war. Als er sich umsah, wichen sie alle widerwillig vor dem Licht in seinen Augen zurück.
    Die Schatten hielten kurz inne, dann zogen sie alle Aufmerksamkeit auf sich, als sie mit einem Ruck ihre endgültige Gestalt annahmen. Sie waren alle zu großen Schwarzen Hunden geworden; Dutzende, riesig, schlank und muskulös, die dunklen Körper von ungefähr eineinhalb Metern Schulterhöhe. Sie sahen aus wie Hunde, bewegten sich aber wie Wölfe, mit übernatürlicher Geschwindigkeit, Geschmeidigkeit und schrecklicher Kraft. Sie trotteten über den offenen Fabrikboden, schwere Klauen gruben tiefe Furchen in den Beton. Wenn sie knurrten, zeigten sie gewaltige Mäuler mit bösartigen Reißzähnen darin. Es waren keine wilden Tiere aus der Natur, es waren unnatürliche Viecher aus unvorstellbarer Vergangenheit, beschworen in die Gegenwart und geformt zu den Schwarzen Hunden der Legende.
    »Ich habe Hunde noch nie gemocht«, sagte Happy.
    »Das sind alte Geschichten, die lebendig wurden«, sagte Tiley. »Nur mit mehr Zähnen und Klauen, als ich mir je habe vorstellen können …«
    »Große, spitze Zähne«, fügte Happy hinzu. »Echt große, spitze Zähne. Will jemand ein Bällchen werfen?«
    »Keiner rührt sich«, sagte JC. Er hielt seine Stimme sorgfältig ruhig und leicht. »Jeder passt auf den anderen auf.«
    »Die Geschichten besagen, dass die Sichtung eines Schwarzen Hundes bedeutet, dass man stirbt«, meinte Tiley.
    »Nicht, wenn ich da bin«, sagte JC. »Manchmal ist eine Geschichte nur eine Geschichte. Happy, konzentrier dich darauf rauszufinden, was sie wollen. Melody, ich brauche Informationen darüber, was diese Viecher sind, wenn sie nicht die Gestalt von Schwarzen Hunden annehmen. Und Kim – du kannst Dinge sehen , die den Lebenden verwehrt sind. Die selbst meine Augen nicht sehen können. Versuch, den Geist des Mannes zu finden, der hier getötet wurde, mit dem alles anfing. Albert Winter.«
    »Das sind definitiv keine Hunde!«, sagte Happy und klang beinahe überrascht. »Nicht einmal ein kleines bisschen Hund. Wer auch immer sie beschworen hat, hat ihnen das Aussehen von Schwarzen Hunden gegeben, um sie besser kontrollieren zu können. Ich weiß nicht, was sie vorher waren. Melody?«
    »Urzeit, eindeutig prähuman«, sagte diese. »Ihr würdet nicht glauben, wie die Tachyonenwerte ausschlagen, die ich empfange. Was auch immer die sein mögen, sie sind aus einer unglaublich grauen Vorzeit. Ich glaube, sie sind hier gefangen.«
    »Ich habe den Geist von Albert Winter gefunden«, sagte Kim. »Er ist zusammen mit den Hunden einfach erschienen. Heißt das, dass die Theorie vom Tod durch die Maschinen, die sich manifestiert haben, offiziell hinfällig ist?«
    »Es sind die Hunde«, sagte JC. »Wenn Zweifel bestehen, dann sind es eben die Killerhunde mit Klauen und Reißzähnen gewesen. Versuch mal, den Geist in den Vordergrund zu holen, Kim. Der Rest von uns hält die Hunde beschäftigt.«
    »Sprich nur für dich selbst«, rief Happy. »Wenn einer mich will, dann bin ich hier und verstecke mich unter Melodys Instrumenten.«
    »Wenn du auch nur so aussehen solltest, als wolltest du meine Geräte anfassen, dann grab ich dir die Eier mit einem Löffel raus«, sagte Melody sofort.
    »Ich will nach Hause«, erklärte Happy.
    Einer der Schwarzen Hunde brach plötzlich aus dem Rudel aus, er raste lautlos über den Betonboden direkt in Richtung von Melodys Arbeitsstation. Melody zog eine Maschinenpistole von irgendwo heraus und

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