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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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den Fall, dass du es nicht bemerkt hast: Ich hab von diesen Gespenstern die gleichen Prügel eingesteckt wie du. Ich hätte da drin sterben können, wenn Melody nicht die Kontrolle über die Klimaanlage übernommen und uns gerettet hätte.«
    »Es liegt an mir, nicht wahr?«, sagte Kim. Sie hockte jetzt mitten in der Luft und hatte ihre Knie an die Brust gezogen. »Ihr habt jetzt Angst vor mir. Ich bin vielleicht ein Geist, aber ich bin ein netter Geist. Wie Casper in den Comics.«
    »Casper, das tote Baby?«, fragte Happy und lächelte ein wenig. »Ich war immer der Ansicht, das sei ein echt gruseliges Konzept.«
    »Ich habe keine Ahnung, wo das Licht herkam oder warum es mich ausgewählt hat«, sagte Kim und lugte hinter ihren Knien hervor. »Und ich will auch nicht, dass das noch einmal passiert. Was nützt einem eine Gabe, wenn man sie nicht kontrollieren kann?«
    »Du wurdest zusammen mit JC unten in den Tiefen der Oxford-Circus-U-Bahn-Station verändert«, sagte Melody stur. »Und das ist nicht fair! Happy und ich waren auch da unten und haben für das Gute gekämpft, und wir haben nichts bekommen!«
    »Wir haben doch uns gekriegt«, sagte Happy schüchtern.
    »Unterbrich mich nicht, wenn ich grade so schön am Schimpfen bin!«
    »Tut mir leid, Liebes.«
    »Ich habe ein Paar Hosen, das ich dir leihen könnte«, sagte JC sachlich. »Im Moment scheinst du in eurer Beziehung keine anzuhaben.«
    »Spinnst du?«, fragte Happy. »Sie jagt mir eine Scheißangst ein!«
    »Ich dachte, ihr beiden hättet ständig Sex?«, fragte Kim.
    »Was hat das denn mit irgendwas zu tun?«, wollte Happy wissen.
    »Versucht nur ja nicht, mich davon abzuhalten, mich unterschätzt und ausgenutzt zu fühlen!«, giftete Melody. »Warum haben wir keine besondere Gabe erhalten?«
    »Wir sind nicht würdig«, sagte Happy nüchtern.
    »Ich hau dir gleich eine rein, und das wird wehtun!«, sagte Melody.
    »Vertraut mir, wenn ihr diese Gabe haben wollt, dann nur zu«, sagte JC. »Ich kann die Welt klarer sehen als je zuvor, aber das ist nicht unbedingt etwas Gutes. Ihr würdet nicht glauben, mit welchen Viechern wir unter anderem diese Welt teilen. Wir wandeln in Träumen und Albträumen, in Schönheit und Schrecken, und der schiere Druck all dessen ist mehr, als meine Augen ertragen. Und wusstet ihr, dass ich keine Farben mehr sehe? Außer wenn ich meine Sonnenbrille abnehme. Wenn ich die Sonnenbrille trage – was für die meiste Zeit gilt, denn sonst werde ich verrückt –, dann sehe ich nur schwarzweiß. Ich frage mich, was ich sonst noch verloren habe, als Preis für diese besondere Gabe.«
    »Ich würde echt gern ein paar Tests mit dir machen, JC«, erklärte Melody. »Dich unter ein schönes Mikroskop stecken und sehen, was aus dir geworden ist. Um deinet-, aber auch um meiner Neugier willen. So grell zu strahlen, kann nicht gut für dich sein.«
    »Alles anhalten und nochmal zurück«, sagte Happy. »Reden wir hier über Strahlung? Kim hat mich da unten total angestrahlt! Bin ich jetzt steril? Reißt du mir jetzt meine Lebensgeister in deinem Labor raus, Melody, und sezierst sie?«
    »Du findest es doch toll, wenn ich die Krankenschwester spiele«, gab Melody zurück. »Und jetzt benimm dich. Das Leuchten kommt von keiner Art Strahlung, die ich kenne. Ich habe ein wenig nachgeforscht. Das ist so gesehen nicht einmal Licht, es ist das Anzeichen für eine Macht von außen, die mit unserer geringeren Welt in Berührung gekommen ist.«
    »Das macht mich nicht schlauer«, erwiderte Happy.
    »Deshalb lasse ich dich nicht noch mehr Tests machen«, sagte JC. »Ich habe schon genug Sorgen, so wie es ist, ohne dass du noch welche obendrauf packst.« Er sah Happy an. »Nichts hat sich geändert, Happy. Nicht wirklich. Ich bin immer noch ich, auf jede Art, auf die es ankommt. Ich war nie neidisch auf deine Telepathie, ich wusste immer, was das mit dir machte. Glaubst du, das hier ist anders?«
    »Gott, wir sind schon ein Wahnsinnsteam«, sagte Happy. »Psycho-Zombies am Stock.«
    »Das gilt wohl nur für dich«, sagte Melody.
    »Sehr wahr«, entgegnete Happy.
    »Also, sind wir immer noch ein Team?«, wollte JC wissen.
    »Natürlich sind wir ein Team«, erklärte Melody. »Wer sonst würde sich schon mit Typen wie uns abgeben?«
    »Ja!«, rief Kim und richtete sich mitten in der Luft auf. »Wir sind total verbunden! Ein Hurra auf uns!«
    »Oh Gott. Jetzt ist die auch schon so enthusiastisch«, grollte Happy. »Schlimm genug, wenn JC so drauf ist.

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