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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Telepathin Monica Odini und der Zauberer mit der Technik, Ivar ap Owen. Sie hatten mehr Fälle gelöst, üble Kreaturen besiegt und in mehr übernatürliche Ärsche getreten als alle anderen Einsatzagenten zusammengenommen. Diego selbst war effizient, glamourös und beinahe unerträglich arrogant. Mit anderen Worten: Er war alles, was JC anstrebte zu sein.
    Diego sah hinüber zu JC, und sein Blick war nur deshalb nicht ganz offen verächtlich, weil er so voller Desinteresse war. JC rächte sich, indem er Diego ein bedeutungsloses Lächeln zuschickte, so, als ob er das Gesicht erkenne, aber es nicht so recht einordnen könne.
    Schließlich schlenderte Diego ganz beiläufig hinüber zu JC, der demonstrativ eine besonders lässige und ungerührte Pose einnahm. Die beiden Teamleiter nickten und lächelten sich höflich an, weil andere Leute zusahen, aber keiner machte Anstalten, dem anderen die Hand zu schütteln. Es gab Grenzen. Diego schob die Hände in die Taschen seines langen Staubmantels und sah JC herausfordernd in die Sonnenbrille.
    »Irgendwas, auf das wir da drin besonders achten müssen?«, fragte er nachlässig. »Etwas, das vielleicht ein wenig viel für euch war und das noch einen leichten Schlag auf den Hinterkopf braucht, um Ruhe zu geben?«
    »Nein«, sagte JC und lächelte freundlich. »Nichts, was der Rede wert wäre. Mein Team macht seine Arbeit. Ihr könntet allerdings etwas von dem Chaos aufräumen … Ich meine, wenn ihr schon hier seid.«
    »Wir werden ohnehin alles kontrollieren«, sagte Diego. »Für den Fall, dass ihr was übersehen habt. Lieber auf Nummer sicher gehen, stimmt’s?«
    »Natürlich«, erwiderte JC. »Man sollte sich immer beschäftigt geben, wenn nichts Wichtiges zu tun ist.«
    An dieser Stelle hatten sich beide Männer so lässig zurückgelehnt, dass es einem Wunder glich, dass sie nicht hintenüber gekippt waren. Diego und JC tauschten noch ein wortloses, giftiges Lächeln aus, bevor Diego sich von JC abwandte und ohne Hast zurück zu seinem eigenen Team schlenderte. Happy stellte sich neben JC.
    »Du würdest nicht glauben, was ihr Team-Telepath Monica gerade über mich gedacht hat! Einige Leute haben einfach zu viel Phantasie und nicht annähernd genug Sperren. Du hast nicht zufällig was zum Schreiben, oder? Ich muss was aufschreiben, solange es noch frisch ist.«
    »In Versuchung geraten?«, wollte JC wissen.
    »Mit der?«, gab Happy zurück. »Da steck ich mein Ding doch lieber in den Küchenmixer. Ich habe Geschichten über sie gehört. Die meisten enden damit, dass ein psychisch überforderter junger Mann vor der Ambulanz eines Krankenhauses abgeladen wird. Außerdem würde Melody mich Glied für Glied auseinanderreißen. Oder noch schlimmer, sie würde Monica fragen, ob sie Lust auf einen Dreier hat. Ich weiß nicht, welche Option mir mehr Angst einjagt.«
    »Kopf hoch«, versicherte JC. »Oh-oh, hier kommt Ärger. Melody! Hör auf, diesen Computer zu streicheln, und komm gefälligst her! Ich glaube, die Chefin würde uns gern kurz sprechen.«
    Melody eilte zu JC und Happy. Sie kannte den Wert einer einigen Front gegen die Gefahr und war schon immer sehr zahlenfest gewesen. Wenn auch nur, um etwas anderes hinter Statistiken zu verstecken, wenn die Kacke anfing zu dampfen. Die Krankenschwester sah, dass Catherine Latimer mit großen Schritten herankam, verschwand schnell in ihrem Krankenwagen und schloss die Tür hinter sich ab. JC hätte sie begleitet, wenn es sinnvoll gewesen wäre. Treffen mit der Chefin des Carnacki-Instituts gingen selten gut aus, wenn er und sein Team involviert waren. Irgendwie wusste JC, dass sie schon daran arbeitete, ihm die ganze Schuld an diesem Desaster zu geben.
    Die Chefin machte vor JC und seinem Team eine Vollbremsung, und alle legten großen Wert darauf, ihr völlig ungerührt und auf beiläufige Art zuzunicken. Latimer wiederum bedachte jeden von ihnen mit einem kalten und sehr direkten Blick. Sie war körperlich nicht sehr beeindruckend, aber die Kraft ihrer Persönlichkeit glich das mehr als aus. Von durchschnittlicher Größe und Kompaktheit, trug sie einen vorzüglich geschnittenen grauen Anzug und rauchte türkische Zigaretten in einer langen Elfenbeinspitze. Sie war sicher schon über siebzig und sah aus, als habe sie sich jedes Jahr erkämpft. Sie war die imponierendste, effizienteste und entschieden gefährlichste Frau, die JC je getroffen hatte. Er verbrachte eine Menge Zeit damit, sie zu vermeiden, was sie die meiste Zeit zu

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