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Das Haus der Sonnen

Das Haus der Sonnen

Titel: Das Haus der Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds , Norbert Stöbe
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in der Nähe befindlichen Familienschiffe herbeizurufen. Sie werden uns nicht aufhalten, Portula.«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Ganz sicher. Ich weiß, was in diesem Schiff steckt. Ich habe gesehen, wie es Hederichs, Meldes und Agrimonys Schiffe zerschmettert hat. Dann hat es auch noch Galgant beiseitegefegt – obwohl sein Schiff weitaus besser bewaffnet war als die anderen, hat das keinerlei Unterschied ausgemacht. Anschließend sind uns noch drei Schiffe gefolgt – die Bummelant , die Schockdiamant und die Chromatische Aberration . Jetzt ist nur noch die Bummelant übrig. Die anderen Schiffe haben versucht, uns zu verlangsamen, doch die Silberschwingen hat sie mühelos abgeschossen. Sie haben nur minimale Schäden angerichtet, die leicht zu beheben waren. Nach allem, was ich über den Kordon in Erfahrung gebracht habe, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er uns beschädigen oder gar aufhalten kann, sehr gering. Es wird ein Massaker geben, das ohne Folgen bleiben wird.«
    »Aber du könntest dich auch irren. Vielleicht gibt es verborgene Schiffe, die erst im letzten Moment die Tarnung fallen lassen.«
    »Ja, das könnte sein.« Hesperus zögerte. »Ich habe mir eine Freiheit herausgenommen, Portula – ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel.«
    »Nachdem du mich dreitausend Jahre lang in einem engen Kasten eingesperrt hast? Weshalb sollte ich?«
    »Ich habe den Kordon angefunkt – so viel Kontrolle habe ich immerhin über die Silberschwingen . Ich habe unsere Lage erläutert – dass wir unschuldige Geiseln sind und weder den Kurs noch die Geschwindigkeit unseres Schiffes beeinflussen und es auch nicht daran hindern können, feindselige Handlungen zu begehen. Ich habe eine grafische Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse übermittelt und ihnen dargelegt, dass sie selbst mit vereinten Kräften keine Chance haben, uns aufzuhalten, und daher mit schweren Verlusten an Raumschiffen und Menschenleben rechnen müssen. Ich habe sie dringend gebeten, alle bemannten Schiffe zurückzuziehen und lediglich die automatisierten Stationen in Stellung zu belassen, um die Verluste zu minimieren.«
    »Und haben Sie deinen Rat beherzigt?«
    »Ich habe keine Antwort bekommen und auch keine Veränderungen in der Abwehrformation bemerkt. Ich glaube, sie haben meine Nachricht ignoriert.«
    »Das ist verständlich. Sie glauben, Kadenz oder Kaskade wollten sie von einem aussichtsreichen Angriff abhalten.«
    »Es tut mir leid, Portula – mehr konnte ich nicht tun.«
    »Ich könnte versuchen, mit ihnen zu reden.«
    »Ich glaube nicht, dass dies etwas ändern würde. Sie würden annehmen, man wolle sie mit einer Projektion täuschen.«
    »Ich würde es trotzdem gern versuchen.«
    »Dann sprich.«
    »Jetzt gleich?«
    »Je eher sie sich aus der Reichweite unserer Waffen begeben, desto weniger Verluste werden sie erleiden. Sie können uns nicht aufhalten, aber dann haben wir wenigstens alles versucht.« Er lächelte aufmunternd. »Sprich, Portula. Vielleicht hast du ja mehr Erfolg als ich.«
    »Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen soll. Normalerweise weiß ich einigermaßen Bescheid über die Zivilisation, mit der ich es zu tun habe. Zum Beispiel, ob sie Zweibeiner sind, Sauerstoff atmen und dergleichen.«
    »Jetzt musst du ohne diese Informationen auskommen. Du kannst nur hoffen, dass sie wenigstens Uni verstehen. Wahrscheinlich tun sie das, denn sonst hätten sie die gentianische Warnung nicht beachtet.«
    »Also gut.« Ich räusperte mich – trotz des Frühstücks hatte ich noch immer einen trockenen Hals. »Hier spricht Portula. Ich bin ein Splitterling der Familie Gentian. Sie haben bestimmt schon von meinen Brüdern und Schwestern gehört. Wahrscheinlich haben Sie auch die Funknachricht meines Freundes Hesperus aufgefangen. Ich möchte Sie bitten, ihm zu glauben. An Bord dieses Raumschiffs befindet sich ein Einmalöffner, der auf Ihren Sternendamm eingestellt ist. Wenn der Öffner funktioniert, sind wir alle – Menschen, Posthumane, alle organischen Intelligenzen der Metazivilisation – in großer Gefahr. Das ist eine gegebene Tatsache. Sie tun recht daran, uns aufhalten zu wollen – wenn es einen sicheren Weg gäbe, dies zu bewerkstelligen, würde ich Sie ermutigen, ihn zu beschreiten. Bitte glauben Sie Hesperus – Sie setzen Maschinen und Menschen gegen ein Raumschiff ein, das nicht aufzuhalten ist. Falls Sie im Besitz einer ultimativen Waffe sind, von der wir nichts wissen – wie zum Beispiel zehntausend

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