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Das Haus der Sonnen

Das Haus der Sonnen

Titel: Das Haus der Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds , Norbert Stöbe
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wir beide zu spät aufkreuzen, können sie sich denken, dass wir ein Paar sind. Es hätte gar keinen Sinn, es verbergen zu wollen.«
    »Da hast du vielleicht Recht.«
    Portula verschränkte die Arme. »Allerdings. Dann werden wir also beide den Ruhm für Hesperus einheimsen.«
    »Was mich betrifft«, sagte Hesperus, »so werde ich nur Gutes über Sie berichten und hervorheben, was Sie alles für mich getan haben.«
    »Wenn ich erst mal meine zahlreichen Beschwerden vorgebracht habe, werden Sie ins Schwitzen geraten«, sagte Doktor Meninx.
    »Dafür haben Sie nur tausend Tage und Nächte Zeit«, sagte ich. »Ich an Ihrer Stelle würde also gleich damit anfangen.«
    Der Avatar machte ein wütendes Gesicht. »Sie täten gut daran, nicht über mich zu spotten, Splitterling.«
    »Über Sie zu spotten liegt mir fern, Doktor.« Ich klatschte lebhaft in die Hände. »Und jetzt zu den praktischen Dingen. Portula und ich werden in den Ruhezustand gehen, sobald wir die Bearbeitung unserer Stränge abgeschlossen haben, was höchstens noch einen Tag dauern dürfte. Doktor Meninx: Ich nehme an, Sie werden sich für die Dauer des Fluges zum Reunionssystem in Tiefschlaf versetzen?«
    »Was ich in meinem Tank mache, geht nur mich etwas an.«
    »Ich wollte lediglich wissen, ob Hesperus vielleicht ein Auge auf den Tank haben soll, während wir im Ruhezustand sind?«
    »Ein Auge haben?«, fragte der Avatar, dessen Misstrauen wieder erwacht war.
    »Ich werde nicht in den Ruhezustand eintreten«, erklärte unser goldener Gast dem Avatar. »Ich habe mich dazu bereiterklärt, Campions übrige Schläfer zu überwachen und aufzupassen, dass ihnen nichts passiert. Es wäre mir eine Ehre, wenn ich Ihnen, Doktor Meninx, den gleichen Gefallen erweisen dürfte.«
    »Das lassen Sie gefälligst bleiben!« Im Blick des Avatars mischten sich Empörung und unverstellte Angst. »Er darf nicht in die Nähe meiner Ausrüstung kommen, Splitterling! Er führt etwas im Schilde!«
    »Ich habe nicht die Absicht, mich an Ihrer Ausrüstung zu vergreifen«, sagte Hesperus. »Wenn ich Ihnen übelwollte, Dr. Meninx, dann hätten Sie das bereits gemerkt. Ich wollte Ihnen lediglich einen Gefallen tun.«
    Ich hob beschwichtigend die Hand. »Ganz ruhig, Hesperus – ich weiß, Sie haben es gut gemeint, aber aus der Sicht des Doktors wäre es wohl besser, wenn Sie sich von ihm fernhalten würden.«
    »Wie Sie wünschen.«
    »Das war dumm von Ihnen«, sagte Portula zum Avatar.
    »Meine Dummheit bestand darin, dass ich mich der Familie Gentian anvertraut habe. Man hat mir gesagt, mit den Marcellins wäre ich besser bedient.«
    Hesperus merkte auf. »Was wollten Sie eigentlich von der Vigilanz?«
    »Ach, dies und das, und nichts davon geht Sie etwas an.«
    »Es gibt keinen Grund, es uns zu verschweigen«, sagte ich.
    »Bislang haben Sie nicht danach gefragt – weshalb wollen Sie es jetzt wissen?«
    »Ich weiß nicht. Weil Hesperus das Thema angesprochen hat. Weil ich bis jetzt nicht daran gedacht habe, Sie zu fragen. Nach meinem letzten Umlauf hatte ich genug von der Vigilanz. Ich wollte Sie einfach nur absetzen und die Riesen so schnell wie möglich hinter mir lassen.«
    »Wir sollten Dr. Meninx nicht unter Druck setzen«, sagte Portula. »Er ist ein Gelehrter und hat ein Recht auf seine Privatsphäre.« Sie setzte umgekehrte Psychologie ein, denn sie wusste, dass unser eingebildeter Gast dem Köder nicht würde widerstehen können.
    »Also, wenn Sie es unbedingt wissen wollen«, sagte der Avatar und legte eine Kunstpause ein, bis es sich unserer ungeteilten Aufmerksamkeit sicher war, »im Zentrum meiner wissenschaftlichen Forschungen stehen die Früheren Andromedas. Ich stimme mit der Vigilanz darin überein, dass die Absenz die Folge des organisierten Vorgehens unbekannter Intelligenzen ist. Vorsätzlich oder unabsichtlich haben sie etwas mit ihrer Galaxis angestellt. Als in einer vergleichbaren Spiralgalaxis beheimatetes intelligentes Wesen habe ich natürlich zumindest ein flüchtiges Interesse an dem fraglichen Vorkommnis. Sollten die Früheren von Andromeda eine Dummheit begangen haben, liegt es in unserem Interesse, diesen Fehler nicht zu wiederholen. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Vigilanz zu sehr mit der Akquise und dem Katalogisieren von Daten beschäftigt ist, um die Daten mit dem erforderlichen Abstand zu betrachten. Ein einsamer Gelehrter, der ganz in seiner Arbeit aufgeht, vermag vielleicht eher die Muster und Interferenzen zu entdecken, welche

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