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Das Haus der Sonnen

Das Haus der Sonnen

Titel: Das Haus der Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds , Norbert Stöbe
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Hand. »Es nutzt nichts, Portula: Mein Entschluss steht fest.«
    »Bist du dir wirklich sicher?«, fragte Mezereum leise.
    »Allerdings.« Er nickte energisch. »Das ist mein voller Ernst. An welches Schiff hast du gedacht, Portula?«
    »Ich habe einen Randläufer-Leichter.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Er wurde seit über drei Millionen Jahren Planetenzeit nicht mehr eingeschaltet. Macht dir das was aus?«
    »Diese Schiffe sind für die Ewigkeit gebaut. Zeig mir einfach, welchen Schalter ich drücken muss.«
     
    Er tauchte so schnell wieder auf, wie er verschwunden war. Eben noch stand ich im Hangar und blickte auf den mit rotverschobenen Sternen gesprenkelten schwarzen Himmel hinaus, da näherte sich auch schon ein chrom-schwarzer Randläufer-Leichter, als sei er soeben in meinem Kielwasser materialisiert. Campion, Mezereum und ich waren an Bord, kaum dass sich das Arretierungsfeld eingeschaltet hatte.
    Dann erfuhren wir, wie es Hesperus ergangen war.
    »Als ich an Bord ging, war er noch lebendig«, sagte Akonit. »Er hat sich schwach bewegt. Er hat mich wahrgenommen.«
    Falls Hesperus jetzt noch etwas wahrnahm, so war es ihm nicht anzumerken. Sein Kopf bewegte sich nicht, sein Gesichtsausdruck war starr. Seine Augen, die zwischen Türkisblau und Jadegrün changiert hatten, waren stumpf und leer. Das einzige Lebenszeichen, das er noch von sich gab, waren die veränderlichen Lichterscheinungen hinter dem Gitter an der Schädelseite. Allerdings pulsierten die Lichter nur langsam, und ihre Farben waren gedämpft, wie die erlöschende Glut eines Feuers.
    Gleichwohl hatte es einen Willensakt erfordert, das Notsignal zu senden.
    Hesperus’ Reglosigkeit war jedoch nicht das Verstörendste; selbst wenn die Lichter erloschen wären, hätte ich angenommen, dass er sich in das Maschinenäquivalent eines Komas versetzt hatte, um die Grundfunktionen möglichst lange aufrecht zu erhalten. Aber Hesperus war nicht mehr vollständig. Die linke Seite war fast vollständig verschwunden oder hatte sich vielmehr in eine unförmige Masse aus geschwärztem und goldenem Metall verwandelt, die einerseits wirkte wie ein Fortsatz seines Körpers, andererseits wie eine Ausstülpung des Schiffes, die in Hesperus Körper eingedrungen und mit ihm verschmolzen war. Das Schiff war verschwunden, doch die sauberen, metallisch funkelnden Oberflächen, die Akonit durchtrennt hatte, um Hesperus zu befreien, waren noch deutlich zu erkennen.
    »Ich hatte keine Zeit, lange zu überlegen«, sagte er, als müsse er sich rechtfertigen. »Ich habe es kaum geschafft, ihn loszumachen.«
    »Trat dabei eine Veränderung auf?«, fragte ich.
    »Die Lichter wurden schwächer, glaube ich, aber sie waren auch vorher nicht besonders hell gewesen. Ich habe keine Ahnung, ob die geschmolzene Masse ihn am Leben erhalten oder ob sie ihn langsam umgebracht hat.«
    »Als das Schiff beschädigt wurde«, sagte Campion, »sind offenbar die Instandsetzungssysteme durchgedreht. Ich glaube, Hesperus hat sich darin verfangen – es sieht so aus, als habe das Schiff versucht, ihn in seinen Rumpf einzubauen, weil es ihn fälschlich für ein defektes Bauteil hielt.«
    »Dann war es ein Fehler, ihn vom Schiff zu trennen.«
    »Hesperus hat das Notsignal nicht ohne Grund gesendet«, sagte ich. »Wahrscheinlich hat er gewusst, dass er den Verfolgern nicht mehr lange entgehen würde. Was auch geschieht, du hast seine Aussichten verbessert.«
    »Das hoffe ich.«
    »Aber ich weiß nicht, was wir jetzt mit ihm machen sollen«, sagte Campion, der wie ein Gärtner, der ein Beet mustert, die Hände in die Hüfte gestemmt hatte.
    »Also ich finde, wir sollten ihn in Stasis versetzen und ihn so rasch wie möglich in die Obhut der Maschinenwesen übergeben«, sagte ich.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob wir eine Stasiskammer haben, die groß genug ist«, meinte Campion. »Und wir können wohl kaum so lange Stücke von ihm abhacken, bis er hineinpasst.«
    Ich betrachtete die sich langsam verändernden gedämpften Lichter. »Wir können ihn nicht in diesem Zustand belassen.«
    »Das werden wir auch nicht«, sagte Campion. »Wir werden ihn scannen, wie du vorgeschlagen hast, und wenn wir ihm helfen können, ohne ihn weiter zu beschädigen, dann werden wir das tun. Andernfalls muss er so lange warten, bis wir Belladonna erreicht haben. Dann können wir nur darauf hoffen, dass dort ein anderes Maschinenwesen auftaucht – ein Gast, der den Angriff überlebt hat und weiß, was zu tun ist.«
    »Und wenn dort

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