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Das Haus der Tänzerin

Das Haus der Tänzerin

Titel: Das Haus der Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Lord Brown
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mit dem ES Magazine zurück. Joe hatte die Journalistin durch ihr neues Haus geführt und ihr all die Spielsachen gezeigt, die er installiert hatte – das Heimkino, die prahlerischen Kunstwerke von Hirst, die Einrichtung, die sich las wie der Katalog eines Designmuseums. Der Fotograf hatte Emma unterdessen gebeten, an den Orchideen auf dem Kaminsims zu riechen.
    »Aber die haben doch gar keinen Geruch«, sagte sie.
    »Na, dann streicheln Sie sie einfach. Schauen Sie inspiriert.« Er beschrieb mit der Hand einen Kreis in der Luft, ohne auch nur vom Sucher der Kamera aufzublicken.
    Während sie pflichtbewusst über die Orchideen strich, piepste Joes Handy in der Küche. Sie erwarteten Nachricht von Liberty aus dem Krankenhaus, deshalb beschloss sie, die SMS zu lesen. Hundert Mal hatte sie sich gefragt, was wohl passiert wäre, wenn sie das nicht getan hätte. »Fehlst«, hieß es. »Heute Nacht, x.« Emma hörte Joes Schritte auf der neuen Treppe aus Wengenholz. Sie drehte das Handy rasch wieder um, so wie es dagelegen hatte, und schenkte allen ein Glas Champagner ein.
    »Das Haus ist großartig«, sagte die Journalistin und setzte sich auf einen Hocker neben der Theke aus Corian. »Seit wann wohnen Sie schon hier?«
    »Noch nicht lange«, sagte Emma. Sie versuchte, klar zu denken. »All das ist eigentlich Joes Werk, er hatte viel Arbeit damit.«
    »Unsinn!« Joe machte es sich auf dem Eames Lounge Chair vor dem Kamin bequem und legte die Hände hinter den Kopf. »Ich habe mich um die Dinge vor Ort gekümmert, aber Em hat einen guten Blick. Sie hat mir von überall her Bestellungen gemailt.«
    »Ich bin beruflich viel unterwegs.« Langsam wurde alles klar. »Unsere größten Märkte sind Japan und die Vereinigten Staaten.«
    »Ems Mum leitete seit Jahren eine Kosmetikfirma. Wir sind in den späten Achtzigern mit eingestiegen, und Liberty-Temple-Parfum ist einfach explodiert. Jetzt ist Emma der kreative Kopf – die Nase – nicht wahr?«
    »Entschuldige?« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, und sein vertrautes Gesicht war ihr plötzlich fremd. Trug er da ein neues Hemd von Pinks? Er sah makellos aus – wie immer. Obwohl er nicht in die Fußstapfen seines Vaters getreten und zum US-Militär gegangen war, hatten seine ganze Art und seine Präzision etwas Militärisches. Bei Trumpers hatte er sich am Vormittag noch die Haare schneiden lassen, die Nägel waren poliert. Emma blickte auf ihre eigenen Hände – seit Wochen hatte sie keine Zeit für eine Maniküre gefunden. Sie zwang sich, sich zu konzentrieren, und begann mit der Geschichte, die sie schon tausend Male bei verschiedenen Pressekonferenzen zum Besten gegeben hatte: wie ein Familienunternehmen, das an einem Küchentisch begonnen hatte, zu einer der führenden Weltmarken unter den unabhängigen Parfumherstellern geworden war.
    »Meine Mutter benutzte immer Calèche«, sagte die Journalistin. »Manchmal rieche ich es an einer Frau auf der Straße und denke unwillkürlich, es wäre sie.«
    »Ganz genau. Ich liebe die Emotionen, die ein Duft in uns wachruft.« Emmas Kehle war wie zugeschnürt. »Ich würde gerne einen richtig klassischen Duft machen, so wie Chanel No 5.«
    »Na, da wären die Buchhalter sicher auch begeistert.« Joe lachte.
    Mit zitternder Hand setzte Emma ihr Glas ab. »Wussten Sie, dass in manchen Gegenden der Welt das Wort ›Kuss‹ so viel wie ›Geruch‹ bedeutet? Diese Verbindung zwischen Duft und Gefühl ist doch erstaunlich.« Sie fixierte Joe.
    »Das könnte vielleicht mein Titel werden«, überlegte die Journalistin. »›Duft und Gefühl‹, Sie wissen schon, wie Verstand und Gefühl . Jane Austen mögen doch alle.«
    »Es tut mir leid.« Emma stand auf und reichte ihr die Hand. »Sie müssen mich entschuldigen. Ich fühle mich nicht wohl.«
    Emma lehnte sich auf der Bank zurück. Einen Augenblick ließ sie es zu, sich ein vollkommenes Leben vorzustellen, in dem sie und Joe immer noch zusammen waren. Sie verspürte eine plötzliche Sehnsucht im ganzen Körper. Trotz allem, was passiert war, liebte sie ihn. Sie war alt genug, um zu wissen, dass es nie mehr dasselbe sein würde. Das unbelastete Vertrauen zwischen ihnen gab es nicht mehr, aber sie hatte Joe zu lange geliebt, als dass diese Gefühle schlicht und einfach verschwinden könnten. Emma warf einen Blick auf ihre Männeruhr, drehte die schwere Patek Philippe zu sich her. Es war kurz vor zwei.
    Sie lief Richtung Chelsea Green weiter, atmete tief ein, als sie ihr Handy

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