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Das Haus der tausend Blueten

Das Haus der tausend Blueten

Titel: Das Haus der tausend Blueten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Lees
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Nudelgericht kocht, lah !«
    »Mein liebes Würstchen, ich muss in zwanzig Minuten in eine Vorlesung, und die Küche des Colleges ist noch geschlossen. Abgesehen davon heißt das bei uns nicht Nudeln, sondern Pasta.«
    »Bitte.«
    Er wandte ihr seine linke Seite zu. »Außerdem werde ich im Pitt Club zu Mittag essen. Es geht also keinesfalls.«
    »Es ist Notfall!«
    Eine verlegene Pause.
    »Ich bin schwanger, und ich hab kein Ehemann. Ich hab mein Jungfraulichkeit an ein Verkäufer von eingelegte Köstlichkeiten verloren.«
    Pietros Augen wurden groß wie Tulpenzwiebeln. »Also, warum hast du das denn nicht gleich gesagt, Würstchen?« Er sprang auf die Füße und riss seinen Collegemantel von einem Haken hinter der Tür. »Komm mit!«
    Zehn Minuten später standen sie in der Küche des Colleges. Pietro posierte mit einer Greta-Garbo-Sonnenbrille. Sum Sum hatte sich so, wie er sie gebeten hatte, links von ihm hingestellt, damit er sie besser verstehen konnte.
    »Hier, binde dir eine Schürze um.«
    »Du bist sicher, Koch hat nicht dagegen, dass du hier bist, lah ?«
    »Nun, genau genommen darf sich eigentlich nur das Personal in der Küche aufhalten, aber du brauchst dir keine Sorgen wegen Illingworth zu machen.« Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. »Wir beide, ich drücke mich einmal vorsichtig aus, wir verstehen einander sehr gut.«
    »Ich kann dich nicht folgen …«
    »Nein, das kannst du bestimmt nicht, Schätzchen.« Er lachte sein Hyänenlachen. »Du bist das, was meine Mutter un pesce fuor d’acqua , ein Fisch auf dem Trockenen, nennen würde. Im Grunde geht es dir genauso wie mir … wir stehen beide am Rande der bürgerlichen Gesellschaft, sind fast schon Ausgestoßene.«
    »Mir gefällt, ausgestoßen sein«, erwiderte sie. »Ich bin anders als Leute hier. Ich bin Tibeterin. Ich bin ein Dienstmädchen, kein Studentin. Und bald ich werde auch noch ein ledige Mutter sein.«
    Pietro, der sich noch niemals gescheut hatte, auch direkte Fragen zu stellen, hakte nach: »Der Vater deines Kindes verkauft also eingelegte Zwiebeln?«
    »Nein, lah . Das hab ich nur gesagt, damit du mich endlich zuhörst.«
    »Na, dann plaudere mal aus dem Nähkästchen.« Er senkte verschwörerisch die Stimme. »Ist es Adie? Oh, bitte sag, dass es Adie ist. Ich sehne mich einfach nach ein bisschen pikantem Klatsch.«
    Sie zögerte. »Ich nicht will über die Vater sprechen.«
    »Oh, du intriganter Eros! Welch schlimmer Quälgeist bist du doch! In unserem Alter kann die Liebe so unbeständig sein. Habe ich übrigens schon erwähnt, dass ich mich zur Zeit mit diesem hübschen kleinen Botaniker aus dem Caius, der im zweiten Jahr studiert, treffe? Er hat einen wirklich fantastischen Körper, um die Hüften herum schlank, oben breit. Das Problem ist, dass ich ständig auf dieses V aus lockigen schwarzen Haaren starren muss, das unter seiner Kehle sprießt. Das lenkt mich immer so schrecklich ab, liebes Würstchen. Ich sollte ihn wirklich bitten, sich zu rasieren …«
    »Du bist völlig plemplem.«
    Die Tomaten-Fleisch-Soße blubberte noch in ihrem Topf, während die Spaghetti bereits auf dem Teller dampften. »Wie hat Lausie auf die Neuigkeit mit dem Baby reagiert?«
    »Sie will mich helfen, lah . Anfangs hat sie nicht gemerkt, dass mich immer schlecht war, weil sie so viel lernen muss. Sogar jetzt sieht sie mein Bauch nicht, aber ich spüre, wie er dick wird.«
    »Du hattest noch nie eine besonders schlanke Taille, Schätzchen.«
    » Aiyoo! Du bist unhöflich, lah . Wenn du die nächste Mal so was sagst, hau ich dir mit ein Pfanne auf die Kopf!«
    Pietro zupfte ein Büschel Kräuter ab. »Riech mal. Weißt du, was das ist?«
    Sum Sum legte ihre Hände um seine Hand und sog das Aroma ein. »Nein, aber Duft wunderbar. Was ist das?«
    »Rosmarin. Den wirst du in Malaysia nicht finden. Ich ziehe ihn in einem Topf auf meinem Fensterbrett. Illing worth bekommt von mir von Zeit zu Zeit etwas davon, als Gegenleistung für gewisse Gefälligkeiten sozusagen.«
    Sum Sum warf ihm einen irritierten Blick zu.
    »Frag nicht.«
    Sie sah in den Topf mit der Soße. »Kann ich für heute Abend von Rosmarin mitnehmen?«
    »Zuerst klaust du mein Rezept, und dann plünderst du auch noch die wunderbare Küche des lieben Illingworth und nimmst alle Zutaten mit …« Er legte seinen Handrücken theatralisch an seine Stirn. »Wehe mir, das ist nun also der Lohn für mein kulinarisches Genie.«
    »Ich wette, ich so was kann in Handumdrehen auch kochen!«
    Er

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