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Das Haus im Moor

Das Haus im Moor

Titel: Das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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gebrauchen könnte.«
    Florence zog ihren Mantel aus und legte ihn über einen Stuhl. Sie wandte sich nicht an Constance, sondern sagte zu ihrem Mann: »Michael hat gesagt, daß Peter oben beim Bach ist. Er holt ihn gerade. Wenn du runtergehst, denk bitte dran, Hannah zu sagen, daß sie das Essen aus dem Ofen holen soll, sonst verbrennt es zu Kohle.«
    »In Ordnung, Florence. Ich gehe dann. Bis bald.« Er beugte sich zu Constance hinunter, lächelte sie an und wiederholte: »Bis bald.«
    »Ja, Sean.«
     
    Sean ging nicht sofort ins Haus, sondern stieß die Tür zur Werkstatt auf und rief: »Bist du da, Vin?«
    Vin stand in gebeugter Haltung über der Werkbank und polierte gerade den Hals eines Känguruhs. Sean fragte: »Hast du Bill Dickenson gesehen?«
    »Ja, ich habe Bill Dickenson gesehen.«
    »Und? Hat er es dir erzählt?«
    »Ja, er hat es mir erzählt«, antwortete Vin gleichgültig.
    »Dreckiges Schwein, nicht wahr? Und damit meine ich nicht Bill.«
    »Ich weiß, wen du meinst.«
    »Sie sagt, daß er es mit Absicht getan hat.«
    Vincent wandte sich langsam um und sah seinen Vater an. Dann fragte er: »Ach, tatsächlich?«
    »Oh, Junge!« Sean schüttelte heftig den Kopf. »Was soll denn dieses Verhalten?«
    Vincent brüllte los: »Wie, zur Hölle, soll ich mich denn verhalten? Was erwartest du von mir? Soll ich euch etwa alle abwechselnd anlächeln und sagen: ›Ja, die menschliche Natur ist eben so, ich verstehe, daß ihr immer geglaubt habt, daß ich es noch einmal tun würde‹? Gott! Alle habt ihr gedacht, daß ich ihn fertiggemacht habe. Und jetzt, wo ihr ihn gefunden habt, und er sich über seinen kleinen Witz totlacht, erwartet ihr von mir, daß ich so tue, als sei nichts gewesen?«
    »Schon gut, schon gut!« Sean schrie jetzt auch. »Ich kann nicht für die anderen sprechen. Ich weiß nicht, was sie wirklich gedacht haben. Aber was mich betrifft: Ja, ich habe geglaubt, daß du es getan hast. Wenn du gesehen hättest, wie du auf ihn los bist …«
    »Das ist vollkommen egal, ich hatte nicht die Absicht, ihn umzubringen. Vielleicht hätte ich es getan, wenn es keine Folgen gehabt hätte, und das ist die Wahrheit, aber ich hatte schon einmal die Konsequenzen für eine solche Tat zu tragen, und ich bin nicht so ein verdammter Idiot, nicht so vollkommen verrückt, daß ich das noch einmal riskieren würde. Ich sage dir, ich hatte noch nicht mal vor, ihn auch nur anzurühren! Vorsichtshalber hätte ich noch nicht mal das getan. Ich wollte sie nur beschützen … und ihm die Schnitzerei abnehmen. Das war alles.«
    »Gut, wenn das stimmt, hast du mich ganz schön in die Irre geführt«, sagte Sean grimmig.
    »Offensichtlich. Oh, allmächtiger Gott!« Vincent schlug sich gegen die Stirn. »Wie kann ich erwarten, daß sie oder sonst jemand an mich glaubt, wenn die eigenen Leute es nicht tun?«
    »Es tut mir Leid«, sagte Sean. Dann wandte er sich zur Tür und fügte hinzu: »Es geht ihr schlecht. Sie ist genauso schockiert über diese Geschichte wie vor einigen Tagen, als sie noch glaubte, er sei tot.« Er öffnete die Tür und verharrte für eine Weile im Rahmen, bevor er leise fragte: »Wirst du zu ihr gehen?«
    Vincent drehte sich ganz langsam um und antwortete ruhig: »Nein, ich werde nicht zu ihr gehen.«
    »Ach, du bist ein verdammter, starrsinniger Idiot!« brüllte Sean und knallte die Tür zu.
    Vincent schob die Tiere zur Seite, setzte sich auf die Bank und preßte das Gesicht in seine Handflächen.

12
    Ende Februar wußte Constance, daß sie gehen mußte. Die Einsamkeit zerfraß sie. Es hatte Mitte Januar angefangen, als Peter wieder zur Universität mußte. Vorher war sie zu krank gewesen, um sich mit ihrer Lage auseinanderzusetzen, und die täglichen Besuche von den Kindern, Hannah, Florence und Sean hatten dieses Gefühl nicht hochkommen lassen. Jetzt war sie meistens allein. Peter kam freitags abends und blieb bis sonntags, wenn das Wetter es erlaubte. Vor zwei Wochen war die Straße abermals nicht passierbar gewesen, und das Wochenende war ihr so lang erschienen wie eine ganze Woche, obwohl die O’Connors sie besucht hatten.
    Einmal waren Harry und Millie mitten in der Woche gekommen. Das hatte sie etwas abgelenkt. Sie hatten Adas Kind mitgebracht. Es war gerade zwei Wochen alt und hatte Harry ein bißchen versöhnt. Entsetzt hatten sie Constance angestarrt.
    »Das hat Jim getan?« fragte Harry mit Blick auf ihr immer noch gezeichnetes Gesicht, und als Constance nickte, wollte er wissen: »Wo

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