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Das Haus im Moor

Das Haus im Moor

Titel: Das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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zurückgeworfen und schrie: »Sie haben mich gekniffen …«, verstummte jedoch, als es die beiden Fremden in der Küche stehen sah. Die Jungen schwiegen ebenfalls. Florence ging auf sie zu und sagte: »Davie, wie siehst du denn aus? Wo warst du bloß?« Dann wies sie auf das Mädchen, wandte sich an Constance und sagte: »Das ist meine Tochter Kathy. Das ist Mrs. Stapleton, Kathy. Sie möchte vielleicht Hall kaufen.«
    »Oh!« Das Mädchen nickte Constance zu und fragte: »Wie geht es Ihnen?«
    »Danke gut, und dir?« gab Constance die Frage zurück. »Das ist mein Sohn Peter.«
    Das Mädchen sah Peter an und sagte: »Hallo.« Er antwortete gleichfalls mit einem »Hallo!«
    »Meine … meine Tochter macht eine Ausbildung als Krankenschwester.« Florence sprach mit unverhohlenem Stolz in der Stimme. »Sie arbeitet ein Jahr lang in einem Kindergarten, bis sie im General Hospital anfangen kann. Sie ist siebzehn und hat heute ihren freien Tag.«
    »Oh, wie schön für dich.« Constance nickte dem Mädchen zu, das ein bißchen verlegen aussah, und fragte es: »Wo lernst du denn?«
    »In Newcastle.«
    »Oh, dort wohnen wir.«
    »Wirklich?« Kathy lächelte sie jetzt an und wandte sich dann an Peter, der sagte: »Die Welt ist doch wirklich klein.« Und es war, als hätte er Worte von großer Weisheit gesprochen, denn alle schwiegen für einen Augenblick, bis Constance bemerkte: »Wir müssen jetzt gehen. Es hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen, Mrs. O’Connor.« Sie reichte Florence die Hand, und die beiden Frauen lächelten sich an. Dann schüttelte sie Sean O’Connors Hand, der jetzt eigenartig still war. Er sagte noch nicht einmal auf Wiedersehen, sondern murmelte etwas, drehte sich um und starrte ins Feuer.
    Florence O’Connor brachte sie durch die beiden kleinen Räume hinaus in den Hof und hielt Moira davon ab, sie zu begleiten. Und so gingen sie wieder durch das Loch in der Mauer, über das Feld und den Hügel hinauf. Sie sprachen nicht, bevor sie nicht sicher waren, daß niemand sie hörte. Dann sagte Peter: »Das ist ein bißchen happig, denke ich. Und offensichtlich wollten sie noch mehr. Alle schienen überrascht zu sein, als er den Preis nannte.«
    »Ja, das ist mir auch aufgefallen.« Constance nickte. »Aber, wie er schon sagte, wenn das Haus in der Nähe einer Stadt stünde, würde es eine Menge mehr Geld bringen.«
    »Aber es ist nicht in der Nähe einer Stadt … Der Punkt ist: Gefällt es dir?«
    »Ja, es gefällt mir. Aber ich muß darüber nachdenken. Es muß möbliert werden und … und wir könnten im Winter nicht hier leben. Wir brauchten zusätzlich eine Wohnung in der Stadt, und das würde bedeuten, zwei Wohnsitze unterhalten zu müssen. Letztendlich wäre das genauso teuer wie die Wohnung, die wir jetzt haben.«
    »Ja, das glaube ich auch.« Peter streckte die Hand aus und half seiner Mutter über eine Böschung. Dann hielt er inne, sah sie an und fragte: »Was hältst du von ihnen?«
    Sie lächelte ihn an, drehte sich um und sah hinunter zu den Häusern hinter der Mauer. »Das ist nach der kurzen Zeit schwer zu sagen. Sie sind … sie sind sonderbar.« Constance schüttelte den Kopf. »Das ist nicht das richtige Wort. Aber ich habe noch nie solche Menschen kennengelernt, ich meine, eine Familie wie diese.«
    »Ich auch nicht. Aber sie scheinen glücklich zu sein. Wie dieses Mädchen hinter den beiden Jungen herjagte … komisch.« Sein Gesicht wurde ernst. »Unser einer weiß gar nicht, daß es solche Leute gibt.« Er deutete mit dem Arm einen großen Kreis an und fuhr fort: »Sie könnten in einem anderen Land leben, sie sind irgendwie unzivilisiert … oh, nein« – er schüttelte heftig den Kopf – »das meine ich nicht, und auch nicht rückständig. Oh, ich will nicht …«
    »Ich weiß, was du meinst. Ich bin genauso durcheinander wie du. Komm, wir gehen weiter. Es ist noch ein langer Weg bis zum Auto.«
    Constance keuchte leicht, als sie um das Haus herum auf die Terrasse gelangten. Dort hielten sie verdutzt inne, weil Vincent O’Connor vor dem Eingang stand und offensichtlich auf sie wartete. Er kam langsam auf sie zu, und ohne Einleitung sagte er: »Mein Vater hat sich im Preis geirrt.«
    »Oh!«
    »Sie werden es für fünfzehnhundert nicht nehmen, nicht wahr?«
    »Nun, also, wie ich schon sagte, ich muß darüber nachdenken.«
    »Genau das sagen die meisten Leute, wenn sie aus einer peinlichen Situation herauskommen wollen. Wenn Sie Zeit brauchen, um darüber nachzudenken,

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