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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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auf dem Foto, das wir bei Brunken und Grevesand gefunden haben«, erklärte er. »Brunken und Lohmann sind die beiden anderen Jungs.«
    »Dann könnte das unser Mörder sein«, sagte Monika.
    »Oder ein weiteres potentielles Opfer«, bemerkte Tina.
    »Es könnte auch sein, dass er überhaupt nichts mit der Sache zu tun hat«, warf Alex ein.
    Trevisan nickte. »Deswegen können wir mit dem Bild nicht an die Öffentlichkeit gehen. Außerdem kann es natürlich Abweichungen zur Computersimulation geben. Längere Haare oder Glatze, keine Zähne. Solche Dinge kann das Programm ja nicht berücksichtigen. Aber seine Gesichtszüge müssten identisch sein.«
    »Und wo sollen wir mit der Suche beginnen?«, fragte Dietmar.
    »Wie wäre es mit den Schulklassen von Brunken oder Lohmann«, entgegnete Monika.
    »Wir haben herausgefunden, dass sich alle vier Mordopfer zur selben Zeit auf der Insel Spiekeroog aufhielten«, sagte Till. »Im Mai 1981 waren sie in unterschiedlichen Unterkünften untergebracht. Kropp war siebzehn, Lohmann sechzehn und die anderen fünfzehn Jahre alt. Sie könnten sich dort begegnet sein. Sieben Tage haben sie dort gemeinsam verbracht. Da kann man allerhand aushecken.«
    Dietmar schüttelte den Kopf. »Wir schreiben jetzt das Jahr 2000. Was könnte vor neunzehn Jahren so Schlimmes passiert sein, dass sich nach so langer Zeit jemand rächen will. Ich meine, das klingt doch abenteuerlich – oder?«
    Trevisan rollte die Augen. »Ich denke, das ist der Schlüssel, den wir die ganze Zeit gesucht haben. Das war sehr gute Arbeit.«
    »Uns bleibt nichts anderes, als herauszufinden, was damals passiert ist«, bestätigte Monika.
    Dietmar rückte seinen gelben Schlips zurecht. »Und wie sollen wir das nach all den Jahren machen?«
    »Wir müssen Klassenkameraden ausfindig machen. Lehrer, Betreuer, Wirtsleute, vielleicht erinnert sich noch jemand«, erklärte Monika.
    »Auch Polizeiakten könnten uns behilflich sein«, warf Trevisan ein.
    »Ich habe schon eine Anfrage an das zuständige Revier gerichtet«, bestätigte Till. »Aber es wird eine Weile dauern, die Akten aus dieser Zeit – wenn überhaupt noch welche vorhanden sind – sind im Archiv eingelagert.«
    »Vielleicht haben wir diese Zeit nicht«, sagte Trevisan nachdenklich.
    »Wieso«, fragte Dietmar.
    »Tina sagte es bereits.« Trevisan deutete auf das Bild an der Tafel. »Er könnte auch unser nächstes Opfer sein.«
    *
    Der nächste Morgen begann hektisch. Nach einer kurzen Frühbesprechung schnappten sich die einzelnen Teams die zugeteilten Wagenschlüssel und schwärmten aus.
    Tina und Alex fuhren nach Norden, um Kropps damalige Betreuer ausfindig zu machen. Über das Jugendamt hatten sie die Namen erfahren. Einer der Männer war bereits gestorben, aber der andere war noch immer beim Landkreis angestellt.
    Monika und Anne wollten nach Emden, um dort mit einem ehemaligen Klassenlehrer von Willo Brunken zu reden, und Trevisan nahm Dietmar ins Schlepptau. Sie fuhren nach Fedderwarden. Dort wohnte ein Schulkollege von Uwe Lohmann. Till hatte den Namen über einen Eintrag in der Homepage der Schule ausfindig machen können.
    Till selbst war nach Aurich unterwegs, um dort Polizeiakten aus dem betreffenden Jahr zu sondieren.
    »Ich habe den Kollegen doch schon ein Fax geschickt«, hatte Till eingewandt, als ihm Trevisan den Auftrag erteilte.
    »Du weißt doch, was man nicht selbst in die Hand nimmt, das wird meistens nichts«, hatte Trevisan erwidert. »Die Kollegen schieben solche Anfragen gerne auf die lange Bank.«
    Das leuchtete Till ein. Als er seinen Wagen vor dem Polizeirevier in Aurich parkte, waren gerade zwei uniformierte Kollegen damit beschäftigt, einen Betrunkenen auf die Wache zu bringen. Der Mann, offensichtlich ein Landstreicher, stemmte sich vehement gegen die Versuche der beiden, ihn vor sich herzuschieben.
    Till nickte ihnen zu. »Moin. Soll ich helfen, ich bin Kollege.«
    Die beiden schüttelten die Köpfe. »Das schaffen wir schon. Ist ein alter Stammgast.«
    Till betrat das Revier. Hinter dem Wachpult stand ein großgewachsener Kollege mit einem leichten Bauchansatz und einem dichten, schwarzen Vollbart. Till präsentierte seinen Dienstausweis und erklärte, weswegen er gekommen war.
    »Das macht unser Geschäftszimmer.« Der Kollege wies den Gang hinunter. »Das letzte Zimmer links.«
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Till den Dienststellenleiter von der Dringlichkeit seiner Nachforschungen überzeugt hatte und der Dame aus dem

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