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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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salopp auf den Rand des Schreibtisches. »Ich glaube nicht, dass dort jemand über seine Nebengeschäfte Bescheid wusste. Sie haben uns alle Kontrollscheiben bereitwillig vorgelegt. Außerdem hat der Disponent ohne Murren seine Sekretärin beauftragt, Kropps Touren zusammenzustellen. Das Mädchen war wenig begeistert.«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass Hans Kropp Mitglied einer Schleuserbande war«, resümierte Trevisan. »Das wirft natürlich ein ganz anderes Bild auf den Fall. Wir sollten in Erwägung ziehen, dass Kropp von einem Auftragsmörder umgebracht wurde. Aber warum?«
    »Vielleicht hatte er genug und wollte aussteigen«, bemerkte Tina.
    »Oder er wollte mehr Geld«, fügte Alex hinzu.
    Trevisan erhob sich. »Ich glaube, wir müssen das LKA offiziell einschalten. Die Chefin hat wohl doch recht. Unsere Ermittlungen bringen uns nicht weiter, solange wir die Zusammenhänge nicht kennen.«
    »Hast du schon Antwort vom LKA-Kollegen? Du hast doch angerufen«, sagte Alex. »Hat sich der gemeldet?«
    Trevisan schüttelte den Kopf. »Bislang noch nicht, aber er will mir bis zum Wochenende Antwort geben.«
    Alex warf Tina einen vielsagenden Blick zu. »Also gut, dann wollen wir anfangen, bevor noch mehr Zeit verstreicht.«
    »Menschenhandel«, murmelte Trevisan. »Wer hätte das gedacht.«
    »Schleuserkriminalität«, verbesserte Tina. »Menschenhandel heißt es im Rotlichtmilieu, wenn ausländische Frauen nach Deutschland in die Bordelle gebracht und dort zur Prostitution gezwungen werden.«
    Trevisan nickte. »Wer weiß, vielleicht war er auch darin verwickelt.«
    Er verließ den Besprechungsraum. Auf dem Flur kam ihm Dietmar Petermann ganz aufgelöst entgegen. Sein Anzug war durchnässt.
    »Dietmar, was ist denn mit dir los?«
    »Ich suche Monika«, japste Dietmar atemlos. »Ich habe gerade Johannes ins Krankenhaus gebracht. Er ist angefahren worden. Ich habe Monika angerufen, aber sie ist nicht im Büro, deswegen wollte ich Bescheid sagen. Ich brauche die nächsten Tage frei.«
    »Ist es schlimm?«, fragte Trevisan betroffen.
    »Er hat Kopfverletzungen.«
    »Komm, ich fahre dich rüber. Weiß deine Frau schon Bescheid?«
    Dietmar nickte. »Ich bin mit dem Wagen da, ich fahre selbst.«
    »Dietmar, du bist total aufgelöst. Lass mich fahren, bevor noch etwas passiert.«
    Dietmar nickte wieder. »Also gut, dann komm!«
    Trevisan stürmte in sein Büro und holte seine Jacke und die Autoschlüssel. Gemeinsam fuhren sie in die Klinik. Barbara, Dietmars Frau, saß weinend auf einem Stuhl vor der Unfallchirurgie.
    »Hat der Arzt schon etwas gesagt?«, fragte Dietmar gespannt.
    Barbara erhob sich. »Es besteht keine Lebensgefahr, aber er muss operiert werden. Der Arzt sagte etwas von einer Gehirnschwellung. Mein Gott, warum habe ich ihn bloß mit dem Fahrrad auf die Straße gelassen.«
    Trevisan umarmte Barbara. »Mach dir keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür.«
    Ein Schwall von Tränen lief über ihre Wangen.
    *
    »Ich tue, was ich kann«, sagte Monika Sander. »Aber es ist wie verhext. Und jetzt macht uns auch noch die Staatsanwaltschaft einen Strich durch die Rechnung.«
    Beck amtete tief ein. »Wenn es Ihnen gelänge, den Kreis einer möglichen Täterschaft so weit einzuengen, dass am Ende nur ein paar namentlich bekannte Verdächtige übrig bleiben, dann würde die Staatsanwaltschaft versuchen, über das Gericht einen Beschluss zu erwirken. Aber solange unsere Daten so vage sind, kommt es eben einer Schleppnetzfahndung gleich. Und hier liegen die Voraussetzungen deutlich höher. Wir dürfen die Verhältnismäßigkeit nicht außer Acht lassen. Irgendwelche andere Ideen?«
    Monika zuckte die Schultern. »Unser Überwachungsprogramm könnte zum Erfolg führen. Aber zurzeit regnet es. Er wird bei diesem Wetter wohl kaum einen Fuß nach draußen setzen.«
    »Ich habe mit Trevisan bereits über die Einrichtung einer Soko gesprochen«, entgegnete Beck.
    »Haben Sie das auch Schneider gesagt?«, fragte Monika bissig.
    »Schneider? Was hat er damit zu tun?«
    Monika überging Becks Antwort. Sie wollte hier keine Diskussion über Stellenfehlbesetzungen und Schneiders Effektivität vom Zaun brechen.
    »Sehen Sie, Frau Sander«, sagte Beck in väterlichem Ton. »Ich zweifle nicht an Ihren Fähigkeiten und die Einrichtung einer Soko ist auch keine Bewertung Ihrer geleisteten Arbeit. Aber es gibt Fälle, in denen das Kommissariat überfordert ist und wir eben unsere Kräfte bündeln müssen, damit wir allen

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