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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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»Manchmal sind es drei, manchmal bis zu zehn Flüchtlinge. Aber fünfhundert bis fünftausend Mark sind da für einen zuverlässigen Fahrer schon drin.«
    Trevisan nickte. »Danke für die Info. Es kann sein, dass ich mich bald noch einmal melde.«
    »Nur zu«, ermunterte Jürgens.
    »Ach, eine Frage noch«, sagte Trevisan. »Vielleicht könntest du in den Akten mal nach ein paar Namen suchen. Die Spedition heißt Intertrans aus Wilhelmshaven oder I.W.S aus Pasewalk. Der Fahrer, den wir suchen, heißt Hans Kropp.«
    »Kollege, wäre es da nicht besser, wenn du mir einmal deine Anfrage per Fax zukommen lässt?«
    Trevisan überlegte. »Ich brauche die Antwort schnell.«
    »Die Anfrage liegt bis Freitag erledigt auf deinem Schreibtisch«, entgegnete Jürgens.
    *
    Willo Brunken verließ am späten Nachmittag seine Wohnung für die Spätschicht. Er küsste seine schwangere Frau, der es heute nicht besonders gut ging und die es sich im Wohnzimmer auf der Couch bequem gemacht hatte.
    »Ich bin bis spätestens elf wieder zu Hause«, versprach Willo.
    Es hatte wieder zu regnen begonnen. Unten auf der Straße suchte Willo Unterschlupf unter einem Vordach und blickte sich suchend um. Er entdeckte den blauen Opel Astra auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Jens saß am Steuer und winkte ihm zu. Willo nahm seine Tasche über den Kopf und rannte durch den Regen über die Straße. Mit einem Seufzer ließ er sich auf den Beifahrersitz fallen. »Das wird heute wieder ein Tag!«
    »Weshalb?«, fragte Jens.
    »Bei dem Schietwetter spinnen die Autofahrer«, erklärte Willo. »Du wirst sehen, wir brauchen heute für die Tour eine Stunde länger. Und dabei habe ich Martina versprochen, um elf wieder zu Hause zu sein. Ihr geht es nicht besonders.«
    »Wann ist es denn so weit?«, fragte Jens und fädelte sich vorsichtig in den fließenden Verkehr ein.
    »In fünf Wochen haben wir Termin«, entgegnete Willo.
    Den Rest des Weges fuhren sie schweigend hinaus zum Ölhafen. Sie parkten direkt neben dem kleinen Verwaltungsgebäude und beeilten sich, durch den strömenden Regen ins Trockene zu gelangen.
    »So ein Schietwetter«, wiederholte Willo, als er im Umkleideraum seinen Overall überzog.
    »Hast du den Tourplan schon?«, fragte Jens.
    »Vier Tankstellen«, entgegnete Willo. »Zwei in Wilhelmshaven, eine in Dornum und eine in Jever.«
    Jens blickte auf die Uhr. »Das schaffen wir bis elf locker.«
    Willo winkte ab. »Wenn du dich da mal nicht täuschst. Ich war auf der Tour bei schlechtem Wetter schon mal acht Stunden unterwegs.«
    Jens warf einen Blick nach draußen. »Was willst du, der Regen hört doch schon auf.«
    *
    »Wir bekommen keinen Beschluss für die Freigabe der Daten aller steuerbefreiten PKW beim Finanzamt«, erklärte Till grimmig. »Damit ist auch diese Chance vertan. Und dabei dachte ich, der Datenschutz ist dazu da, die anständigen Bürger zu schützen und nicht die Verbrecher.«
    »Verdammt!« Monika stand am Fenster und blickte nach draußen in den Regen. »Und hat sich mit der jüdischen Gemeinde schon etwas ergeben?«
    Till schüttelte den Kopf. »Goldbeck wollte sich bei mir melden, sobald er etwas in Erfahrung gebracht hat. Aber bislang herrscht Schweigen.«
    »Das ist wie verhext. Wenn es so weiterregnet, kann ich die Überwachung absagen. Das hat überhaupt keinen Sinn.«
    »Das denke ich auch«, erwiderte Till. »Selbst er wird es nicht schaffen, durchweichtes Holz zum Brennen zu bringen. Der wartet, bis es wieder trocken ist.«
    Monika nickte und griff zum Telefon.

 
     
23
    »In den letzten drei Monaten ist er viermal nach Spanien gefahren, zweimal nach Italien und einmal nach Prag«, las Alex von seiner Liste ab. »Schau mal nach dem 11. Juni. Da kam er über Bayern wieder zurück.«
    Trevisan blätterte in seinen Aufzeichnungen. Er hatte sich die Kontoauszüge von Jenny Kropps Konto kommen lassen. Das gesamte vergangene Jahr war aufgelistet. »Tausend Mark, am 14. Juni eingezahlt«, erwiderte Trevisan. »Das könnte hinhauen. Schau mal nach dem 9. Mai.«
    Das Papier raschelte, als Alex seine Liste faltete. »Ich habe hier am 5. Mai eine Tour nach Polen, auch das könnte passen.«
    »Er hat am 9. Mai dreitausend Mark eingezahlt«, antwortete Trevisan.
    Alex legte seine Liste zur Seite. »Ich glaube, wenn wir alle Einzahlungen zusammennehmen und mit seinen Touren vergleichen, dann gibt es ein klares Bild.«
    Trevisan fuhr sich durch die Haare. »Wie sieht es mit der Firma aus?«
    Tina setzte sich

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