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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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höher und schaute in den grauen Himmel. Es begann wieder zu nieseln. »Hoffentlich ist Kleinschmidt bald so weit. Ich habe keine Lust, mir eine Erkältung zu holen.«
    »Dann lass uns zur Disco fahren«, schlug Monika vor.
    »Die ist jetzt geschlossen.«
    »Weiß ich, aber vielleicht wohnt der Betreiber in der Nähe. Zumindest stehen sein Name und seine Telefonnummer irgendwo an der Tür.«
    Till warf Monika einen überraschten Blick zu. »Du warst schon dort?«
    »Nein.«
    »Aber woher weißt du …«
    Monika rümpfte die Nase. »Weil es Vorschrift ist, die Erreichbarkeit des Betreibers gut sichtbar neben dem Eingang zu hinterlassen.«
    *
    Trevisan saß in seinem Büro und wälzte Akten.
    Alex und Tina hatten Kropps Touren der letzten vierzehn Monate mit den Einzahlungen auf dem Konto seiner Exfrau verglichen. Begonnen hatte alles mit einer Einzahlung von zehntausend Mark, dann waren in unregelmäßigen Abständen weitere Zahlungen eingegangen. Mal fünfhundert Mark, mal tausend und zweimal sogar dreitausend. Damit war klar, dass er noch immer Flüchtlinge über die Grenze brachte. Stand der Mord mit seinen Taten in Zusammenhang?
    Die Tatausführung sprach dafür. Ein Killer oder gar ein Killerkommando hatte ihn erwartet. Vor seiner Ermordung war er aus Spanien zurückgekommen. Kein klassisches Land der Menschenschmuggler, aber es wäre naheliegend, dass seine Mittäter über seinen Tourenplan Bescheid wussten. Möglicherweise war sogar jemand aus der Firma in den Fall verwickelt. Der Disponent vielleicht?
    Ihm blieb keine andere Wahl, als das LKA zu informieren. Er griff zum Telefon und wählte Becks Nummer, doch dort war besetzt. Kaum hatte er den Hörer auf die Gabel gelegt, klingelte sein Apparat. »Ich bin es, Dietmar«, dröhnte es aus dem Lautsprecher. »Johannes geht es besser.«
    »Das ist eine gute Nachricht«, antwortete Trevisan.
    »Es wird zwar noch eine Weile dauern, aber er wird wieder vollständig genesen«, erklärte Dietmar.
    »Du kannst diese Woche noch bei ihm bleiben«, entschied Trevisan. »Nächste Woche sehen wir dann weiter. Grüß Barbara von mir!«
    Dietmar bedankte sich überschwänglich, ehe er auflegte.
    Trevisan starrte noch eine Weile auf den Hörer. Er dachte an Paula. Wie schnell es doch passieren konnte, dass die eigene Familie mitten in einer Tragödie steckte. Wie hatte Angela einmal gesagt: »Das Leben ist eine Kette von Augenblicken. Man kann nur hoffen, dass die glücklichen Momente im Leben überwiegen.«
    Als er aufblickte, stand Beck vor ihm. Trevisan erschrak.
    »Tagträume, Herr Kollege?«, fragte Beck lächelnd. »Ich habe gesehen, dass du mich angerufen hast. Außerdem habe ich mehrmals geklopft.«
    »Dietmar hat angerufen«, erklärte Trevisan. »Seinem Jungen geht es besser.«
    »Das ist erfreulich«, antwortete Beck. »Weswegen wolltest du mit mir sprechen?«
    »Kropp«, entgegnete Trevisan. »Er hat Flüchtlinge über die Grenze geschmuggelt. Wahrscheinlich wurde er von seinen Geschäftspartnern ermordet. Wir müssen das Landeskriminalamt einschalten, ich glaube nicht, dass wir alleine klarkommen.«
    Beck kratzte sich am Kinn. »Ich werde die Direktorin informieren.«
    *
    Willo Brunken begann seine Nachtschicht pünktlich um zehn. Er zog sich um, holte die Schlüssel und ging zu seinem LKW. Heute standen drei Abnahmestellen auf dem Programm. Es nieselte, aber auf den Straßen war nur wenig Verkehr – wenn er sich beeilte, konnte er bis um drei Uhr wieder zu Hause sein. Den Rest der Woche hatte er sich freigenommen. Morgen würde er mit Martina in die Stadt fahren und Bettwäsche, ein Lammfell und ein Mobile besorgen. Er freute sich darauf. »Du spinnst«, hatte Martina ihm geantwortet, als er ihr vorschwärmte, was er dem Kleinen alles schenken und mit ihm unternehmen wollte.
    Sein Sohn sollte alles haben, was er selbst in seiner Kindheit vermissen musste. Willo lächelte, als er an sein ungeborenes Kind dachte. Bald war es so weit.
    Er vergewisserte sich, dass der Tank gut verriegelt war, und stieg ein. Heute fuhr er wieder allein, Jens sollte noch keine Nachtschicht machen. Er schaute auf seinen Lieferschein und prüfte, ob er die richtigen Schlüssel für die entsprechenden Tankstellen mitgenommen hatte. Allesamt Stammkunden. Zufrieden blickte er noch einmal auf seine Armbanduhr. Es war kurz vor halb elf. Er lag gut in der Zeit. Der Laster spie einen Schwall an dunklem Qualm aus, als er den Motor startete. Ein paar Minuten ließ er ihn warmlaufen. Im Radio

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