Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
Vom Netzwerk:
preisgeben, Sie werden rechtzeitig informiert.«
    Die weitere Konferenz verlief in ruhigen Bahnen. Am Ende schaltete sich Jung wieder ein und gab ein paar allgemeine Hinweise zum Ablauf des Informationsflusses. »Ich danke Ihnen, meine Damen und Herren und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag«, schloss er die Pressekonferenz. Doch ehe er sein Mikrofon abschaltete, meldete sich Schulze noch einmal zu Wort.
    »Ist es richtig, dass Trevisans Abteilung auch noch mit der Suche nach dem Brandstifter betraut ist, der seit Wochen das Wangerland unsicher macht und bislang nicht erwischt werden konnte? Da gab es doch auch einen Toten?« Offenbar hatte sich Schulze vom Tiefschlag erholt.
    Anke Schulte-Westerbeck aktivierte ihr Mikro. »Herr Trevisan war mit den Ermittlungen nicht betraut. Die Brandermittlungen werden von einer Sonderkommission durchgeführt. Wir hoffen, dass wir Ihnen dazu bald mehr erzählen können.«
    Schulze schrieb hastig auf seinen Block. »Aber war nicht Trevisan damals am Tatort am Hafen? Ich meine, ich hätte ihn dort gesehen.«
    »Habe ich Ihnen einmal den Führerschein entzogen oder Sie wegen Falschparkens abschleppen lassen oder weswegen versuchen Sie mich die ganze Zeit über anzugreifen und zu …«
    »Meine Herren«, mischte sich die Direktorin ein. »Diese Veranstaltung sollte in einer sachlichen Art und Weise beendet werden. Die Brandserie war nicht Gegenstand dieser Pressekonferenz. Wenn Sie mehr wissen wollen, wenden Sie sich an unsere Pressestelle. Dort wird man Ihnen weiterhelfen.«
    Schulze klappte seinen Block zu und griff nach seiner Jacke, die er locker über den Stuhl gehängt hatte. Er warf Trevisan einen verächtlichen Blick zu, bevor er zum Ausgang strebte.
    Trevisan wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Anke Schulte-Westerbeck trat an seine Seite.
    »Da haben Sie offenbar einen persönlichen Feind«, flüsterte sie.
    Trevisan zuckte mit der Schulter. »Wenn er der einzige ist, dann kann ich damit leben.«
    *
    Im Konferenzsaal warf Trevisan seine Jacke über die Lehne. Erschöpft ließ er sich auf den Stuhl fallen.
    »Und, wie ist die Pressekonferenz gelaufen?«, fragte Monika.
    »Manchmal glaube ich, das sind Hyänen«, seufzte Trevisan. »Schulze vom Tageblatt war wieder da. Der hat mich auf dem Kieker.«
    »Schulze ist ein Blödmann«, kommentierte Dietmar. »Der hält sich für einen großen Enthüllungsjournalisten und träumt vom Pulitzer-Preis.«
    Trevisan winkte ab. »Widmen wir uns wieder dem Wichtigen. Was habt ihr herausgefunden?«
    »Ich habe den Lebenslauf von Willo Brunken so weit fertig«, berichtete Till, »aber ich finde keinen Anhaltspunkt dafür, dass sich Kropp und Brunken gekannt haben. Sie wuchsen hundert Kilometer entfernt voneinander auf, und auch sonst hat sich ihr Lebensweg nicht überschnitten. Ich werde mich jetzt um Lohmann kümmern, vielleicht ergibt sich in dieser Richtung eine neue Perspektive.«
    Trevisan nickte. »Seit ihr schon mit der Kiste weiter?«, fragte er Dietmar Petermann.
    Dietmar schenkte sich einen Kaffee ein. »Ich glaube, ich kriege eine Staublunge. Wir haben gerade mal ein Drittel der Briefe gelesen. Offenbar hat Lohmanns Mutter in den Siebzigern intensiv nach einem neuen Lebenspartner gesucht, ein Teil der Briefe liefen über ein Heiratsinstitut. Die ersten zaghaften Kontakte. Aber einige Hämmer sind auch darunter. Einer der Verehrer fragte die Lohmann im Brief, ob sie nachts Unterwäsche trägt.«
    Trevisan lächelte. »Bleib am Ball. Interessant sind die Briefe von Lohmann an seine Mutter. Vielleicht ergibt sich daraus ein Hinweis.«
    Trevisans Blick traf Tina. »Wir sind noch nicht viel weiter«, sagte sie. »Kropp lebte zurückgezogen. Aber wir haben morgen einen Termin bei einem Bekannten, den wir über Jenny Kropp ausfindig machen konnten.«
    »Wie geht es ihr denn?«, fragte Trevisan.
    »Ich glaube, sie fängt sich gerade wieder. Ihr Junge ist jetzt bei ihr. Das ist über das Jugendamt gelaufen. Ihre Brüder sollen nicht erfahren, wo sie sich aufhält.«
    »Vielleicht solltet ihr noch einmal mit Kropps Halbschwester in Dornum reden. Ich gebe euch die Adresse. – Monika, hat die Befragung in Langewerth noch etwas ergeben?«
    Monika schüttelte den Kopf. »Es war ein Sonntagabend, da waren nicht viele unterwegs. Niemand außer der alten Frau hat etwas gesehen.«
    »Okay, dann machen wir weiter wie bisher«, schloss Trevisan. »Und denkt daran, die Presse sitzt uns im Nacken und wirft mit Dreck

Weitere Kostenlose Bücher