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Das Haus in den Wolken

Titel: Das Haus in den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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Mit jemand, dem ich nicht erst alles erklären muss.«
    Â»Ja, natürlich«, sagte sie. »Wenn du willst.«
    Â»Gut.« Er lachte kurz auf. »Aber du könntest deine Entscheidung bereuen. Mrs. Rogers kann es mit Mrs. Finch nicht aufnehmen.«
    Â»Was ist aus Mrs. Finch geworden?«
    Â»Hat sich zur Ruhe gesetzt. Sie wohnt jetzt bei ihrer Schwester in Suffolk. Ich glaube, sie hat dich vermisst. Die verdammte Agentur kann heutzutage einfach kein gutes Hauspersonal mehr besorgen – keins der jungen Mädchen, die sie mir geschickt haben, bleibt länger als ein, zwei Monate. Bei der Frauenhilfstruppe der Königlich-Britischen Luftwaffe haben sie mehr Spaß, in den Fabriken verdienen sie mehr Geld.«
    Isabel gab Mantel und Hut dem Dienstmädchen, wusch sich die Hände und prüfte ihr Gesicht im Badezimmerspiegel, ehe sie in die Küche ging. Die Küche wirkte wie eine Höhle, so unaufgeräumt und schmutzig – wieder war nichts am rechten Platz; sie musste sich zurückhalten, um nicht mit dem Finger darauf zu deuten. Die Deckel der Kochtöpfe klapperten, weil viel zu viel Wasserdampf aufstieg, und auf dem Tisch lag ein aufgeschlagenes Kochbuch.
    Mrs. Rogers war eine magere, geschminkte Frau Mitte zwanzig. Ihr Ehemann sei in der Armee, erklärte sie Isabel, doch vom Sold eines einfachen Soldaten könne man kaum leben, daher koche sie für Mr. Finborough das Abendessen, während ihre Mutter auf ihre Zwillinge aufpasse.
    Â»Die Kartoffeln werden nicht reichen«, sagte Mrs. Rogers besorgt. »Ich habe nur für eine Person welche geschält. Zu Hause koche ich Eintöpfe und Hackklopse, aber Mrs. Wilson von der Agentur sagt, Eintöpfe wären nicht gut genug für Mr. Finborough. Ich habe vorher noch nie nach Rezept gekocht, immer nur das, was ich von meiner Mutter gelernt habe.«
    Â»Mr. Finborough freut sich über alles, was Sie ihm vorsetzen«, sagte Isabel entschlossen. »Er ist nicht heikel, was das Essen betrifft. Und ich möchte sowieso keine Kartoffeln. Ich muss an meine Figur denken.«
    Als sie in den Salon zurückkehrte, war Richard im Lehnsessel eingeschlafen. Isabel nahm ihm das Glas aus der Hand und stellte es auf den Beistelltisch.
    Die Essensglocke ertönte, und er schreckte auf. »Macht es dir etwas aus, wenn ich mich zum Abendessen nicht umziehe?«, fragte er. »Ich habe die Dinge in letzter Zeit etwas schleifen lassen…«
    Â»Glaubst du, ich ziehe ein Abendkleid an und trage meinen Schmuck, wenn ich mich mit meinen Evakuierten an den Tisch setze?«
    Â»Nein.« Er lachte. »Obwohl mir der Gedanke ganz gut gefällt.«
    Bei der Suppe sagte er: »Ich muss immer wieder an das erste Feuer denken. Weißt du noch? Das war zu der Zeit, als wir uns kennenlernten. John Temple hat mir nach Lynton telegrafiert. Ich wusste, dass ich umgehend nach London zurückfahren sollte, doch stattdessen bin ich zu dir gegangen.«
    Â»Wir haben gestritten, nicht wahr?«
    Â»Ja, leider. Ich wäre beinahe abgefahren, für immer.«
    Â»Wäre es dir lieber, du hättest es getan?«
    Ein kurzes Schweigen. Dann legte er den Löffel zur Seite. »Manchmal, nachdem du gegangen warst, ja. Manchmal wäre es mir am liebsten gewesen, wir wären uns nie begegnet. Als du von diesem Mann erzählt hast, von diesem Broughton, habe ich gedacht, du hättest mich nur deshalb geheiratet. Weil du keine andere Wahl hattest.«
    Â»Nein, Richard.«
    Â»Aber ein Körnchen Wahrheit steckt doch darin, oder nicht?«
    Sie dachte nach. Es war noch nie so wichtig gewesen, wirklich die Wahrheit zu sagen, das spürte sie deutlich. »Ich habe dich an dem Tag, an dem ich deinen Heiratsantrag annahm, nicht geliebt.« Sie sah, wie sein Gesichtsausdruck erstarrte, doch sie sprach weiter. »Jedenfalls habe ich das geglaubt. Obwohl ich mich zu dir hingezogen fühlte. Doch schon kurz darauf begann ich, dich zu lieben. Schwer zu sagen, wann genau – solche Dinge sind nicht immer so exakt zu benennen.«
    Â»Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt.«
    Sie seufzte. »Ich war verletzt , Richard. Ich wollte niemanden mehr lieben. Ich hatte nicht die Absicht, mich überhaupt je wieder zu verlieben. Anfangs habe ich es dir sogar übelgenommen, dass du dich in mein Leben gedrängt hast. Ich hatte mich daran gewöhnt, allein zu sein. Aber plötzlich glaubte ich, vielleicht doch

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