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Das Haus in den Wolken

Titel: Das Haus in den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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schon so etwas wie ein Einlenken war für seinen Vater, dachte Philip und fragte: »Wo willst du denn hin?«
    Â»In meinen Klub.«
    Â»Ich bin um zwölf mit jemandem in der American Bar verabredet. Da können wir doch zusammen gehen.«
    Auf dem Weg zum Hotel Savoy lenkte Philip das Gespräch in sichere, ungefährliche Bahnen. Geschäfte und die Marine, mit diesen Themen überbrückte er auf höfliche Weise die Distanz zwischen ihnen, bis sie den Strand erreichten.
    Vor dem Hotel wollte Philip sich schon verabschieden, als sein Vater plötzlich sagte: »Damit hat alles angefangen, mit dieser Fabrik.«
    Â»Du kannst sie wieder aufbauen, wenn all das hier erst einmal vorbei ist.«
    Richard schüttelte den Kopf. »Zwecklos. Du hattest recht, ich hätte sie schon vor Jahren verkaufen sollen. Ein reiner Anachronismus. Aber ich hing daran. Aus Sentimentalität vermutlich – Sentimentalitäten sollten keinen Platz haben im Geschäftsleben. John Temple und ich haben sie gemeinsam aufgebaut. Das war noch vor dem Ankauf der Knopfmacherei. Aber dass sie jetzt einfach so verschwindet, über Nacht…« Es schien ihn zu erschüttern. »Du solltest besser gehen. Sonst kommst du noch zu spät zu deiner Verabredung.«
    Rasch, damit er es sich nicht wieder anders überlegte, erwiderte Philip: »Du solltest uns einmal besuchen kommen. Wir wohnen jetzt in Hampshire, aber Elaine und ich kommen sehr oft nach London rein.«
    Â»Ich glaube nicht –«, begann Richard leicht überheblich.
    Philip ging auf den Eingang des Savoy zu, drehte sich aber noch mal nach seinem Vater um. »Ich habe inzwischen einen Sohn, Dad. Rufus, er wurde vor drei Wochen geboren. Möchtest du deinen Enkelsohn nicht sehen?« Im Auge seines Vaters sah er etwas – Stolz? Sehnsucht? – aufleuchten und fügte hinzu: »Rufus ist ein echter Finborough, daran besteht kein Zweifel. Rothaarig und jähzornig, genau wie wir beide.«

    Robert, Ted und Stanley blieben Anfang des neuen Jahres eine Woche lang bei Blaze und Angus, sodass Isabel Philip und Elaine in Hampshire besuchen und ihnen mit Jennifer und dem Neugeborenen helfen konnte.
    Jetzt hatte sie drei Enkelkinder. David, das älteste, sah sie am seltensten, und es machte sie traurig, dass der Kontakt durch den Krieg noch schwieriger geworden war. Sie tat ihr Bestes, um die Beziehung durch einen ständigen Briefwechsel mit Caroline Vernon aufrechtzuerhalten. Hoffentlich würde Caroline im Sommer mit David nach England kommen und ihn auch zu ihr nach Porthglas bringen.
    Isabels Enkelin Jenny war ein fröhliches, unkompliziertes kleines Geschöpf, so hellblond wie Elaine und von reizendem Wesen. Und Rufus, das jüngste Mitglied der Familie, schien kräftig und gesund zu sein. Wenn er aufwachte, weil er Hunger hatte, schrie er so laut, dass die Dachbalken des alten Cottages herabzustürzen drohten, das Philip für seine Familie gemietet hatte, um dem Londoner Blitz zu entkommen.
    Isabels Beziehung zu Elaine war anfangs nicht einfach gewesen. Zu viele alte Konflikte, zu viel Eifersucht schwelten noch unter der Oberfläche. Als Elaine einmal von der Vergangenheit zu sprechen begann, schnitt Isabel ihr das Wort ab. »Darüber will ich nicht reden«, sagte sie schroff, und Elaine griff das Thema nicht wieder auf. Sie konnten sich beide stundenlang über die Kinder unterhalten, endlos mit ihnen spielen, sich mit ihnen beschäftigen, sich um sie kümmern. Isabel erkannte, dass Elaine eine gute Mutter war, aufmerksam, ohne zu viel Aufhebens zu machen, einfühlsam, aber nicht überängstlich. Und sie gestand sich – wenn auch etwas zögernder – ein, dass Elaine Philip eine gute Ehefrau war, die ihn scherzend von seinen Launen befreien konnte und ihm all die Liebe gab, die er brauchte.
    Anfangs hatte es Isabel große Mühe gekostet, sich auch nur im selben Zimmer aufzuhalten wie Elaine. Doch sie hielt durch, denn sie wusste, dass es sein musste, dass sie sowohl ihren ältesten Sohn als auch ihre Enkelkinder verlieren würde, wenn sie sich nicht mit ihrer Schwiegertochter abfand. Und so ließ mit der Zeit die Abneigung nach, und Isabels Respekt für Elaines gute Eigenschaften wuchs ein ums andere Mal, ja wandelte sich manchmal sogar schon zu einer beginnenden Zuneigung.
    Als Philip von seinem Besuch in London zurückkehrte, erzählte er ihnen von der

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