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Das Haus in den Wolken

Titel: Das Haus in den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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zurückgekehrt war. Doch in diesem Fall hätte Sara Mrs. Mountjoy bestimmt erzählt, dass sie sich mit einem ihrer Brüder getroffen hatte.
    Isabel erinnerte sich an den Strand von Broadstairs und an einen Mann, der aus der See auf sie zukam – an ihr leidenschaftliches Verlangen, ihre Torheit, ihre Unwissenheit. Noch am selben Nachmittag packte sie ihren Koffer und bestellte vom Telefon im Dorfladen für den nächsten Morgen ein Taxi, um am Tag darauf den Zug zurück nach London zu nehmen. Am späten Nachmittag in Hampstead angekommen, rief sie sofort Daphne Mountjoy an, die ihr erzählte, dass Sara gerade bei Ruby sei.
    Da es Dunnings freier Tag war, nahm Isabel ein Taxi. Die Wärme, in Cornwall so angenehm, war hier in London drückend, und sie spürte schon einen ersten Anflug von Kopfschmerzen. Sie fragte sich, ob es einen Wetterumschwung geben würde. Am Horizont standen graue Gewitterwolken. Wann Richard wohl nach Hause kommen würde; er meldete sich zwischendurch kaum einmal, wenn er auf Geschäftsreise auf dem Kontinent war. Philip würde es vielleicht wissen, oder sie könnte Richards Sekretärin fragen, auch wenn es etwas Demütigendes hatte, eine andere Frau nach dem Verbleib des eigenen Ehemanns fragen zu müssen.
    Dann bog das Taxi in die Fulham Road ein, und sie sah sie: Sara und den blonden Mann, den sie für Rubys Freund gehalten hatte. Diesmal war Ruby nirgends zu sehen. Dieser Mann hatte ihrer Tochter den Arm um die Taille gelegt, und Sara sah lächelnd zu ihm auf.

    Â»Mama…«, sagte Sara. Und fügte dann, ängstlich und erschrocken, hinzu: »…es tut mir leid.«
    Â»Mrs. Finborough –«, begann Anton.
    Â»Nein, ich möchte nicht mit Ihnen sprechen.« Isabel schnitt ihm einfach das Wort ab. »Sie haben nichts mehr mit meiner Tochter zu tun. Sie werden sie in Ruhe lassen und nie wieder versuchen, sie zu treffen. Haben Sie das verstanden?«
    Und schon fand Sara sich im Taxi wieder, während ihre Mutter dem Fahrer in demselben knappen, wütenden Ton die Adresse in Hampstead nannte. Sara konnte noch einen letzten flüchtigen Blick auf Antons Gesicht werfen, dann fuhr der Wagen los.
    Isabel senkte die Stimme, um den Fahrer nicht hören zu lassen, was sie zu sagen hatte. »Mrs. Mountjoy hat mir geschrieben, dass Mrs. Bryant dich mit einem Mann im Green Park gesehen hat. Warst du dort, Sara? Warst du mit diesem Mann dort?«
    Â»Ja, Mama«, flüsterte Sara.
    Nach dem ersten Donnergrollen wurde es finster und begann in Strömen zu regnen. Die frisch gebügelten Sommerkleider der jungen Mädchen fielen unter dem Guss in sich zusammen, und rennende Männer hielten ihre Hüte an der Krempe fest. Isabel und Sara sahen einander nicht an und sprachen auf der übrigen Taxifahrt kein Wort mehr miteinander.
    Zu Hause sagte Sara, sobald das Dienstmädchen das Zimmer verlassen hatte: »Es tut mir leid, dass ich geschwindelt habe, Mama, es tut mir wirklich leid.«
    Â»Dieser Mann –«
    Â»Anton. Er heißt Anton Wolff.«
    Â»Wie lange kennst du ihn schon?«
    Â»Seit Ende letzten Sommers.«
    Â»Seit letztem Sommer.« Die nach der Teekanne ausgestreckte Hand ihrer Mutter schien zu gefrieren. »Wer hat dich ihm vorgestellt?« Mit einem Stirnrunzeln beantwortete Isabel sich ihre Frage gleich selbst. » Ruby , vermutlich.«
    Â»Ich bin ihm bei Ruby begegnet, das ist alles.«
    Â»Wer sonst weiß von ihm? Ione?«
    Â»Nein, Mama, natürlich nicht.«
    Â»Susan Everett? Die Mitchells?« Isabel zählte noch ein paar weitere von Saras Freunden auf.
    Â»Nein, keiner von ihnen.«
    Â»Gott sei Dank.« Isabel schloss die Augen. »Ich werde Daphne sagen, dass Dorothy sich geirrt hat. Dann wird sich das Ganze hoffentlich in Wohlgefallen auflösen. Sara, wie konntest du das tun? Wie konntest du nur?«
    Der Schmerz in den Augen ihrer Mutter war schlimmer als alles andere. Sara sagte: »Es tut mir leid, ich weiß, es war falsch. Aber ich hatte Angst, du würdest mir verbieten, mich mit ihm zu treffen. Mama, ich liebe Anton!«
    Â»Red keinen Unsinn, Sara.«
    Sara zuckte zusammen. »Es ist wahr. Ich rede keinen Unsinn. Ich liebe ihn. Es tut mir leid, dass ich dich angelogen habe, Mama, aber ich musste mich mit ihm treffen.«
    Â»Du hast keine Ahnung, wie wichtig ein guter Ruf für ein junges Mädchen ist«, sagte Isabel

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