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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Haus geschlichen. Mit Dominiks Schlüssel habe ich die Kellertür geöffnet. Das Baby hat geschlafen und schlief weiter, als ich es aus dem Bett nahm. Ihre Mutter hat Klavier gespielt. Es liefalles wie am Schnürchen, auch nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte. Ich kannte eine junge Mutter, die sich bereit erklärte, das Baby fortzuschaffen, als sie von der Sache erfuhr. Ich wusste, dass auf sie Verlass war, und ich hatte eine neue Heimat für das Baby gefunden.“
    „Wo?“ fragte Pavel.
    „Meine Familie kam über Kanada in dieses Land. Wir kannten ein ungarisches Paar in Ontario, das ein Kind wollte, aber kein eigenes haben konnte. Sie hatten es schon viele Jahre versucht. Damals waren sie schon fast alt genug, um Großeltern zu sein. Gefälschte Papiere ließen sich leicht besorgen. Sie wussten, wen sie um eine neue Geburtsurkunde angehen und wie viel sie zahlen mussten, damit es schnell ging. Wir alle hatten Erfahrung mit falschen Papieren. Ohne die wäre meine Familie nie nach Amerika gelangt.“
    Er redete jetzt schneller, als habe er lange auf die Gelegenheit gewartet, das alles auszusprechen, und fürchte, die Zeit werde nicht reichen. „Meine Freundin hat Hope über die Grenze gebracht, indem sie die Geburtsurkunde ihres eigenen Kindes vorzeigte, und das kleine Mädchen der kanadischen Familie übergeben. Sie erzählte ihnen, das Kind sei unehelich, die Mutter minderjährig, und ihre Eltern würden sie enterben, wenn sie je Wind davon bekämen. Sie hat gesagt, die Mutter sei rechtzeitig weggegangen, um das Kind heimlich zur Welt zu bringen, und niemand könne etwas darüber herausfinden. Sie wünschten sich so sehnlich ein Kind, dass sie keine Fragen stellten.“
    „Kanada?“ Pavels Hand lag schwer auf Faith’ Schulter.
    „Ich wusste, wenn ich Hope in den Vereinigten Staaten unterzubringen versuchte, würde man sie finden. Ich habe es für Dominik getan. Er war mein bester Freund, fast wie ein Bruder. Ich habees getan, um seine Tochter zu beschützen, und weil er selbst es nicht tun konnte.“
    „Und Sie haben nie mit jemandem darüber gesprochen? All die Jahre nicht?“
    Alec hörte auf hin und her zu wippen. „Nein, aber Dominik wusste es. Er hat zwei und zwei zusammengezählt.“
    „Und sonst kannte niemand die Wahrheit, außer Ihrer Helferin? Nicht einmal die Leute, bei denen das Kind aufwuchs?“
    „Warum sollte ich es irgendwem verraten? Ich wusste, dass es richtig war. Ich war mir sicher, einen Mord verhindert zu haben. Sie war ein Baby, nur ein kleines Baby. Dominiks Baby. Sie hatte doch ein Recht zu leben.“
    „Aber es hat an Ihnen genagt, nicht?“ sagte Pavel. „So wie es an meinem Vater nagte, bis er sich umgebracht hat.“
    „Als er es herausgefunden hatte, ging ihm auf, dass es keine zufrieden stellende Lösung gab. Hope war in Sicherheit, aber Mrs. Huston wurde fast verrückt vor Sorge. Ihr Vater ist schließlich an Kummer gestorben. Er konnte mich nicht der Polizei übergeben. Ich war sein Cousin. Er konnte Mrs. Huston nichts sagen. Er konnte Hope nicht zurückbringen, denn er teilte meine Angst um ihr Leben.“
    „Also hat er sich umgebracht“, konstatierte Pavel.
    Faith ließ das keine Ruhe. „Und trotz alledem haben Sie noch immer geglaubt, eine gute Tat vollbracht zu haben? Dass es richtig war?“
    Er versuchte sich zu verteidigen. „Ja, ich war mir sicher.“ Er zog die Stirn kraus. „Dann bekam ich selbst Kinder. Eines Tages schaute ich sie an und begriff, was ich getan hatte. Und dann fing ich an zu trinken.“
    Es gab viele offene Fragen, aber eine kam Faith wichtiger vor alle anderen. Doch sie traute sich nicht, sie zu stellen. Noch nicht.
    „Und warum haben Sie sich dann niemandem anvertraut?“ wollte Pavel wissen. „Warum haben Sie sich nicht selbst angezeigt, als Ihnen aufging, wie viel Schaden Sie angerichtet hatten?“
    „Glauben Sie, es wäre so einfach gewesen?“
    „Ich will nur Antworten“, sagte Pavel.
    „Ich hielt den Senator noch immer für zu gefährlich. Hope war inzwischen ein kleines Mädchen, ein hübsches kleines Ding, und glücklich. So glücklich bei ihren neuen Eltern. Sie waren nicht reich, aber sie sahen in ihr ein Gottesgeschenk und gaben ihr alles, was sie hatten. Wenn ich der Polizei also erklärt hätte, wer sie war und was ich getan hatte, hätte ich eine glückliche Familie zerstört, um eine unglückliche wiederherzustellen. Wie hätte ich das tun können? Letzten Endes konnte ich gar nichts tun. Genau wie

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