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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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lebt in Kanada, wahrscheinlich in der Gegend von Toronto. Sie hat all die Jahre in Kanada gelebt. Ihre Zieheltern haben sie Karina genannt, aber sie waren viel älter als wir, und jetzt sind sie tot. Pavel Quinn hat im Internet einiges über sie herausgefunden. Karina hat einen Mann namens Bob Gililand geheiratet und mit ihm zwei Kinder bekommen, aber sie sind geschieden. Sie schreibt Kinderbücher. Faith hat sie alle. Ich habe sie sogar unseren Enkeln vorgelesen.“
    „Du redest wirres Zeug.“ Joe stand auf und ging zur Anrichte, um sich Kaffee zu holen. „Warum hältst du diese fremde Frau für Hope?“
    „Weil der Mann, der Hope entführt hat, Faith die ganze Geschichte erzählt hat. Pavel und sie überprüfen seine Angaben natürlich. Aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er lügt. Alles passt zusammen.“
    „Du würdest auch glauben, dass ein Raumschiff das Baby mitgenommen hat, wenn irgendein Idiot in Star-Trek-Uniform dir berichten würde, dass er in jener Nacht blinkende Lichter am Himmel gesehen hat.“
    „Nein, Joe. Aber das hier glaube ich.“
    Er warf sich auf seinen Stuhl und stellte die Tasse klappernd auf den Tisch. „Wer hat sie entführt?“
    „Sandor Babin, Dominiks Cousin und Gehilfe. Dominik hatte nichts damit zu tun. Er hat es erst später erfahren.“
    „Warum? Es gab keine Lösegeldforderung.“
    „Weil du dem Kind nach dem Leben getrachtet hast. Zumindestglaubte Dominik das. Du bist zu ihm gegangen und hast ihm mit Ausweisung gedroht, dann hast du ihm gesagt, wie einfach man ein Baby ersticken kann ...“
    „Ich – habe – nichts – dergleichen – getan!“ Joe schien außer sich vor Wut, aber sein Gehabe wirkte nicht ganz aufrichtig.
    Lydia fixierte ihn. Sie wollte ihm glauben. Sie liebte Joe Huston nicht. Sie mochte ihn nicht einmal. Aber mehr als alles andere wollte sie glauben, dass Joe nie vorgehabt hatte, ihre Tochter umzubringen, und dass Dominik ihn missverstanden hatte.
    Wie konnte sie sich sonst verzeihen?
    Sie beendete ihre Geschichte, wobei sie ihn nicht aus den Augen ließ. „Sandor hat erfahren, was du Dominik erzählt hast, und hat die Initiative ergriffen. Er behauptet, er habe um Hopes Leben gefürchtet.“
    „Wo ist dieser Mann jetzt?“
    „Obdachlos. Zerstört. Die Entführung hat ihn nicht mehr losgelassen. Wir alle ...“ Sie kämpfte mit den Tränen. „Wir alle haben so darunter gelitten. Sogar du, Joe.“
    „Was soll das heißen?“
    „Ich habe jahrelang gedacht, du wärst dafür verantwortlich. Das weißt du. Du hast Dinge gesagt, die diesen Verdacht genährt haben. Du weißt, was das für unsere Ehe bedeutet hat. Dieses Haus ist eine Festung. Wir hatten nie eine Chance.“
    „Wir haben getan, was wir tun mussten.“
    „Jetzt müssen wir noch etwas tun. Wenn Karina Gililand wirklich Hope ist, müssen wir es der Öffentlichkeit mitteilen. Dieses Geheimnis wird ans Licht kommen wie alle Geheimnisse. Sobald wir mit ihr in Verbindung treten, wird es jemand herausfinden. Wir müssen sicherstellen, dass diese Geschichte wahrheitsgetreu und mit Feingefühl verbreitet wird.“
    Joe sprang auf, noch bevor sie geendet hatte. „Wir werden uns, verdammt nochmal, nicht mit ihr in Verbindung setzen, und wir werden keinem etwas davon verraten! Willst du deine Affäre vor aller Welt ausbreiten? Deine Beziehung zu Dubrov? Herumposaunen, dass dein Baby unehelich war? Das lässt du gefälligst sein, Lydia. Du lässt diese Frau in Ruhe!“
    „Ich lasse mich nicht davon abhalten, sie kennen zu lernen. Sie ist mein Kind, mein kleines Mädchen! Es ist mir egal, dass das schwer zu erklären sein wird. Wenn sie mich kennen lernen will, möchte ich ihre Mutter sein. Ich lasse mich nicht länger von ihr fern halten.“
    „Du? Du! Alles dreht sich um dich. Was ist mit meiner Karriere?“
    „Wir müssen uns genau überlegen, wie wir die Geschichte erzählen, und wem. Wir ...“
    Joe war zu aufgebracht, um zuzuhören. „Wenn ich gewollt hätte, dass alle Welt über Hope Bescheid weiß, hätte ich längst die Wahrheit gesagt!“
    „Dazu hattest du keinen Grund. Du wolltest nicht, dass die Leute erfahren, dass ich eine Ehebrecherin bin ...“ Lydia sprach nicht weiter, denn der Gesichtsausdruck ihres Mannes verwirrte sie. Seine Wut war abgeflaut, und er wirkte plötzlich, als sei er vor etwas auf der Hut. Einen Moment lang wurde sie unsicher und überlegte, was es mit seinen unbeherrschten Worten und seinem Stimmungsumschwung auf sich hatte.
    Dann begriff sie es.
    Mit

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