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Das Haus mit der grünen Tür

Das Haus mit der grünen Tür

Titel: Das Haus mit der grünen Tür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Staalesen
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Mundwinkel nach oben, auf der Schattenseite bleibt er diskret unten.
    Draußen war die Luft scharf und klar und zerrte wohltuend an den Lungen. Ich war munter und guter Dinge, als ich in den steilen Weg zur Natland Terrasse einbog. Das sollte nicht lange dauern.
    Vor Mobergs Haus standen drei Polizeiwagen. Daneben stand ein Krankenwagen. Er war eilig am Straßenrand geparkt worden, aber niemand hatte es eilig gehabt, zu ihm zurückzukommen. Und das war das Erschreckendste bei dem Ganzen.
    Am Aufgang zum Haus stand ein großer, kräftiger Polizist als hätte jemand ihn dort eingepflanzt und dem Winter und sich selbst überlassen. Die Seitentür der Garage stand offen. In der Türöffnung sah ich die Rückenpartien mehrerer grauer Mäntel. Neben der Tür stand ein blasser junger Mann in weißem Kittel und zog intensiv an einer Zigarette.
    Ich stieg aus dem Auto und ging hinauf zur Garage. Der Polizist stoppte mich mit einer breiten Pranke. Ein Schulterriemen lag stramm über seinem schwellenden Brustkorb, und er hatte diese Visage, die sie alle haben: viereckig wie ein Schuhkarton und liebenswürdig wie ein Büchsenöffner. Er sagte: »Was wollen Sie hier?«
    »Du Tarzan – ich Jane«, antwortete ich. »Was ist hier los?«
    »Wer fragt mich das?« sagte er und sah aus, als sei er richtig stolz auf seine Formulierung.
    »Wie lange bist du eigentlich schon in der Stadt?«
    »Vier Jahre.«
    »Und dann kennst du mich nicht?«
    Er betrachtete mich mit blassen blauen Augen. Er schüttelte stumm den Kopf.
    »Rauschgiftdezernat«, sagte ich. Mehr sagte ich nicht: Diese Lüge war schon schlimm genug.
    Er blickte mich mit angeborener Skepsis an, wandte sich zur Garage hin und rief: »Heh, irgend jemand, du – Andersen – komm mal runter!«
    Ein etwas fettleibiger Mann Mitte Dreißig schaute aus der Garage heraus.
    »Hei, Jon«, sagte ich, ehe er lange nachdenken konnte.
    Polizeiinspektor Jon Andersen beäugte mich mißtrauisch.
    »Veum?«
    Ich nickte. Das war nicht gelogen.
    Andersen sah hinter sich, in die Garage. Dann kam er heraus, mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er ein Gespenst gesehen. Er kam herunter zu uns beiden Turteltauben. Der Wachtmeister kaute auf seiner Zunge herum und betrachtete mich aus den Augenwinkeln.
    Jon Andersen war deutlich fetter geworden, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, und ein Teil des Fettes war ausgelaufen. Es lag wie eine glänzende Salbe auf seinem runden, bleichen Gesicht. Die grauen Augen lagen sehr tief, links und rechts von einer knolligen Nase. Die Augenbrauen waren hell und farblos, und das Haar, das unter dem Sixpence hervorragte, war mausgrau. Aber sein Lächeln war freundlich und zeigte ein Panorama graublauer Zähne. Er blieb vor mir stehen und sah fragend drein.
    »Schönes Wetter heute«, sagte ich, um das Gespräch in Gang zu halten.
    Er sah sich uni, als ob er erst jetzt den saubergeleckten Himmel bemerkte. »Kann schon sein«, sagte er.
    »Es sieht aus, als hättest du etwas – wenig Erfreuliches gesehen«, sagte ich.
    Er zog eine müde Grimasse. »Es ist nicht schön.«
    Ich schluckte. »Ist es …«
    »Was machst du eigentlich hier, Veum?« antwortete er. Der Wachtmeister spitzte die Ohren.
    »Ich hab Informationen«, sagte ich und versuchte auszusehen, als hätte ich Informationen.
    »Dazu?« fragte Andersen und wies mit dem Kopf in Richtung Garage.
    Ich nickte zaghaft. »Kommt darauf an, was da los ist«, sagte ich und blickte selbst zur Garage.
    »Also, komm«, sagte Andersen.
    »Tschüs«, sagte ich zum Wachtmeister und lächelte ihm aufmunternd zu. Er war schon wieder festgewachsen.
    Wir gingen den Schotterweg hinauf zu der kleinen Tür an der Seite der Garage. Bevor wir ankamen, tauchte dort ein Mann auf.
    Es war ein großer, kräftiger Mann, muskulös, aber gerade an der Grenze zu füllig zu werden, um gefährlich zu wirken. Gerade an der Grenze, denn er sah noch immer gefährlich aus. Seine Augen waren klein und schwarz, wie die eines Nagers. Er hatte ein kraftvolles Gesicht, und seine Haut lag straff und blaß über den massiven Knochenformationen. Die Nase war krumm und etwas gerötet, der Mund breit, und in einem Mundwinkel hing ein schmutzigbrauner Zigarrenstummel. Das Kinn war bedeckt von dunklen, bläulich-schimmernden Bartstoppeln, und genau unter der Kinnspitze hatte er eine Warze. Er trug einen offenen, braunen Mantel, der den Blick freigab auf eine kräftige Hemdbrust, über der ein blauer Schlips hing. Der Anzug unter dem Mantel war braun mit

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