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Das Haus Zeor

Das Haus Zeor

Titel: Das Haus Zeor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Lichtenberg
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Stapeln von Dokumenten in einem normalen Büro, das nach frischer Tinte und Möbelpolitur roch, und so wirkte er viel zu nüchtern, um gefürchtet zu werden. Doch da gab es etwas in seinen Augen, in seiner Stimme, in der Art, wie er sich bewegte, das signalisierte, daß er einer der wichtigsten lebenden Menschen war. Er wußte das, mochte es nicht besonders, aber er akzeptierte es.
    Und Valleroy akzeptierte es auch. Es war nichts falsch an einem Mann, der für seine Talente Stolz empfand. Valleroy wußte, daß Stolz nur die gepanzerte Schale war, die Klyd um sich herum hatte wachsen lassen, eine Schutzmauer für … was? Valleroy würde es nie erfahren, wenn er nicht ein Teil von Zeor wurde, und plötzlich war ihm klar, daß er wissen wollte, was unter dieser Schale lag.
    Während Valleroy den Kanal betrachtete, wurden die tanzenden Tentakel still und zogen sich in ihre Scheiden zurück. Die ausgestreckten, mit den Spitzen gegeneinandergelehnten Finger der rechten und der linken Hand blieben unbeweglich, aber die Blicke des Kanals erforschten Valleroys Gesicht, sondierten jede Gefühlsnuance, die die Gedanken des Gens begleitete.
    So entschlossen wie er nur konnte sagte Valleroy: „Für Zeor, auf ewig.“
    Gleich darauf blinzelte Klyd, wie vor Erleichterung. Als er die Augen wieder öffnete, bekräftigte er: „Für Zeor, auf ewig.“
    „Aber ich weiß noch immer nicht, weshalb du glaubst, ich könnte mich für einen Gefährten ausgeben.“
    „Sagen wir einfach, daß ich es an deiner Stelle für Yenava tun könnte. Heute in vier Tagen können wir mit Aisha zurück sein, und dann ist alles in Ordnung.“
    „Wann brechen wir auf?“ Insgeheim fragte er sich, ob das Zuhause, das ihm Stacy als Belohnung versprochen hatte, dies alles wert war. Wenn Aisha bereits tot war … Er weigerte sich, daran zu denken.
    Klyd griff nach einem Papierstapel. „Morgen früh, sofort nach der Beerdigung. Es ist ein Zweitagesritt nach Iburan, deshalb müßten wir gerade noch rechtzeitig zur Auswahl-Auktion kommen.“
    „Warum brechen wir nicht gleich jetzt auf?“
    „Hugh …“ – Klyd deutete hilflos auf die vor ihm aufgetürmte Arbeit – „ich werde froh sein, wenn ich morgen wegkomme, ohne Zeor zu schaden. Außerdem muß Großvater zu Rate gezogen werden.“
    „Großvater?“
    „Natürlich. Ich muß seine Erlaubnis haben.“
    „Was, wenn er nein sagt?“
    Klyd blätterte den Schnellhefter vor sich durch und fuhr abwesend fort: „Praktisch habe ich Zeor während der letzten vier Jahre geleitet. Aber es ist gut, wenn er ein bißchen Autorität behält. Nutzlosigkeit ist der schlimmste Teil des Alters, selbst für einen Gen, aber weißt du, was sie einem Kanal antut?“ Die Frage war rhetorischer Art, und Klyd beantwortete sie mit einem Frösteln selbst, als er den Schnellhefter zuschlug. „Komm, nimm deinen Entwurf mit, und wir werden ihn jetzt fragen.“
    Klyd nahm die Papiere, die er gelesen hatte, und Valleroy folgte ihm mit der Folio-Mappe unter dem Arm. Als sie den Flur entlanggingen, kam Valleroy auf gleiche Höhe. „Was ist mit Hrel?“
    „Vielleicht hat Großvater etwas zu diesem Thema zu sagen.“ Er ging durch eine schmale Tür am Ende des Flures voraus und dann eine steile, gewundene Treppe hinauf.
    Auf dem obersten Absatz hielten sie an, um die Aussicht zu würdigen. Sie befanden sich jetzt in einem großzügig angelegten Dachwohnhaus, weit zurückgesetzt von den Brüstungen des höchsten Gebäudes an der westlichen Seite des Hofes. Durch die breiten Fenster entlang einer umschließenden Kolonnade konnten sie auf die Gebäude hinunterblicken, auf den Hof, das Vordertor und weiter, bis hin zu der benachbarten Stadt Valzor.
    Valleroy konnte jetzt Flecken neuer Bedachung und farbfremden Mauerwerks sehen, wo an den Hofgebäuden Reparaturen vorgenommen worden waren. Die Haushaltsmitglieder sprachen nicht oft von den wüsten Übergriffen gegen die »Perversen«, aber die Gebäude selbst legten stummes Zeugnis ab.
    Als Valleroy nach dem Treppensteigen wieder zu Atem gekommen war, schritt der Sectuib die Kolonnade entlang und dann durch Vorhänge in ein mit luxuriösen roten Stoffen ausgehängtes Vorzimmer. Und hier war Yenava und ging vor der inneren Tür auf und ab. Sie hielt einen Schnellhefter in einer Hand und sie trug neue Schuhe, wie Valleroy bemerkte.
    Sie wandte sich um, womit sie Klyd den Zutritt versperrte.
    Er hielt auf halbem Wege an. „Stimmt etwas nicht?“
    „Entran“, sagte sie gepreßt. „Denrau

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