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Das Haus Zeor

Das Haus Zeor

Titel: Das Haus Zeor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Lichtenberg
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alle mit auf den großen Rundgang und …“ Die Türen schlossen sich hinter ihnen.
    Valleroy drehte sich um und stellte fest, daß Loyce ihn aufmerksam betrachtete. „Naztehr, das war ausgezeichnet! Wir schließen aus Ihrem Vorgehen, daß Sie ein Spezialist in ihrer Psychologie sein müssen …“
    „Oh, halb so schlimm.“
    „Weit davon entfernt. Jetzt verstehe ich auch den wirklichen Zweck hinter Ihrer Einleitung auf der Straße … Die Art, wie Sie mit der Gefahr geliebäugelt haben, obgleich Sie wußten, daß Klyd und Nashmar vollauf damit beschäftigt waren, die Gefälle der Gefangenen abzuschirmen und Sie somit nicht beschützen konnten. Jetzt weiß ich, warum Zeor Sie so hoch bewertet.“
    „Äh … danke“, sagte Valleroy, durch diese Interpretation vollkommen verblüfft. Sie gab ihm eine Menge zu überdenken, aber Loyce ließ ihm keine Zeit dazu.
    „Doch sind wir froh, daß Sie noch nicht lange genug in Zeor sind, um alle ihre Verhaltensweisen absorbiert zu haben.“
    „Oh?“
    „Ja, weil ich voraussehen kann, daß Sie eine schwere Nacht vor sich haben.“
    „Habe ich das?“
    Mit einem beredsamen Schulterzucken deutete der dunkelhaarige, kaffeebraune Gefährte auf den Korridor hinter den Doppeltüren. Dort konnte Valleroy allein Klyd sehen, der an der Wand lehnte und wartete. Sein Hinterkopf lag an der Wand. Er schien die Decke eingehend zu untersuchen.
    Loyce legte einen Arm um Valleroys Schultern und führte ihn langsam zu der Doppeltür. „Entran ist kein Spaß. Oh, ich weiß, daß ihr beide eine dieser berühmten Leugnungsübungen Zeors gemacht habt. Ihr werdet allmählich ziemlich gut darin, und ich nehme an, es ist tatsächlich die Quelle von Zeors Vortrefflichkeit. Aber ich sage Ihnen folgendes: Ich bin froh, daß ich nicht derjenige bin, der seinen Namen in Ambrov Zeor ändert!“
    „Oh, ich weiß nicht … Sie haben gerade eben sehr tüchtig gearbeitet.“
    Loyce gluckste trocken. „Ich danke Ihnen, Naztehr. Zeor ist selten so großzügig mit Komplimenten. Aber Loyce Ambrov Imil ist für mich gut genug.“
    „In der Tat haben Sie damit recht, daß ich noch nicht sehr lange in Zeor bin.“ In diesem Augenblick fiel ihm ein, wie sorgfältig es Klyd vermieden hatte, seinen Nachnamen – Valleroy – zu gebrauchen. Da innerhalb des Haushalts nur die Farris-Familie ihren Nachnamen beibehalten hatte, war zweifellos von jedem angenommen worden, daß sich Valleroy bereits als Ambrov Zeor verpflichtet hatte. Er kostete es auf seinen Geschmack hin. Es fühlte sich sehr seltsam an.
    Sie erreichten die Türen. Loyce hielt an und wandte sich Valleroy zu. „Sie werden nicht gekränkt sein, wenn ich Ihnen einen beruflichen Rat anbiete?“
    „Ist nicht die Fähigkeit, guten Rat anzunehmen, egal, woher er kommt, Merkmal des echten Fachmanns?“
    „Ja, wie ich schon sagte, mit Entran ist nicht zu spaßen – und dies gilt besonders für einen Farris. Und Sie wissen, wie dickköpfig Klyd sein kann. Aber … er ist Sectuib. Das gesamte Zeor ist von ihm abhängig. Sie schulden es Zeor, ihn zu veranlassen, sich vernünftig zu benehmen, selbst wenn er das nicht will.“
    „Sie wissen, wie weit ich damit ungefähr kommen würde?“
    „Aber natürlich! Wir haben gestern den ganzen Tag versucht, ihn zu veranlassen, eine Stunde lang im Krankenrevier zu arbeiten … oder so etwas … irgend etwas. Er wollte nicht, und jetzt sehen Sie ihn sich an! Allein Nashmar wirken zu sehen, hat ihn total durcheinander gebracht. Wie lange, meinen Sie, kann er so noch weitermachen?“
    „Ich könnte es nicht abschätzen.“
    „Wie lange, glauben Sie, könnten Sie es aushalten?“
    Da Valleroy nicht wußte, was vorausgesetzt wurde, was er auszuhalten hatte, machte er ein unverbindliches Geräusch.
    „Ich weiß, was Sie meinen. Hör zu, Hugh, du bist sein Gefährte. Du hast die Möglichkeiten, ihn zu beeinflussen, die niemand sonst hat …“
    „Oh, ich bin nicht …“
    „Ich weiß, es ist nicht gerade moralisch. Aber es gibt Zeiten, in denen wir uns gewisse Freiheiten nehmen müssen. Hinterher danken sie es uns, nicht wahr?“
    Valleroy wand sich unbehaglich. „Ich bin nicht so …“
    „Dann wird es Zeit, daß du es lernst, so zu sein. Sieh ihn nur an. Wie lange hattest du vor zu warten?“
    „Ich wollte nicht …“
    „Gut. Du wirst dich heute nacht darum kümmern, und wir alle werden besser ruhen.“ Loyce benutzte einen Metallstab, der neben der Tür hing, und klopfte gegen das Glas.
    Als Klyd nicht

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