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Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose

Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose

Titel: Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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um einen Blick auf Eira zu werfen, der uns nun stumm beobachtete. »Schau mal, da drüben, da steht eine Gruppe von Zedern«, sagte sie und deutete in die Dunkelheit. »Warte dort. Ich werde jetzt wieder ins Haus gehen und Anastasia sagen, wo du bist. Vielleicht dauert es nur ein paar Minuten, bis sie dich dort trifft, vielleicht dauert es aber auch Stunden, bis sie das Haus verlassen kann, doch ich verspreche dir, sie wird kommen.«
    »Wenn es sein muss, werde ich die ganze Nacht auf sie warten«, sagte ich.
    »Schön«, sagte sie. »Sie wird sich wahnsinnig freuen, dich wiederzusehen. Aber jetzt gehe ich lieber zurück, bevor sie mich suchen. Warte bei den Zedern auf Anastasia. Es wird nicht lange dauern, bis sie kommt.«
    Ich nickte, und sie schnappte sich den Hund der Zarin, überquerte die Straße und lief zum Haus, wobei sie sich noch einmal kurz zu mir umdrehte, bevor sie hineinging. Ich wartete, bis ich sicher war, dass mich niemand beobachtete, und dann erhob ich mich, klopfte mir den Schmutz von der Kleidung und ging schnell den Weg hinunter, in die Richtung, die sie mir gewiesen hatte. Bei dem Gedanken daran, dass ich Anastasia gleich wiedersehen würde, schlug mir das Herz bis zum Hals.
    Als ich aufwachte, war es bereits heller Tag. Ich öffnete die Augen und blinzelte zu dem blassblauen Himmel hinauf, der über meinem Kopf durch die Zweige der Bäume hindurchschimmerte, und für einen Moment wusste ich nicht, wo ich war. Dann erinnerte ich mich jedoch wieder an die Ereignisse des vergangenen Abends, und als ich mich erschrocken aufsetzte, verspürte ich unten an meinem Rückgrat einen stechenden Schmerz, der zweifellos von der unbequemen Körperhaltung herrührte, in der ich geschlafen hatte.
    Ich hatte bei den Zedern stundenlang auf Anastasia gewartet, doch schließlich waren mir vor Müdigkeit die Augen zugefallen. Zunächst befürchtete ich, ich könnte unser Treffen schlicht und einfach verschlafen haben, doch diese Möglichkeit verwarf ich gleich wieder, denn wenn sie in der Lage gewesen wäre, das Haus zu verlassen, dann hätte sie mich zweifellos gefunden und geweckt. Ich erhob mich und ging ein paar Minuten hin und her, wobei ich versuchte, die Schmerzen in meinem Rücken zu lindern, indem ich die Stelle mit der Hand massierte; zu allem Überfluss verspürte ich einen nagenden Hunger, denn ich hatte seit über einem Tag nichts mehr gegessen.
    Auf meinem Rückweg hielt ich auf der Straße vor dem Ipatjew-Haus inne und sah zu den Fenstern im oberen Stockwerk hinauf, konnte aber keine Stimmen von drinnen vernehmen. Als ich am Zufahrtstor vorüberkam, bemerkte ich einen jungen Soldaten, der damit beschäftigt war, an einem Automobil einen Reifen zu wechseln. Ich näherte mich ihm vorsichtig.
    »Genosse«, sagte ich und nickte dabei in seine Richtung. Er blickte zu mir auf, wobei er seine Augen vor dem Sonnenlicht beschirmte, und dann musterte er mich mit kaum verhohlener Verachtung von oben bis unten.
    »Wer bist du?«, fragte er unwirsch. »Was hast du hier zu suchen, Junge?«
    »Hast du vielleicht ein paar Rubel für mich?«, sagte ich. »Ich habe seit Tagen nichts mehr gegessen. Ich wäre dir für jede Hilfe dankbar.«
    »Verzieh dich, und geh woanders betteln«, erwiderte er mit einer abwinkenden Handbewegung. »Was glaubst du, wo du hier bist?«
    »Bitte, Genosse«, sagte ich. »Sonst muss ich vielleicht verhungern.«
    »Hör mal«, sagte er, wobei er aufstand und sich mit der Hand über die Stirn wischte, was einen langen, dunklen Ölfleck über seinen Augenbrauen hinterließ. »Ich habe dir gesagt …«
    »Ich könnte das da erledigen, wenn du willst«, sagte ich. »Ich kann einen Reifen wechseln.«
    Er zögerte und schaute auf den Boden, während er sich meinen Vorschlag durch den Kopf gehen ließ. Ich vermutete, dass er sich schon seit einiger Zeit mit diesem Reifenwechsel abplagte, aber nicht damit zurechtkam. Neben dem Automobil lagen ein Wagenheber und ein Radkreuz, aber die Radmuttern waren noch nicht entfernt worden. »Du kannst das?«, fragte er.
    »Ja, wenn ich dafür so viel bekomme, dass ich mir ein Mittagessen leisten kann«, erwiderte ich.
    »Wenn du die Sache anständig erledigst, bekommst du von mir so viel, dass es für einen Teller Borschtsch reicht«, sagte er. »Aber beeil dich! Es könnte sein, dass wir dieses Auto heute noch brauchen.«
    »Jawohl, Genosse«, sagte ich und sah zu, wie er sich entfernte und mich auf der Zufahrt allein ließ.
    Ich kauerte mich nieder und

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