Das helle Gesicht
konnten nur die beiden sein, die Ray beobachtet hatte.
Hanska hielt und stieg aus. Er öffnete die Motorhaube und tat, als suche er einen Schaden. Dabei duckte er sich so, daß er kaum angeschossen werden konnte, und öffnete die Jacke, um seine Pistole schnell greifen zu können.
Seine Verfolger kamen heran, stiegen auch aus und schlenderten herbei. Sie stellten sich rechts und links von Hanska auf, bereit, ihn anzupacken.
»Nur zu«, sagte er. »Ihr werdet ja sehen, ihr Killerkojoten, was dann vor sich geht.«
Er hatte schon bemerkt, daß seine Feinde darauf verzichteten, es auf ein Handgemenge ankommen zu lassen. Sie hatten die Hände am Pistolengriff. Hanska zog schneller und sprang dabei einen Schritt zurück.
Er hatte beide vor den Läufen.
»Also dann, Killerkojoten, werft die Revolver weg, aber schnell, und keine falsche Bewegung! Ich habe einigermaßen schießen gelernt.«
Hanska hatte in jeder Hand eine Pistole. Wie sein Wahlvater konnte auch er mit beiden Händen gleich gut zielen.
Der Säufer und der Kurze schienen nicht genau zu wissen, mit wem sie es zu tun hatten. War das nun Stonehorn oder nicht? Hatten sie sich mit dem Falschen eingelassen? Wenn das Stonehorn war, blieb ihnen nicht die geringste Chance, das wußten sie. Er galt als ein Schütze, der sein Ziel nie verfehlte und der schnellste von allen war.
Sie warfen die Waffen in weitem Bogen weg.
»Mach keinen Blödsinn«, sagte der Kurze zu dem vermeintlichen Inya-he-yukan. »Was ist denn in dich gefahren! Man wird ja noch ein’ helfen dürfen, der ‘ne Panne hat. Oder nicht?«
»Darf man eben nicht, wenn man ein Killerkojote ist. Ihr Schweine, was habt ihr mit Percival gemacht? Ich sollte euch niederknallen.«
Hanska beobachtete die Angst der beiden. Aber er wollte nicht töten. Der Killerchief sollte ihn nicht als Mörder anzeigen können.
»Ihr dreht euch jetzt um und geht langsam zu eurem Wagen. Versucht aber nicht einzusteigen, wenn ihr noch einige Zeit leben wollt. Vor eurem Wagen bleibt ihr stehen. Habt ihr bißchen Brandy mit?«
Die beiden atmeten auf, lachten heiser.
»Zwei große Flaschen, Bruder! Laß uns Versöhnung saufen.«
»Wo sind die Flaschen?«
»Im Wagen – vorne.«
»Also geht.«
Hanska folgte den beiden; die Pistolen hielt er auf ihre Nacken gerichtet. Als er mit ihnen bei dem Wagen angekommen war, befahl er dem Kurzen, stehenzubleiben, dem Säufer aber, die Flaschen herauszuholen.
»Denk daran, du Kojote, daß ich dich auch durch die Scheibe treffen kann. Kugelsicher ist die nicht; so weit seid ihr noch nicht gekommen.«
Der Säufer gehorchte wieder, offenbar diesmal nicht ungern. Er glaubte wohl, nun könne nichts mehr schiefgehen. Gutwillig und ohne jeglichen Versuch, die Situation für einen Handstreich auszunutzen, stellte er die Flaschen bei Hanska ab.
»Okay, ihr Kojoten. Jetzt könnt ihr eure Messer ziehen und eure beiden Vorderreifen gründlich zerschneiden.«
»Bist du…«
»Ganz bei Sinnen, meine Herren. Los! Ihr wißt: Ich schieße euch nicht nur an. Wenn ich abdrücke, liegt ihr da und steht nicht mehr auf.«
Grimmig machten sich die beiden Killer an die Arbeit. Hanska achtete darauf, daß sie tatsächlich sehr gründlich vorgenommen wurde. Er schickte die beiden noch zu den Hinterreifen und zu dem Reservereifen und wartete mit eiserner Geduld, bis alles zu seiner Zufriedenheit ausgeführt war.
»So«, meinte er. »Nun kommt und sauft eure Flaschen aus. Jeder seine, jeder eine ganze. Das hattet ihr doch vor. Ja?«
»Wahnsinn!« schrien beide.
»Laßt es euch gut bekommen.«
Mit zwei Pistolen, die für zielsicher gehalten wurden, ließ sich viel erreichen. Hanska gab nicht nach, bis die Literflaschen geleert waren.
Er beobachtete die Wirkung. Die beiden fielen um. Die Menge hatte gereicht. Beide waren nicht nur sternhagelvoll. Sie waren bewußtlos. Aber, dachte Hanska, sie werden es vermutlich überleben. Er gab seine Pistolen wieder in die Halftertaschen, holte sich die Revolver der beiden Killer von der Wiese, ihre Gewehre aus dem Wagen. Dann lud er die beiden in ihren Wagen ein und kettete diesen an den seinen. Das Gefährt lief auf den zerschnittenen Reifen sehr holprig, aber es lief.
Hanska fuhr zur Agentursiedlung. Sobald er sich überzeugt hatte, daß der Säufer und der Kurze noch nicht aufwachen würden, gab er ihnen Revolver und Messer zurück. In der Siedlung stellte er den Killerwagen auf offener Straße vor dem Amtssitz des Superintendent ab und gab dem Wächter
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