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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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und allein um die Ausmaße der besagten Gefühle.
    Wenn sie eine große
Rolle in Mais Leben spielten und genau davon ging Kate aus, dann
musste es eine schwere Last sein, niemanden zu haben, mit dem man
reden konnte. Sie war sich der Stärke bewusst, die Mai nicht nur
körperlich besaß und trotzdem war sie froh, dass Mai sich
wenigstens ihr gegenüber nicht verstellte. Sie erinnerte sich
auch an Alessios Worte, dass sie sich immer eine Freundin gewünscht
hatte.
    „ Tut mir leid.
Es geht mich nichts an. Ich hätte nicht fragen sollen.“,
sagte Sanny, die Kates Schweigen falsch deutete. „Es ist nicht
deine Schuld und wir alle wissen, dass sie bald wieder auftauchen
wird.“, fügte sie hinzu.
    „ Hoffentlich.“,
meinte Kate und betete im Stillen, dass es Mai gut ging.
    „ Ich mache dir
keine Vorwürfe. Ich habe auch so genug zu tun.“, grinste
sie und deutete auf den brodelnden Kessel.
    „ Sannymaus,
wir haben es geschafft.“, flötete Lee und trat auf die
Lichtung, bepackt mit verschiedenen Pflanzen. Hinter ihm tauchte
Claire auf. Sie trug einige längliche, braune Blätter.
    Seufzend legte sie
diese neben Sanny auf den Boden und setzte sich.
    „ Ich hab das
nur für dich gemacht.“, sagte sie zu Sanny.
    „ Vielen
Dank.“, freute diese sich und nahm Lee seinen Stapel ab.
    „ Kate.“,
rief der jetzt entzückt. Manchmal erinnerte er sie an ein
kleines Kind, auch wenn er nicht annähernd so aussah.
    „ Ich wollte
schon eine Wette mit Claire abschließen, wann du dich aus dem
Zelt traust.“, meinte er und ließ sich in den Schnee
plumpsen. Claire funkelte ihn wütend an.
    „ Das ist nicht
wahr.“, keifte sie.
    „ Schon gut.“,
sagte er beschwichtigend, grinste aber weiter.
    „ Sie ist schon
den ganzen Morgen so schlecht gelaunt.“, flüsterte er Kate
laut genug zu, so dass Claire es hörte. Diese verschränkte
die Arme und knurrte beleidigt. Kate sah sie unsicher an, aber es
machte nicht den Anschein, als würde sie im nächsten Moment
aus der Haut fahren.
    „ Lass sie in
Ruhe.“, bat Kate ihn dennoch. Sie hatte kein Interesse daran
Claire noch mehr zu verärgern.
    „ Meinst du
etwa, wenn du einen Streit mit mir anfängst, gehe ich auch?“,
scherzte er.
    „ Das ist nicht
lustig. Was wenn ihr etwas passiert?“, werte Kate ab und
vertrieb den Gedanken an Mai.
    „ Das hättest
du dir vorher überlegen können. Aber ich kann dich
verstehen. Es ist so leicht sich mit ihr zu streiten.“, sagte
Claire. Überrascht sah Kate sie an.
    „ Außerdem
wette ich, dass sie in spätestens drei Tagen wieder hier ist.“,
fügte sie hinzu.
    „ Ich sage zwei
Tage. Wenn du unsere Wette verlierst, musst du einen Tag lang tun,
was ich sage. Wer will noch wetten?“, fragte Lee und grinste
Claire an.
    „ Vergiss es.“,
fauchte diese nur. „Wette doch mit Sanny oder Kate.“
    „ Nein,
Danke.“, sagte Kate bevor Lee darüber nachdenken konnte.
Sanny hörte gar nicht zu. Stattdessen gab sie ein paar Zutaten
in den Trank über dem Feuer, der sich sofort milchig weiß
färbte.
    „ Ihh.“,
machte Lee und verzog angewidert das Gesicht, als der Geruch des
Gebräus ihm in die Nase zog. Sanny ignorierte ihn und tauchte
ein braunes, langes Blatt nach dem Anderen in den Kessel. Als Sanny
sie wieder herauszog, blieb eine Schicht des Trankes daran kleben und
wurde Augenblicklich fest. Sie reihte die Blätter nebeneinander
auf. Neun Stück, waren es, wobei sie das neunte in ein Tuch
wickelte und es in ihre Tasche schob.
    Sie nahm die
Restlichen in den Arm und reichte jedem von ihnen eines davon.
    „ Was soll ich
damit?“, fragte Lee und Kate sah, dass auch Claire ratlos war.
    „ Ihr müsst
sie euch eine Minute lang auf die Zunge legen. Bin gleich wieder da.“
Damit verschwand sie im Zelt. Kate betrachtete das Blatt ebenso
skeptisch wie Claire. Lee jedoch zuckte nur die Schultern und tat wie
ihm geheißen.
    Zögernd folgte
Kate seinem Beispiel und auch Claire entschied sich, dass es wohl das
Beste war Sanny zu vertrauen. Die Minute zog sich und Kate hatte das
Gefühl ihre Zunge wäre ausgetrocknet, als Sanny sie endlich
anwies ihr das Blatt zu zeigen. Sie lächelte.
    „ Sehr schön.
Ihr könnt sie wegwerfen.“, sagte sie und erhob sich, um
erneut ins Zelt zu gehen.
    „ Lee! Du
solltest das nicht essen.“, rief Claire angewidert. Tatsächlich
hatte er ein Stück davon abgebissen. Jetzt spuckte er es in das
Feuer.
    „ Du hast
Recht. Es schmeckt widerlich.“, grinste er.
    „ DU, bist
widerlich.“, berichtigte

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