Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
Es ist
niemand hier, also wer sollte uns sehen?“, fragte er und sah
sie herausfordernd an. Im Gegensatz zu ihm, fielen Kate einige Leute
ein. Claire beispielsweise bräuchte nur die Türe von Liz
Schlafzimmer zu öffnen und schon wäre es passiert.
„ Hey!“,
rief jemand und ließ Alessio so schnell herumwirbeln, dass Kate
vom zusehen schwindelig wurde. Rasch machte auch sie einen Schritt
von ihm weg, auf die Tür zu und drückte die Klinke
herunter.
„ Oh, hey
Sanny.“, versuchte Alessio es und tat, als wäre nichts
gewesen. Kate sah vorsichtig an ihm vorbei. Sanny hatte wütend
die Arme verschränkt und biss scheinbar die Zähne zusammen,
um nicht loszubrüllen.
„ Ich habe
etwas mit Kate besprochen und davon wird sie dir jetzt erzählen.“,
meinte er lächelnd und drängte sich rasch an Kate vorbei in
den dunklen Raum, in dessen Türe sie noch immer regungslos
stand.
Sanny machte den
Mund auf, entschied sich dann aber noch mal um. Sie kam auf Kate zu,
schob sie sacht von der Tür weg und zog sie zu.
„ Komm.“,
forderte sie Kate auf ihr zu folgen und leitete sie wieder in das
Arbeitszimmer. Vorher warf sie noch einen prüfenden Blick in Liz
Schlafzimmer. Durch den schmalen Spalt sah Kate Claire, die
zusammengerollt auf der Decke schlief.
„ Alles ok mit
dir?“, fragte Sanny sie, als wäre sie ein kleines Kind,
dass gerade geschlagen wurde.
„ Ja, Sanny. Es
ist nichts.“, versicherte Kate ihr.
„ Für mich
sah das anders aus.“, gab diese zurück und fing an die
Karte auf dem Tisch zusammenzufalten.
„ Und wie sah
es für dich aus?“, fragte Kate böse. Sie war sauer
auf Sanny, da diese sie erwischt und damit den Moment zerstört
hatte. Außerdem war sie auch wütend auf Alessio, weil er
ihr nicht geglaubt hatte.
„ Ich hatte
doch mit ihm geredet. Ich kann es einfach nicht glauben, dass er dich
wieder belästigt. Das passt überhaupt nicht zu ihm.“,
meinte Sanny fassungslos.
„ Er hat mich
nicht belästigt, wir haben nur etwas vereinbart.“,
versuchte Kate es.
„ Und was?“
„ Dass er sich
hinlegt und ausruht. Im Gegenzug soll keiner das Haus verlassen und
Liz soll mir noch etwas beibringen.“, fasste sie für Sanny
zusammen.
„ Und dabei
muss er dich anfassen?“, fragte die erzürnt.
„ Sanny, er hat
mich nicht mal berührt, ok?“, widersprach Kate sogleich.
„ Du musst
nicht lügen, nur weil du Angst hast. Ich werde mit Mai sprechen.
Vielleicht kann sie ihren Bruder zur Vernunft bringen.“, schlug
Sanny vor.
„ Nein.“,
rief Kate schnell. Mai würde sich auf dem Boden wälzen vor
Lachen, wenn sie davon hörte. Immerhin wusste sie, über die
Sache Bescheid, auch wenn Kate es nicht direkt bestätigt hatte.
„ Es muss dir
nicht peinlich sein.“ Sanny spann ihre Gedanken immer weiter,
während Kate verzweifelt versuchte sie davon abzubringen.
„ Hör zu.
Ich komme alleine klar, wenn ich deine Hilfe brauche komme ich zu
dir, oder ich gehe zu Mai. Mach dir bitte keine weiteren Gedanken
darüber und verzichte darauf ihm noch einen Vortrag zu halten.“,
flehte Kate. Sanny zögerte.
„ Ok, aber um
die Predigt kommt er nicht herum und außerdem werde ich ihn
besser im Auge behalten.“, versicherte Sanny ihr und verschwand
aus dem Zimmer. Kate ließ seufzend ihren Kopf auf die
Tischplatte knallen. Es war ihr egal, dass es schmerzte. Sie schloss
die Augen und versuchte sich wieder zu beruhigen.
Den Stress mit Sanny
konnte sie jetzt nicht gebrauchen, es reichte, dass Mai sie ständig
beobachtete. Der einzige Trost war, dass Alessio beinahe ohne
Einwände auf den Deal eingegangen war. Später würde
sie nachschauen, ob er wirklich schlief, aber das hatte Zeit.
Vermutlich würde Sanny genau in dem Moment ebenfalls nach ihm
sehen und dann würde alles wieder von vorne beginnen.
Techniken und Strategie
Liz und Lee waren
mitten in einen Kampf verwickelt. Sanny hatte in der Küche
gesessen und nur kurz den Kopf gehoben und Kate angelächelt, als
sie nach draußen gegangen war.
Liz ließ sich
für den Bruchteil einer Sekunde von Kates Auftauchen ablenken,
so dass Lee seine Chance sah, ihr die Hände auf den Rücken
zu drehen und sein Schwert gegen ihren Hals zu drücken. Sie
wirkte überrascht, doch er ließ sie augenblicklich wieder
los.
„ Dieses Mal
hätte ich dich getötet.“, sagte er gelassen und
grinste Kate an.
„ Und hat der
edle Herr sich ausgeweint?“, rief er ihr entgegen.
„ Ich habe ihn
schlafen geschickt, aber er hat auch eine Nachricht für
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