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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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an Lee aus,
vermutlich weil er derjenige war, der am Ehesten darauf reagierte.
Wenn sie nicht ihren Willen bekam, war sie besonders wütend und
es konnte nicht deutlicher sein, wie ungern sie hier war. Kate konnte
dafür bisher keine Erklärung finden.
    Erst später,
nach dem Essen, erfuhr sie durch Zufall den Grund, für Claires
ungewöhnliches Verhalten.
    Sie war gerade auf
dem Weg in das Gästezimmer, in dem sie für die Nacht
untergebracht waren, als sie Sanny danach fragen hörte.
Augenblicklich blieb sie auf dem Flur stehen, lehnte sich an die Wand
und lauschte angestrengt.
    „ Ich verstehe
es nicht. Warum willst du unbedingt von hier weg?“, hörte
sie Sanny fragen.
    „ Das habe ich
doch schon gesagt. Es nervt mich, wenn jemand bevorzugt behandelt
wird.“, meinte Claire.
    „ Du meinst
wegen Kate? Das glaube ich dir nicht.“, sagte Sanny.
    „ Naja, der
eigentliche Grund ist einfach lächerlich.“, gab Claire zu,
woraufhin es eine ganze Weile ruhig blieb.
    „ Ich habe das
ungute Gefühl, wir würden verfolgt, verstehst du. Ich
klinge schon fast wie Mai, aber ich werde den Gedanken einfach nicht
los. Was wenn da wirklich jemand ist, sollten wir dann nicht lieber
weiterziehen? Ich kann es mir nicht erklären, trotzdem will ich
nicht länger als nötig hier bleiben.“, flüsterte
Claire so leise, dass Kate einige ihrer Worte nur erahnen konnte.
    „ Das klingt
tatsächlich ein bisschen zu verrückt, für deine
Verhältnisse.“, bemerkte Sanny tonlos.
    „ Ich habe dich
gewarnt.“, antwortete Claire und zugleich hörte Kate
Schritte auf den Flur zukommen. Sie erschrak. Claire würde es
gar nicht gefallen, wenn sie bemerkte, dass Kate sie und Sanny
belauscht hatte. So leise wie möglich schlich Kate zurück,
über den Flur und drückte die Klinke der nächstbesten
Türe herunter. Das Geräusch wurde von Claires nächsten
Worten übertönt.
    „ Wehe du
erzählst jemandem davon.“, drohte sie Sanny. In dem
Moment, in dem Claires Schatten auf den Flur fiel, schloss Kate die
Tür hinter sich und fand sich in dem Arbeitszimmer wieder. Es
war stockdunkel hier drinnen, nur ein paar schwache Lichtflecken
drangen durch das Dach aus Eis herein. Der Schnee hatte es fast
gänzlich bedeckt, doch an einigen Stellen konnte man noch das
Licht der Sterne erkennen, die bereits hoch oben am Himmel zu sehen
waren.
    Claire überquerte
den Gang vor den Zimmern und polterte die Treppe hinunter. Selbst als
der Klang ihrer Schritte nicht mehr länger zu hören war,
traute Kate sich nicht sofort heraus. Sie wartete noch ein paar
Atemzüge lang, bevor sie die Tür vorsichtig einen
Spaltbreit aufschob und hinaus spähte. Alles blieb ruhig, selbst
dann, als sie lautlos über die Schwelle trat.
    Möglichst
unauffällig wirkend, ging sie auf das einzige Zimmer zu, aus dem
Licht drang. Es gab nur ein Bett, aber Liz hatte die restlichen Möbel
bei Seite geschoben, so dass sie ihre Decken hatten auf dem Boden
ausbreiten können. Sanny war nicht alleine. Auch Ted, Chris und
sogar Lee saßen ebenfalls auf dem mit Kissen und Decken
ausgelegten Boden. Kate hatte sie nicht an ihrer Tür vorbeigehen
hören, dennoch war sie sich sicher, dass die Drei seit nicht
allzu langer Zeit hier sein konnten. Claire hätte wohl nie in
ihrer Gegenwart so viel von sich preisgegeben. Kate hatte schon die
Tatsache überrascht, dass sie mit Sanny gesprochen hatte, aber
vielleicht lag es daran, dass sie einfach die Neutralste unter ihnen
war. Selten ergriff sie Partei und meistens war sie diejenige, die
sich für jemanden einsetzte.
    „ Alles klar
bei dir?“, wollte sie von Kate wissen, als diese den Raum
betrat. Man konnte meinen, sie übernahm wirklich eine Art
Mutterrolle in ihrer Gruppe. Es passte einfach nicht zu Sanny, dass
sie keine Kinder mochte, wo sie es doch so sehr liebte, sich um jeden
zu kümmern.
    Kate antwortete
nicht, stattdessen warf sie ihr nur ein Lächeln zu und setzte
sich auf eines der Kissen. Sanny genügte es als Antwort, so dass
sie sich wieder ihrer Aufgabe zuwandte. Seit gestern war sie damit
beschäftigt sämtliche Löcher in all ihren
Kleidungstücken zu stopfen. Besonders Lee schien wenig sorgsam
mit seinen Sachen umzugehen. Er trug kaum noch etwas, in dem nicht
mindestens ein Riss war.
    Kate vermutete zu
Recht, dass Sanny sich mit der Arbeit ablenken wollte, denn egal wie
gerne sie half, wenn es um sie selbst ging, lehnte sie jegliche Hilfe
ab. Über den Tod ihres Bruders hatte sie kaum mit jemandem
gesprochen. Sobald es einer

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