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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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Funken
Hoffnung. Langsam lief sie auf die andere Tür zu und hoffte,
dass sie offen war. Es würde wenig Sinn machen, dort zu
verschwinden, wo auch Jill hingegangen war. Sie stieß mit der
Schulter gegen das Eis und bemerkte, wie es sich bewegte.
    Sie war noch nicht
ganz über die Schwelle getreten, als sie hinter sich Schritte
wahrnahm. Jill kam zurück. Hastig zwängte sie sich durch
den schmalen Türspalt.
    „ Hey.“,
schrie Jill ihr nach, als sie losstolperte.
    „ Bleib
gefälligst hier.“ Kate hörte sie fluchen, doch sie
achtete nicht auf die Worte. Wieder wurde ihr schwindelig und sie
wünschte sich nichts mehr, als dass sie den Trank nicht genommen
hätte. Es wäre besser gewesen auf Sannys Warnung zu hören.
    Jill war ihr dicht
auf den Fersen und Kate sah keine weitere Möglichkeit zu
fliehen.
    Sie wich an die Wand
zurück und lehnte sich dagegen. Wenn sie es jetzt nicht tat,
würde sie es nie schaffen. Jill kam auf sie zu. Kate versuchte
sich vorzustellen, das Gebäude wäre mit ihr verbunden. Ihre
Hände waren nutzlos, doch Jill schien vergessen zu haben, dass
Kate ihre Fähigkeit nicht ausschließlich darüber
kontrollierte.
    Jeder Turm, jedes
Zimmer, alles hörte auf sie und wartete nur darauf, in sich
zusammenzubrechen. Ihre Füße kribbelten. Sie schienen sich
auf das zu freuen, was hoffentlich passieren würde.
    Kate glaubte, ein
Knistern aus den Wänden zu hören und sie erinnerte sich
daran, was sie gelernt hatte. Wenn es um die Wärme ging, war die
Liebe das stärkste Gefühl, dass sie rufen konnte. Ihre
ganze Umgebung schien sich in Zeitlupe zu bewegen und Kate schloss
trotz der Warnung von Liz die Augen, um sich das Bild ihrer Eltern in
das Gedächtnis zu rufen, das Bild ihrer Freunde. Ein Knacken
ertönte, laut genug, dass Jill stehen blieb. Kate brauchte es
nicht zu sehen. Sie spürte es.
    Das Stärkste
Gefühl hatte sie sich für den Schluss aufgehoben. Sie
öffnete nun doch die Augen. Sie wollte die Angst auf Jills
Gesicht sehen. Dieselbe Angst, die sie selbst vor ein paar Minuten
gespürt hatte. Jill blickte zum Himmel. Die Seelen leuchteten
durch das Dach auf sie hinab und spiegelten sich in ihren dunklen
Augen. Sie waren auf Kates Seite.
    Jill war stehen
geblieben, unwissend über das, was in Kate vor sich ging. Es war
erstaunlich, wie nah der Himmel war, ganz so, als wäre er
tatsächlich direkt über ihren Köpfen.
    Kate lächelte.
Ihre Augenlider senkten sich und sie konzentrierte sich wieder auf
ihr Herz. Es war das Gefühl, das sie nur dann spürte, wenn
sie bei Alessio war. Geborgenheit, Schutz und Liebe. Es war, als
hörte sie ihn ihren Namen flüstern. Der Gedanke an seine
Stimme reichte bereits.
    Sie riss die Augen
auf, als das Eis zersprang.
    Sie sah es, als wäre
sie selbst nicht dabei. Der Himmel zerbarst in tausend Teile und
seine Splitter rasselten zu Boden, wie ein Hagelsturm. Sie schlugen
darauf ein, gefolgt von größeren Brocken, die alles
zerschlugen, was ihnen in den Weg kam. Kate sah, wie Jill zu Boden
ging. Eine Spitze aus dem Eis einer Säule durchbohrte ihren
Bauch. Ihr Durchmesser war so breit, dass sie es unmöglich hatte
überleben können. Ihr Kopf kippte zur Seite und ein Rinnsal
Blut tropfte aus ihrem offenen Mund. Das Eis jedoch steckte wie ein
riesiger Pflock in Jills Körper.
    Kate machte einen
zögernden Schritt nach vorne, dann spürte sie einen starken
Schmerz in ihrem Kopf, der nichts mit der Hitze zu tun hatte und
alles wurde schwarz.
    „ Es
ist verrückt. Kate kann nicht... Sie ist...“, stammelte
Sanny, bevor sie unterbrochen wurde. Ein lautes Krachen drang von
draußen herein und ließ die Wände erzittern. Das
Geräusch von berstendem Glas, messerscharf zerschnitt es ihm das
Trommelfell und ihm war, als würde sein Herz auf die selbe Weise
in tausend Stücke zerspringen. Bevor er es sah, wusste er, was
passiert war. Alessio riss sich von Lee los und rannte aus der Höhle.
Die Anderen zögerten nicht und stürmten ihm nach.
    Er sah noch, wie die
Türme in sich zusammenbrachen, an den Felsen zerschellten und
auf die umliegenden Höhlen niederprasselten. Der Lärm war
ohrenbetäubend und rief sie alle auf das Feld. Die Drachen
stürmten aus ihren Verstecken. Einige blieben wie angewurzelt
stehen, Andere flohen in die entgegen gesetzte Richtung.
    Da waren die
Wächter. Sie kamen auf ihn zu.
    „ Was
hat das zu bedeuten?“, rief Kuma ihm entgegen, aber er war
nicht im Stande etwas zu erwidern. Er hätte es wohl auch dann
nicht getan, wenn er

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