Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
wenn ihr uns einweiht?“, wollte Sanny
wissen. Alessio stand auf und fing an die Taschen zu durchwühlen.
Mai richtete sich im Sitzen auf.
„ Lee.
Halt ihn fest.“, sagte sie schnell, aus Angst, ihr Bruder würde
jeden Moment davonlaufen. Gerade noch rechtzeitig sprang Lee auf und
packte Alessio am Arm. Der warf ihr einen wütenden Blick zu. Mai
ignorierte es. Er durfte nicht unüberlegt handeln. Es würde
weder Kate noch ihn retten.
„ Die
Schnellfassung. Es gibt fünf Wächter, die Umbria und das
Drachenherz schützen. Vier von ihnen sind weiße Drachen
und wie wir jetzt erfahren haben ist Alessio der Fünfte. Da er
ein Mensch ist, braucht er noch jemanden, der dieselbe Fähigkeit
hat, wie die Drachen und das ist Kate. Dieses Lied ist die
Prophezeiung, nach der wir gesucht haben. Sie sagt, Kate müsse
das Böse besiegen, aber sie selbst wird vermutlich dabei
sterben.“, betete Mai herunter. „Claire ist zu den
Drachen gegangen, um sie um Hilfe zu bitten.“
„ Ich
hätte dich gerne gleich getötet, aber sieh nur, was ich
gefunden habe.“, hörte Kate Jill sagen. Ihr Blick war
verschwommen und sie wusste nicht wo sie war. Sie versuchte sich
aufzurichten, doch sie konnte ihre Hände nicht bewegen.
„ Ich
habe sie dir auf dem Rücken zusammengebunden, damit du deine
Kräfte nicht mehr gegen mich einsetzen kannst.“, erklärte
Jill und schwang etwas vor Kates Blick hin und her.
Sie blinzelte ein
paar Mal, bis sie den unscheinbaren Anhänger erkannte, der an
seiner Kette, zwischen Jills Fingern baumelte. Kate versuchte sich zu
befreien, aber Jill hatte gute Arbeit geleistet. Es fühlte sich
an, als hätte sie Kate Handschuhe übergezogen.
„ Es
war nicht klug von meinem Sohn es dir zu geben. Dir konnte ich es
wegnehmen, ohne Schaden zu nehmen.“, freute Jill sich und
schwang den Anhänger weiter hin und her, wie ein Pendel.
„ Gib
es mir zurück.“, brachte sie hervor. Jill lächelte
nur.
„ Wieso
sollte ich? Du brauchst es nicht mehr, wenn du tot bist. Ich habe
dich nur am Leben gelassen, weil ich ohne dich nicht hier
herauskomme. Du hast uns Beide in diesem Kasten eingeschlossen.
Außerdem möchte ich, dass du mir sagst wo der Rest davon
ist.“, sagte sie und lenkte ihren Blick auf den Teil des
Drachenherzens, der Alessio gehörte.
„ Und
weshalb sollte ich dir helfen? Du wirst mich sowieso umbringen.“,
erwiderte Kate kraftlos.
„ Ja,
das stimmt. Vielleicht muss ich dir erst einen richtigen Grund
liefern, mir zu helfen“, sprach Jill mehr zu sich selbst und
griff nach einem Messer, welches neben ihr auf einem Tisch gelegen
hatte. Sie drehte es zwischen ihren Fingern, doch etwas anderes zog
Kates Aufmerksamkeit auf sich. Sie hatte die kleine Flasche entdeckt,
in der Claires Seele gefangen war. Kate musste sie verloren haben.
Sie überlegte, wie sie Jill die Seele am Besten entwenden
konnte, als ein heller Schmerz durch ihren Arm schoss. Jill war, mit
der Spitze der silbernen Klinge, über ihren rechten Arm
gefahren. Doch einen Atemzug später, tat es kaum noch weh und
wenn sie genauer darüber nachdachte, spürte sie weder die
Schürfwunden noch die Verletzung, die Claire ihr zugefügt
hatte. Langsam machte sich ein dunkler Gedanke in ihrem Kopf breit.
Jill, die Kate interessiert beobachtete, schien es zu spüren.
Sie lächelte.
„ Ich
habe vergessen es zu erwähnen. Dein Arm ist ganz dunkel
geworden. Ich denke, Claire hat diesen Fluch auf dich übertragen,
aber mach dir keine Gedanken, du stirbst ja sowieso.“, grinste
Jill. Kate wandte ihren Kopf nach rechts, um ihren Arm besser sehen
zu können. Tatsächlich war er beinahe schwarz. Von den
Wunden, war nichts mehr zu sehen. Doch was nützten ihr diese
Selbstheilungskräfte.
Jill erhob sich.
„ Wo
willst du hin?“, rief Kate ihr nach.
„ Oh,
ich verstecke nur, was jetzt mir gehört. Ich will schließlich
nicht riskieren, dass es den falschen Leuten in die Finger gerät.“,
antwortet Jill, tippt gegen ihre eigene Hand und nahm Claires Seele
an sich.
Kate sah sich um.
Sie war in einem kleinen Zimmer, wo es nicht viel mehr gab, als das
Bett, auf welchem sie lag. Irgendwie schaffte sie es sich aufrecht
hinzusetzen. Ihre Hände bekam sie jedoch nicht los. Sie waren so
fest verschnürt, dass ihre Handgelenke bereits schmerzten.
Umständlich
kletterte Kate aus dem Bett. Mit Freude stellte sie fest, dass sie in
einer der oberen Etagen waren. Sie erkannte es am Boden. Das Eis
kühlte ihre Füße und gab ihr selbst einen
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