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Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5

Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5

Titel: Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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die meisten Kugeln ihr Ziel verfehlten. Doch einige trafen und in diesen Momenten schöpften vor allen Dingen die Frauen Mut. Sie applaudierten und klatschten, wenn die Raubfische flohen. Doch als die erste Kugel einen lindgrünen Hut mit Blumenband traf, erstickte die Explosion der Mine jedes weitere Geräusch. Will sah das Entsetzen der Afrikaner. Sie sahen den Hai mit dem hellblauen Ball. Er erreichte ihr Boot und kurze Zeit später explodierten auch die beiden anderen. Will konnte noch sehen, dass einige der Insassen in Panik sprangen. Sie sprangen ins Wasser, doch sie tauchten nicht auf und Will schloss die Augen. Er dachte daran, wie Haie fraßen. Es gab kaum etwas, wovor er mehr Grauen empfand. Verfuchst, und dann dachte er plötzlich an sich und was die Haie mit ihm machen würden, wenn es keine Boote mehr gab. Überall um ihn herum explodierten die Minen. Oh, Gott sei verflucht! Es gab viel mehr Boote als die drei, die er bisher gesehen hatte. Will wollte sie zählen, doch er sah nur die Reste der brennenden Rümpfe. Sie lagen wie sterbende Sterne im Meer und dann war es still. Die letzte Explosion verhallte und Will wartete vergeblich auf die nächste. Bis auf den Wind und das Plätschern des W assers am Sarg war es jetzt still und in dieser Stille erhob sich der milbenförmige Helm keine zwei Steinwürfe von ihm entfernt aus den Wellen.
    Will hatte keine andere Wahl. Er stellt sich tot. Er legte sich quer über den Sarg, ließ Beine und Hände ins Wasser rutschen und starrte auf den papageienbunten Ring aus Kanonen auf der Nase des Monsters. Will hatte Angst. Angst vor den Haien, die ihn umkreisten, und er schämte sich gleichzeitig für seine Ohmacht und Feigheit, als Gagga auf der Brücke im Nacken der Milbe erschien. Aber was sollte er tun? Was konnte er tun?
    Der pummelige Prinz rieb sich vor Entzücken die Hände. »Das ist ja wie Weihnachten! Oh, ich liebe Kerzen, die auf dem Wasser schwimmen. Los, schreibt das auf, vervielfältigt es und schickt es danach hinaus in die Welt:
    »Es war kurz vor Sonnenuntergang, als wir die beiden Fregatten entdeckten. Sie standen wie stolze Pfauen im Wind und die Menschen auf ihnen sangen vor Freude. Sie tanzten, trugen Perücken und prächtige Kleider und ich beschloss mit ihnen zu feiern. Ich fuhr mit einem Boot zu einem der Schiffe. Dort kletterte ich unbemerkt an Bord und mischte mich unter die tanzenden Menschen. Ich wollte so gern mit ihnen feiern. Doch da sah ich ihre schwarzen Gesichter. Bei Gagga, dem Teufel, der ich jetzt war! Ich war der einzige feiernde Weiße und in diesem Moment war es mit einem Schlag still. Die Freude in ihren Gesichtern wich blankem Hass.
    ›Hängt ihn zu den anderen!‹, schrien die Sklaven, die sich erst kürzlich befreit haben mussten, und zeigten nach oben. Dort in den Masten hingen die ehemaligen Herren des Schiffs und baumelten an den Rahen.
    ›Hängt ihn! Los, hängt ihn!‹, schrien alle an Bord.
    Da sprang ich vom Schiff und noch während ich sprang, sprang auch Martha, meine putzige Milbe aus dem Meer und ließ ihren Papageienschnabel sprechen. Da war es aus mit der Freiheit und das, was von ihr übrig ist, treibt jetzt wie Kerzen hinaus in die Nacht. In eine Nacht ohne Horizont. Huh «, seufzte Prinz Gagga . »War das jetzt poetisch: Schreibt das auf, steckt es in Flaschen und werft sie ins Meer. Die Welt wird jetzt traurig und die Einzigen, die in Zukunft noch lachen können und dürfen, sind die, die sich für uns entscheiden.« Er streckte die Arme aus, ließ den Blick über die Feuer schweifen und entdeckte dabei Will und den Sarg.
    Der Junge, der das bemerkte, stellte sich nach wie vor tot. Doch dann sah er den Hai. Er trug einen lustigen Teddy als Mine und schwamm auf ihn zu. Will dachte: das war’s. Doch gleichzeitig stieg auch Wut in ihm auf: Das durfte nicht sein. Das war nicht fair. Aweiku hatte ihm gesagt, wie wichtig er war. Wie wichtig und wertvoll. Doch wie sollte er anderen helfen, wenn er hier mitten im Nirgendwo des Atlantischen Ozeans von einem Plüschtier des Teufels in die Luft gesprengt wurde?
    Da tauchte der Hai. Er verschonte den Jungen und als Will dem Raubfisch mit seinem Blick folgte, entdeckte er darunter den Schlangenkopf: Er sah das sonnenuntergangsrote Auge, das doppelt so groß war wie der Sarg. Es starrte ihn an und musste ihn wahrnehmen. Doch wenn es das tat, warum schnappte die Schlange dann nicht einfach zu? Warum verriet sie ihn nicht und warum verschonten ihn die Haie? Wussten sie

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