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Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Titel: Das Herz der Savanne - Afrika-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Kathi.«
    »Das tut mir herzlich leid, und ich werde sie nachher gleich anrufen und fragen, ob wir ihr helfen können«, sagte Ruth und setzte sich kerzengerade hin. »Aber was haben wir damit zu tun?«
    Sergeant Lang leckte sich über die Lippen, sodass sie feucht wie Regenwürmer in seinem Gesicht lagen. »Erst einmal nichts. Zumindest solange ich nichts nachweisen kann. Auffällig finde ich nur, dass die Farmen allesamt an Salden’s Hill grenzen und ihr selbst von den Stiermorden verschont geblieben seid.«
    Ruth erschrak. Waren sie verschont geblieben? Sie hatte Bolle, ihren preisgekrönten Bullen, heute noch gar nicht gesehen. Sie erhob sich und ließ ihren Blick über die Weiden schweifen.
    »Setz dich wieder hin, kleine Frau. Euer Stier lebt. Ich habe ihn vorhin persönlich aufgesucht. Alles da, alles dran. Und genau das gibt mir zu denken. Ringsum das große Sterben, auf Salden’s Hill aber Fruchtbarkeit, wohin man sieht. Eure Farm ist so fruchtbar, dass es hier sogar Kinder gibt, ohne dass jemand schwanger gewesen ist. Ein Wunder Gottes, nicht wahr?«
    Ruth seufzte, denn ihre Beklemmung wuchs. »Und was wollt ihr von uns?«, fragte sie. »Falls Kathi Markworth euch geschickt hat, um sich unseren Zuchtstier auszuleihen, dann kommt ihr umsonst. Sie soll sich an mich wenden. Ein Anruf genügt. Um uns einig zu werden, brauchen wir keine Polizei.«
    »Ich hätte jetzt wirklich gern eine Zigarette«, ließ sich der Sergeant vernehmen.
    »Nein«, erwiderte Ruth. »Erst, wenn wir hier fertig sind.«
    »Auch gut.« Sergeant Lang griff in die Brusttasche seines Uniformhemdes und holte eine zerdrückte Packung Lucky Strike und ein Feuerzeug heraus. Umständlich entzündete er die Zigarette, nahm einen herzhaften Zug und stöhnte genüsslich. »Tja, was werde ich wohl von Salden’s Hill wollen?«, fragte er langsam. Dann beugte er sich über den Tisch und sagte lauernd: »Gar nichts will ich von Salden’s Hill. Überhaupt und reinweg gar nichts. Ich wollte euch nur meine Gedanken mitteilen, und die sehen so aus: Erst meldet mir mein schwarzer Bruder hier, dass der Waffenschrank leergestohlen ist. Dann höre ich von einer Nama-Nigger-Versammlung auf eurem Land. Und heute sind die Zuchtstiere ringsum tot. Nur euer Bulle lebt noch. Was denkt ihr, was ich da denke?«
    Ruth erschrak bis ins Mark. Sie sah zu Horatio, der angespannt in dem Rattansessel saß, die langen Beine weit von sich gestreckt.
    »Ich denke«, antwortete er langsam, »dass Sie, Sergeant, natürlich nicht denken, wir hätten etwas damit zu tun. Denn wir wären mehr als dumm, wenn wir einen Waffendiebstahl meldeten und danach die Stiere der Nachbarn abknallten. Das wäre ungefähr so, als würden wir einen geplanten Mord in der Allgemeinen Zeitung vorankündigen.«
    »Richtig!« Sergeant Lang lachte auf und wies mit der Zigarette auf Horatio. »Kluger Bursche, ich wusste es gleich! Ihr könntet aber auch gedacht haben, dass mit dem Waffendiebstahl gar kein Verdacht auf euch fallen kann, weil es eben selten dämlich wäre, danach die Stiere zu töten. Und ihr könntet gedacht haben, dass der alte Lang nicht so dumm ist, euch deshalb zu verdächtigen. Aber der alte Lang ist noch viel schlauer. Er verdächtigt euch nämlich, gerade weil er euch nicht verdächtigen soll. Was sagt ihr nun?«
    »Was?« Ruth warf dem Sergeant empörte Blicke zu. Horatio dagegen blieb ungerührt. Nicht einmal das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen. »Im Schach nennt man das eine Patt-Situation, Sergeant«, erklärte er. »Im wahren Leben ist das eine interessante Konstellation. Sie verdächtigen uns, weil wir so unverdächtig sind. Sie brauchen aber handfeste Beweise. Wie steht es damit, Sergeant?«
    Das Gesicht des Ordnungshüters verdüsterte sich. Er kniff die Augen zusammen und fixierte Horatio. »Um die zu finden, bin ich hier, mein schwarzer Freund«, erklärte er. »Wo waren Sie gestern Abend? Wo haben Sie die Nacht verbracht? Im Puff habe ich schon nach Ihnen gefragt, aber dort kannte man Sie nicht. Also?«
    Noch ehe Horatio antworten konnte, sprang Ruth auf. »Er war bei mir. Die ganze Nacht. Wir haben zuerst geredet, dann bin ich in seinen Armen eingeschlafen.«
    »Igitt!« Der Sergeant verzog angewidert das Gesicht. »Keine Details bitte. Die Sache ist unappetitlich genug.«
    »Ich hätte gemerkt, wenn Horatio aufgestanden wäre«, beharrte Ruth.
    »Hmm«, brummte der Sergeant. »Jetzt könnte ich einen Whiskey vertragen.«
    Ruth wollte protestieren, doch

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