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Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Titel: Das Herz der Savanne - Afrika-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hier wegmuss. Und jetzt ermittelt die Polizei. Ist das nicht Grund zur Sorge?«
    »Nun, auf Salden’s Hill kommt niemand als Vergewaltiger in Frage. Es gibt hier keine weißen Männer – bis auf den Käser, und der ist erst seit ein paar Wochen hier. Viel zu kurz, um Sallys Vater zu sein.«
    Corinne biss sich auf die Unterlippe. »Das weiß ich selbst, ich bin ja nicht blöd.«
    »Also, was willst du dann von mir?«
    »Der Schwarze muss endlich weg. Und mit ihm das Mischlingsbalg.« Corinne spuckte die Worte regelrecht auf den Schreibtisch.
    Rose fing an zu lachen. »Das hier, meine Liebe, ist Ruths Farm. Wenn du so willst, sind wir hier nur Gäste. Es ist mehr als unhöflich, die Gastgeberin vertreiben zu wollen. Wenn dich hier etwas stört, Corinne, dann bist du es, die gehen muss. Oder habe ich etwas verpasst? Hast du plötzlich einen Grund, hierbleiben zu wollen?«
    Corinne errötete und fuhr sich mit dem Finger über die Lippen. »Nein«, sagte sie. »Wenn meine Liebe zu Salden’s Hill für dich kein ausreichender Grund ist, dann habe ich keinen.«
    »Pfft«, machte Rose Salden. »Deine Liebe zu Salden’s Hill? Wann hast du die denn entdeckt? Bei der Ankunft des Käsers? Brennt dir der Kittel? Hast du Angst, er könnte dir Ruth eines Tages vorziehen? Oder fürchtest du, jemand könnte Willem etwas von deinen Eskapaden erzählen?«
    Corinne schluckte. »Du weißt längst, dass mit Willem und mir nicht alles zum Besten steht. Ich hatte mir die Ehe mit ihm anders vorgestellt. Er hat mich getäuscht und enttäuscht. Kann es mir jemand verübeln, wenn ich mich anderswo umschaue? Noch bin ich jung und schön genug, um vom Leben eine zweite Chance zu erhalten. Du selbst hast immer gesagt, man müsse um sein Glück kämpfen, es klopfe nicht von selbst an der Tür.«
    »Richtig, das sind meine Worte. Aber ich habe noch mehr gesagt, nämlich, dass der Zusammenhalt in der Familie wichtiger ist als alles andere. Flirte mit ihm, geh meinethalben mit ihm ins Bett oder sonst wohin, aber mach es so, dass niemand es bemerkt. Wenn du schon so triebhaft und egoistisch bist, dann verberge es bitte. Diese Eigenschaften, meine Gute, machen dich nämlich nicht gerade liebenswerter. Niemand will sehen, wie sich eine verzweifelte Frau einem fremden Mann an den Hals wirft. So etwas ist für Außenstehende immer ziemlich peinlich.« Rose verzog angewidert das Gesicht.
    Corinne warf den Kopf in den Nacken und stampfte mit dem Fuß auf. »Verachtest du mich, Mutter?«, fragte sie herausfordernd.
    Rose verzog überdrüssig den Mund. »Bitte, Corinne, mach mir keine Szene. Bewahr dir das letzte bisschen Stolz, das du noch hast. Und jetzt geh, ich habe zu arbeiten. Wie du eigentlich auch. Oder hat dich der Käser schon rausgeworfen?«
    Corinne öffnete den Mund zu einer Antwort, doch Rose schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab. »Geh einfach, Corinne. Mach nicht alles noch schlimmer, als es schon ist.«
    »Wie sieht es bei dir aus?«
    »Bestens, mein Lieber, alles bestens. Ich komme unserem Ziel Schritt für Schritt näher. Aber so langsam und gründlich, dass es niemand merkt.«
    »Hat jemand Verdacht geschöpft?«
    »Nein. Ich sagte doch, dass ihr euch auf mich verlassen könnt. Gibt es etwas Neues in Kapstadt? Hast du etwas gehört?«
    »Das Übliche. Unsere Leute halten Augen und Ohren offen. Einige der SWAPO-Leute haben wir unter Hausarrest gestellt. Nur an Sam Nujoma kommen wir nicht ran. Wir wissen nicht einmal, wo er sich aufhält. Die Schwarzen halten sich bedeckt. Unser V-Mann berichtete nur von heimlichen Waffenkäufen und einigen Diebstählen.«
    »Diebstähle. Du sagst es. Auch hier gab es einen. Ein Dutzend Waffen ist verschwunden. Und niemand weiß, wohin. Einige Zuchtbullen weißer Farmer wurden erschossen. Und dann hat hier eine Versammlung der Nama stattgefunden. Unser Mann war dabei, wenn auch nur am Rande. Ich glaube aber nicht, dass die hier einen Aufstand planen. Dazu sind sie viel zu dämlich. Die schaffen es gerade mal, ein paar Stiere abzuknallen.«
    »Täusch dich nicht, mein Lieber. Die Schwarzen wollen vor allem eins: die anderen Schwarzen auf ihre Seite ziehen. Ermittelt das wer?«
    »Natürlich. Mit aller Konsequenz.«
    »Kann man einen Schwarzen der Tiertötung überführen? Gibt es jemanden, dem man das anhängen könnte?«
    »Mehr als genug. Die Brüder bieten sich für den Knast geradezu an.«
    »Und wer war es wirklich? Und warum? Nicht dass mich ein paar erschossene Rindviecher beunruhigen. Ich

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