Das Herz Der Woelfin
Blick.
„Ich frage mich, welche meiner Fähigkeiten du hier infrage stellst“, raunte er in bedrohlichem Tonfall.
Amands Gesicht nahm einen so unschuldigen Ausdruck an, dass Ylfa kichern musste und auch Fulks Mundwinkel zuckten verräterisch.
„Ich wollte nur sicher gehen, dass ich hier nicht mehr gebraucht werde, ehe ich mich mit den Männern zurückziehe“, erklärte Amand. „Lasst uns aufbrechen“, sagte er an die Männer gewandt.
Kapitel 20
„K omm!“, sagte Fulk, als die Männer verschwunden waren.
Er half Ylfa auf sein Pferd und setzte sich hinter sie. Ylfas Braunen hatten sie mit den Männern zurückgeschickt. Humbert ritt ihn, da sein Schimmel von dem Sturz lahmte. Ylfa konnte nicht behaupten, dass sie unglücklich darüber war, mit Fulk ein Pferd zu teilen. Zum einen hatte sie erst einmal genug davon, allein zu reiten und fühlte sich mit Fulk zusammen sicherer. Zum anderen genoss sie es, sich in seine Arme zu kuscheln, während er den Hengst sicher durch das Gelände lenkte.
„Wohin reiten wir?“, wollte Ylfa wissen.
„Das wirst du schon noch sehen“, raunte er in ihr Ohr.
Sie ritten eine Weile schweigend und Ylfa schloss entspannt die Augen. Seitdem sie sich selbst gegenüber eingestanden hatte, dass sie Fulk liebte, fühlte sie sich viel besser. Irgendwie erleichtert. Alles war auf einmal viel einfacher. Sie musste nicht mehr gegen ihn kämpfen oder gegen sich selbst. Sie würde nehmen, was er zu geben bereit war. Solange es andauerte. Weiter wollte sie im Moment noch nicht denken.
Sie spürte, wie Fulk das Pferd zum Halten durchparierte, und öffnete die Augen.
„Wir sind da“, raunte er in ihr Ohr und ein angenehmer Schauer rann ihren Rücken hinunter.
„Wo sind wir?“
Fulk schwang sich aus dem Sattel und half ihr beim Absteigen. Ylfa schaute sich um. Sie befanden sich auf einer Lichtung im Wald. Sie überlegte, warum er sie ausgerechnet hierher geführt hatte. Dann entdeckte sie die kleine Hütte unter den Bäumen. Das Dach war mit Gras bewachsen und Efeu bedeckte den größten Teil des Gebäudes. Deswegen hatte sie die Hütte nicht sofort entdeckt.
„Eine Jagdhütte?“, fragte sie etwas perplex.
„Ja. Wir werden eine Weile hier verbringen.“
„Hier? Eine Weile? Aber werden deine Männer uns … dich nicht vermissen?“
„Sie wissen Bescheid, dass wir ein paar Tage fort sind. Wenngleich sie nicht wissen, wo. Nur ich kenne diesen Ort. Mein Vater hat diese Hütte gebaut. Er hat viel Zeit hier mit meiner Mutter verbracht.“
„Sie standen sich wohl sehr nah? Deine Eltern meine ich.“
Fulk nickte. Ylfa bemerkte, wie verkrampft er auf einmal wirkte. Er hatte seinen Kiefer fest verschlossen und der schmerzliche Verlust stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Ylfa legte die lfapftArme um seinen Nacken und schmiegte sich an ihn.
„Warum hast du mich hierher gebracht“, flüsterte sie.
„Ich wollte mit dir allein sein“, bekannte er und hauchte kleine Küsse auf ihren Hals und ihre Ohrläppchen. „Ich habe vor, dich gründlich zu lieben. Bis du gelernt hast, wer dein Meister ist.“
„Habe ich das nicht schon“, flüsterte sie atemlos.
„Noch nicht genug. Du bist viel zu frech und fordernd, Weib!“
Sein kehliges Lachen strafte den strengen Ton seiner Worte Lügen.
„Und wie gedenkt mein Herr und Meister, mich diese wichtigen Dinge zu lehren?“, neckte Ylfa.
„Als Erstes werde ich dich küssen, um deinen Geist und dein Fleisch schwach zu machen“, raunte er und zog sie dichter an sich heran.
Ylfa konnte seinen schnellen Herzschlag an ihrer Brust spüren. Er senkte den Kopf zu ihr herab und küsste sie. Erst langsam, neckend, dann leidenschaftlicher, bis sie sich kaum noch auf den wackeligen Beinen halten konnte.
Langsam ging er in die Knie und zog sie mit sich hinab ins feuchte Gras. Er breitete seinen Umhang aus und bettete sie darauf. Aus halb zusammengekniffenen Augen betrachtete er sie. Ihre geschwollenen Lippen waren leicht geöffnet und ihre Brust hob und senkte sich unter ihren heftigen Atemzügen. Ihr Blick hatte sich verklärt und er spürte, wie sein eigenes Begehren ihn hart werden ließ. Sein Herz raste und ein Stöhnen kam über seine Lippen. Wie sehr er diese Frau begehrte, erschreckte ihn. Er würde niemals ihr Herr und Meister sein. In ihrer Gegenwart wurde er zum Sklaven seiner eigenen Lust und sie hatte bereits von der Macht gekostet, die sie über ihn hatte. Niemals hätte er für möglich gehalten, dass er es
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