Das Herz Der Woelfin
um seine Hüften und sie fanden wie von selbst zueinander. Ihre Körper verschmolzen zu einem. Ylfa zog Fulk zu sich hinab und er küsste ihre salzigen Tränen fort.
Kapitel 21
„M üssen wir wirklich zurück?“, seufzte Ylfa und blickte sehnsüchtig auf die kleine Hütte, in der sie die letzten drei Tage so glücklich gewesen waren.
„Ich fürchte ja“, antwortete er rau. „Ich würde auch lieber mit dir hier bleiben, aber ich habe mich um meine Festung und meine Leute zu kümmern. Ich bin für sie verantwortlich.“
„Ich wünschte, du wärst nur ein einfacher Mann und dies hier wäre unser Heim. Ich würde für dich kochen und alles sauber halten, und wenn du abends müde bist, würde ich dich massieren und ...“
„Eine verführerische Vorstellung“, unterbrach Fulk und küsste sie auf den Nacken. „Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen. Aber es sind nur Träume.“
Ylfa fühlte sich verzweifelt. Sie hatte das Gefühl, dass nichts mehr so sein würde, wie es jetzt war, wenn sie erst einmal wieder in der Festung waren. Und dann war da noch diese Genofeva. Sicher würde diese Schlange alles versuchen, einen Keil zwischen sie und Fulk zu treiben.
Fulk drehte Ylfa zu sich um und nahm ihr Gesicht in beide Hände.
„Sieh mich an Ylfa!“
Langsam hob sie den Blick. Ungeweinte Tränen blitzten in ihren Augen. Das Herz war ihr schwer und sie schluckte schwer.
„Ylfa“, raunte er belegt. „Egal, wo wir sind. Hier oder in der Festung oder wo auch immer. Eines ändert sich nie und das sind meine Gefühle für dich. Ich liebe dich.“
Er küsste sie, sanft und zärtlich. Ylfa drängte sich an ihn und versuchte, ihn aus der Reserve zu locken. Sie wollte, dass er sie leidenschaftlich küsste. Dass er sie liebte. Dieser zarte Kuss war nicht das, was sie wollte. Es vermochte werde ihren Hunger zu stillen, noch ihre Ängste wegzuwischen.
Fulk stöhnte und schob sie bestimmt von sich. Mit bedauerndem Blick schaute er sie an, mühsam um den letzten Rest Beherrschung ringend, den er noch besaß.
„Nicht!“, bat er. „Wir müssen aufbrechen. Aber heute Nacht werde ich dich entschädigen, das verspreche ich dir.“
Sie nickte und er half ihr auf das Pferd. Er konnte ihre Tränen nicht sehen, als er hinter ihr aufsaß und das Pferd durch den Wald zum Hauptweg lenkte, der zu Fulks Festung führte.
Ylfa weinte tonlos. Sie war sich sicher, dass er sein Versprechen nicht einlösen würde. Sie wusste nicht warum, aber sie hatte einfach dieses Gefühl, dass sich alles ändern sollte.
*
Fulk versteifte sich im Sattel, als er die Festung erblickte. Etwas stimmte hier nicht. Als sie näher herangeritten waren, wusste er, was ihm dieses ungute Gefühl verschaffte.
„Zur Hölle, verdammt“, knurrte er.
„Was ist?“, fragte Ylfa mit klopfendem Herzen. „Stimmt etwas nicht?“
„Das sind nicht meine Männer da oben.“
„Wessen Männer sind es denn?“, fragte sie bange. „Hat jemand während unserer Abwesenheit die Festung übernommen?“ Sie verspürte eine Mischung aus Panik und schlechtem Gewissen.
„Nein! Es sind die Männer des Königs!“
„Des Königs?“, raunte sie. „Was mag er von dir wollen?“
„Wenn ich das wüsste“, antwortete er zähneknirschend.
Die Tore wurden geöffnet und sie ritten in den Hof hinein.
„Gib mir ein paar Tage, die Dinge mit dem König zu ordnen und schweig einstweilen über unser ...“
„Verstehe!“, sagte sie steif.
„Es wird alles gut. Vertrau mir. Nur gib mir Zeit. – Bitte!“, sagte er eindringlich.
Ehe sie etwas erwidern konnte, trat ein stattlich aussehender Mann in Begleitung des Hofmeisters und einiger Männer in den Hof. Ylfa mutmaßte, dass es sich um den König handeln musste. Dahinter erblickte Ylfa Jungfer Genofeva und Gräfin Elenor und sie biss die Zähne zusammen, um nicht empört aufzuschreien.
„Ahhh! Ihr habt die Entflohene also gefunden!“, rief Theodulph aus und warf Ylfa einen beschwörenden Blick zu, sich nicht zu verraten.
„Ja, wie man sieht“, antwortete Fulk hinter ihr steif und schwang sich aus dem Sattel. Er half ihr vom Pferd und schaute sie eindringlich an.
„Bitte!“, flüsterte er. „Ich liebe dich. Vertrau mir.“
Er wandte sich um, Ylfa am Arm haltend und verbeugte sich vor dem König, der näher herangetreten war.
„Verzeiht Eurem untertänigstem Diener Euer Hoheit, dass ich nicht anwesend war, um Euch auf meiner bescheidenen Festung angemessen zu begrüßen. Aber ich musste
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