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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Saum seiner Robe.« Erneut stieß er jenes beinah wilde Lachen aus, ehe er sich vor mich kauerte. »Verstehst du denn nicht? Das hier ist ein Hinweis und gleichzeitig die Lösung für unser Problem: Wenn die Fürsten dich mittels der alten Gesetze manipulieren wollen, müssen wir sie auf demselben Terrain schlagen. Und wenn wir irgendwo ein Gesetz finden, das dazu geeignet ist, ihr Recht, dir einen Gefährten zu suchen, auszuhebeln, dann ...«, er wies aui das Buch, »... dann steht es hier drin. - Jetzt verstehe ich auch, was er mit diesem >Dein Vourdranj wird es dir erklären<-Gerede meinte.«
    Seltsam unsicher setzte ich mich auf. »Wenn das ein Hinweis sein soll, warum hat er mir - oder uns - das dann nicht gesagt?«
    »So einfach ist das nicht.« Mit einem schier idiotischen Grinsen sah Julien zu mir auf. »Er hat dir diesen Kodex gegeben weil er dich mag. Aber damit er dir letztlich auch seine Unterstützung in dieser Sache gewährt, musst du dich ihrer erst als würdig erweisen: Du musst selbst eine Lösung für dein Prohlem finden und dir so seinen Respekt verdienen. - Das ist verdreht, ich weiß, aher so funktioniert das bei vielen der Fürsten noch immer. - Und außerdem: Wenn der Rat ihn fragen sollte, ob er dir irgendwie geholben hat, kann er mit Nein antworten, ohne dass man ihn der Lüge bezichtigen könnte. Denn dir diesen Kodex ohne irgendeinen Hinweis zu geben, nur im Vertrauen darauf, dass du intelligent genug bist, etwas daraus zu machen, kann man noch nicht wirklich als >Hilfe< bezeichnen. - Einen Schubs in die richtige Richtung vielleicht, aber >Hilfe< ... nein.«
    »Das Ganze ist also eine Art ... Test?« Skeptisch beäugte ich ihn.
    »Genau! - Und ich würde fast wetten, wenn du ihn bestehst, hast du nicht nur deinen Großonkel hinter dir, sondern alle drei Fürsten der Basarab-Blutlinie. Und sie stellen unter den Lamia eine Macht dar, die man nicht unterschätzen sollte.«
    Noch immer mit dem gleichen Grinsen stand er auf, nahm mich auf die Arme, schwang mich durch die Luft und drehte sich mit mir im Kreis. Ich hielt mich an seinem Hals fest und kreischte. Julien lachte nur. Das Schwindelgefühl kam ohne jede Vorwarnung. Plötzlich war mir übel. Vielleicht hatte ich mich unbewusst fester an Julien geklammert, zumindest hielt er abrupt inne und setzte mich behutsam auf dem Sofa ab.
    »Dawn?« Die Sorge, mit der er meinen Namen aussprach, entlockte mir ein zittriges Lächeln. Und das, obwohl sich noch immer alles um mich zu drehen schien und mein Magen sich nicht entscheiden konnte, ob er an seinem Platz bleiben oder lieber nach oben wandern sollte.
    »Alles ...« Ich schluckte vorsichtig. »Alles in Ordnung, Mir war nur - puh - plötzlich ziemlich schwindlig.« Mit der Hand fächelte ich mir Luft zu.
    »Sicher?«
    »Ja.« Ein Nicken wäre möglicherweise ein Fehler, also ließ ich es.
    »Soll ich dir nicht vielleicht doch lieber ein Glas Wasser holen? - Oder irgendwas anderes?« Julien beugte sich über mich und legte die Hand an meine Wange, so vorsichtig, als könnte ich allein unter seiner Berührung zerbrechen. »Du bist eiskalt.« Jetzt klang er erschrocken.
    »Es geht mir bestimmt gleich wieder gut. Wirklich.«
    Der Blick, mit dem er mich bedachte, zeigte mir überdeutlich, wie wenig er davon überzeugt war. Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Alles ist in Ordnung!
    Wirklich. Lass mich einfach nur wieder zu Atem kommen«, versicherte ich ihm noch einmal.
    Er holte bedächtig Luft und ließ sie ebenso bedächtig wieder entweichen, ehe er seine Stirn behutsam gegen meine lehnte. »Ich vergesse manchmal, wie entsetzlich zerbrechlich du doch letztendlich bist«, flüsterte er und schloss für eine Sekunde die Augen. Sein Daumen streichelte federleicht über mein Gesicht. Ich hätte alles dafür gegeben, die Zeit anhalten zu können.
    Als er sich schließlich wieder von mir löste und auf die Fersen zurücksetzte, fiel es nur schwer, ihn meine Enttäuschung darüber nicht merken zu lassen. Dass er mich anscheinend noch immer besorgt musterte, half nur ein wenig. Entschieden stemmte ich mich in die Höhe und schwang die Beine vom Sofa. »Es geht mir wirklich wieder gut. - Wir haben übrigens vergessen, Vlad nach dem Geld für mein neues Auto zu fragen.« Was auch immer
    der
    Grund
    dafür
    gewesen
    war:
    Das
    Schwindelgefühl
    und
    auch
    die
    Übelkeit
    waren
    verschwunden, als hätten sie mich nie heimgesucht. Vielleicht hatte meinem Kreislaug einfach nur dieses wilde Herumgewirbel nicht

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