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Das Herz Des Daemons

Das Herz Des Daemons

Titel: Das Herz Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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loszukommen.

    Spöttisch schnaubte er. »In der Stadt bin ich heute Nacht an drei Burschen geraten, die meinten, ich sähe aus wie jemand, den ein >Freund< von ihnen sucht. Und dass ich diesem Freund einiges >wert< sei. Sie hatten ein Foto von mir dabei und wollten mich mit der Hilfe von Ketten und einem Messer dazu überreden, mit ihnen zu kommen. - Scheint so, als gäbe es außer dem Vater, der den Schänder und Mörder seiner Tochter tot sehen will, möglicherweise noch jemanden, der ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt hat. Vielleicht tue ich den freundlichen jungen Herren hinter uns unrecht, aber ich werde nicht stehen bleiben , um sie zu fragen, ob sie sich gleich beide Kopfgelder verdienen wollen.«
    Er duckte sich mit ihr unter einem unversehrten Stück Absperrband hindurch und zog sie den schmalen Durchgang
    zwischen
    der
    Hecke
    und
    den
    Toilettenhäuschen entlang.
    »Und was habe ich damit zu tun?«
    »Sie haben dich mit mir zusammen gesehen. Und sogar zusammen fotografiert, wenn ich mich nicht täusche.«
    »Und weiter?«
    »Es kann gut sein, dass sie sich jetzt auch für dich interessieren.«
    »Nach dem Motto: Mitgefangen, mitgehangen, oder was? Das ist paranoid. - Lass mich los, verdammt.« Sie versuchte ihre Finger unter seine zu schieben, um seinen Griff zu lösen. Die Schritte der Typen kamen auf dem Schotter unüberhörbar näher.
    »Ich werde nicht riskieren, dass dir meinetwegen etwas zustößt. Deshalb kommst du mit.«
    »Ich will aber nicht mitkommen.«
    »Das interessiert mich nicht.«
    »So was nennt man Entführung«, zischte sie und zerrte erneut an seinem Griff.
    »Du kannst gerne schreien.« Um ein Haar hätte sie sich tatsächlich freigewunden. Er packte fester zu. Sie holte wahrhaftig Luft. Doch zu seiner Verblüffung klappte sie den Mund gleich wieder zu. Aus welchen Gründen auch immer für den Moment darauf verzichtete, den gesamten Rummel zusammenzubrüllen: Er war ihr dankbar dafür.
    »Und wie lange gedenkst du, mich gegen meinen Willen mitzuschleifen?« Auch wenn sie auf das Schreien verzichtete , wütend war sie nach wie vor.
    »Bis ich sicher bin, dass du nicht - oder nicht mehr - in Gefahr bist.«
    »Geht das vielleicht ein klein wenig genauer?«
    »So lange, bis ich weiß, von wem diese Fotos stammen und warum er diese Typen dafür bezahlt, mich zu finden und zu ihm zu bringen. - Dir wird nichts geschehen. Du hast mein Wort.«
    »Ja klar, bis zu deinem nächsten Vampiranfall. Vielleicht wäre ich bei den Typen hinter uns sicherer«, schnaubte sie verächtlich.
    »Ich werde nicht noch einmal die Kontrolle verlieren!«
    Allmählich stieg auch in ihm Ärger auf. Möglich , dass er ihr Misstrauen verdient hatte, trotzdem wollte er nicht mehr, als sie beschützen . Und wenn es sein musste, würde er Mittel und Wege finden, um sicherzustellen, dass er selbst für sie nicht zur Gefahr wurde. Ihr Hohn war vollkommen unangebracht .
    Der Pfad machte einen scharfen Knick nach rechts. Doch statt ihm zu folgen, zwängte er sich mit ihr links unter den Stützen einer Achterbahn hindurch, duckte sich dahinter in den Schatten einer Plane und zog sie neben sich in die Hocke. Den Gedanken, ihr eine Hand auf den Mund zu legen, um zu verhindern, dass sie doch noch schrie, verwarf er. Er musste einfach darauf vertrauen, dass sie es auch weiter nicht tat. Ratternd schoss über ihnen eine Wagenkette in die Tiefe. Ihre Insassen kreischten. Die Schritte ihrer Verfolger erklangen auf dem Schotter , verharrten. Vorsichtig spähte er am Rand der Plane vorbei.
    Die Männer standen an der Biegung. Offenbar unentschlossen, weil ihre Opfer auf dem Stück dahinter nicht mehr zu sehen waren. Einer ging gerade einige Schritte weiter, kam aber gleich darauf kopfschüttelnd zurück .
    Er spannte sich , als ein Zweiter den Blick in ihre Richtung wandte, ihn prüfend zwischen den S treben umher und über die PIane wandern ließ. Der, der zuvor vermutlich ein Foto von ihnen gemacht hatte, zückte erneut sein Handy, wählte eine Nummer. Er musste offenbar nicht lange warten, bis sich jemand am anderen Ende meldete, denn gleich darauf redete er hastig los. Was er sagte, ging in dem Rattern und Kreischen der nächsten Wagenkette und deren Insassen unter. Doch er nickte mehrmals heftig, bevor er auflegte und sich seinen Freunden zuwandte.
    »Er kommt hierher. Wir sollen herausfinden, wer seine Schnepfe ist, ihn aber ansonsten nicht noch mehr aufscheuchen.« Die Worte waren unter der Musik und dem Lärm der Stimmen kaum

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