Das Herz Des Daemons
zu hören. Er bedachte Kathlccn mit einem beredten Blick unter einer gehobenen Braue heraus.
Unter Nicken und Murmeln machten die Männer kehrt und marschierten den Weg zurück, den sie ihnen eben noch gefolgt waren.
Sie sah ihn nur fragend an. Wie es schien, hatte sie nichts verstehen können.
Auch wenn die Kerle die Verfolgung zumindest für den Moment aufgegeben hatten, erlaubte er Kathleen erst nach einer weiteren halben Minute, aufzustehen und unter der Plane
hervorzuschlüpfen.
jedoch
ohne
sie
dabei
loszulassen.
»Sie sind weg. Ich bin nicht mehr in Gefahr.« Unwillig stemmte sie sich gegen seinen Griff. »Nimm endlich die Pfoten weg.«
»Nein!« Er zog sie einfach hinter sich her, weiter an der Hecke entlang.
»Ich werde nicht mitkommen.« Ihr Versuch, die Fersen in den Schotter zu stemmen, kostete sie das Gleichgewicht. Ohne seine Hand wäre sie gefallen.
»Das hatten wir schon.«
»Wenn du mich nicht augenblicklich gehen lässt , schreie ich diesmal wirklich.«
Es war wie ein Reflex. Ein Ausdruck seines allmählich immer größer werdenden Ärgers und der Frustation . Vollkommen unüberlegt. Im selben Moment, als er es tat , war ihm klar, dass es ein Fehler war: Er knurrte und fletschte die Zähne. Mit einem Keuchen wich sie so weit zurück, wie sein Griff es ihr erlaubte, starrte ihn mit großen Augen an. Ihr Blick tat ihm tief in der Seele weh. Doch er konnte es nicht mehr rückgängig machen. Er war ein Freak , daran ließ sich wohl nichts ändern.
»Ich diskutiere nicht mit dir darüber. Du kommst freiwillig mit oder es wird dir leidtun.«
»Du hast gesagt, du würdest mir nichts tun.« Der Ton in ihrer Stimme traf ihn noch schlimmer als ihr Blick zuvor.
»Nicht, solange du mich nicht dazu zwingst.« Brüsk drehte er sich um und schleppte sie hinter sich her. Wenn sie tatsächlich schrie, konnte er nur hoffen, dass jeder, der sie hörte, es für das übliche Rummelkreischen hielt. Sie musste nicht wissen, dass er eher freiwillig die Hand in ein Feuer gehalten hätte, als sie gegen sie zu erheben. Sehr zu seiner Überraschung schwieg sie. Bis sie den Parkplatz erreichten und er unmissverständlich auf ihren dunkelblauen Cougar zuhielt.
»Den Schlüssel!« Ohne langsamer zu werden, streckte er ihr die Hand hin.
»Wie lange schleichst du mir schon nach?« Der Blick, mit dem sie ihn aus schmalen Augen bedachte, war geradezu mörderisch. »Warst du das etwa im Schuppen?
Bist du auch noch ein Stalker?« Sie schnaubte. »Wenn du mich fragst, hast du wirklich ein paar ernsthafte Probleme. Jeder Therapeut würde sich an dir dumm und dämlich verdienen.«
»Den Schlüssel!«
»Vergiss es!«
Er blieb so abrupt stehen, dass sie in ihn hineinlief. Dass sie die Hand in die Jackentasche geschoben hatte, verriet ihm, wo der Schlüssel war. Er zog sie ihr am Gelenk heraus, griff selbst hinein und förderte den Schlüssel zutage . Sie fauchte wie eine Katze. »Du wirst mein Auto nicht fahren.«
Wortlos ging er weiter, schloss die Fahrertür auf. »Steig ein!«, befahl er und ließ dabei wachsam den Blick über den Platz gleiten. Von den Kerlen in den Lederjacken war nichts zu entdecken. Gut.
Die Art, wie sie ihn ansah, war bestenfalls misstrauisch. Nach einem kurzen Zögern tat sie, was er verlangte. Wahrscheinlich gehorchte sie nur, weil sie annahm, dass er sie tatsächlich fahren lassen würde. Dabei hatte er andere Pläne. Nicht umsonst hielt er immer noch die Schlüssel in der Hand. »Rutsch rüber.« Das Begreifen in ihrem Gesicht wandelte sich in Ärger. Hatte sie tatsächlich geglaubt, er würde sie auf der Beifahrerseite einsteigen lassen und damit riskieren, dass sie die Tür wieder aufriss und davonlief, während er um den Wagen herum zur Fahrerseite ging? Da siesich nicht rührte , zwängte er sich neben sie auf den Sitz und schobsie einfach gegen die Mittelkonsole. Mit einem frustrierten Zischen gab sie dann zum Glück ihren Widerstand auf und glitt auf den Beifahrersitz
hinüber.
Allerdings
nicht,
ohne
ihm
nachdrücklich den Ellbogen in die Rippen zu rammen. Er steckte den Schlüssel in die Zündung. Und war wie erstarrt, plötzlich nicht mehr sicher, ob er wusste, was er zu tun hatte. Die Zähne zusammengebissen drehte er den Schlüssel. Der Motor erwachte mit einem grollenden Schnurren, das fremd und zugleich wieder vertraut schien. Wie zuvor bei den Knoten. Etwas in ihm wusste, was zu tun war.
Er setzte zurück, fuhr langsam zur Ausfahrt des Parkplatzes. Kathleen saß steif
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