Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
Vom Netzwerk:
sprechen.«
     
    244
    »Komm her, Bunka«, sagte Clodagh und legte Bunnys Hand auf den Kopf der Katze. »Hast du eine Antwort für Bunka, Nanook?«
    Weshalb hätte ich mir sonst die Mühe machen müssen, zu kommen?
    fragte die Katze mit samtiger Stimme.
    Die Worte wurden nicht einmal laut ausgesprochen, dennoch vernahm Bunny sie deutlich in ihrem Kopf, genau wie bei Dinah.
    Allerdings war Nanooks Diktion weitaus entwickelter als die der Hündin.
    Clodagh sah Bunny fragend an.
    »Sie hat zu mir gesprochen«, sagte Bunny zu ihr und blinzelte heftig mit den Augen.
    »Das ist ein Kater, keine Katze«, teilte Clodagh ihr mit. »Er hat mit dir gesprochen, weil du ihn verstehst. Marduk ist auch ein Männchen.
    Auf unserem Planeten gibt es kein einziges Es. Manche Dinge besitzen zwar kein Geschlecht, haben aber immerhin einen Namen. Es ist ein Gebot der Höflichkeit, diese Namen zu lernen.«
    Bunny zuckte mit den Schultern. »Tja, das wußte ich eigentlich schon.« Sie hatte mit der großen Katze schon gespielt, als sie noch ein kleines Kätzchen gewesen war. Sie streichelte den Kater erneut. »Tut mir leid, Nanook, ich wollte deine Gefühle nicht verletzen.«
    Nachdem er sich die Fischreste von den Pfoten geleckt hatte, machte Nanook sich daran, sein weißes Brustfell in Ordnung zu bringen. Plötzlich erbebte das Haus. Marduk sprang vom Bett, und Nanook rekelte sich unter Bunnys Hand.
    Sean ist schwimmen gegangen, sagt er. Yana ist mit Soldaten gekommen, aber ihr Tschopp-tschopp-Vogel hat gekrächzt, und die Soldaten haben sie wieder mitgenommen. Die hegen keine guten Gefühle für sie. Und noch weniger gute Gefühle hegen sie für Sean.
    Uns, die wir bei Sean leben, mochten sie nicht, und sie haben versucht, uns aufzustöbern, um uns mitzunehmen. Man hat uns nicht gefunden. Dann fängt der Boden an zu wackeln, und ich rieche Rauch-der-nicht-vom-Kochen-stammt, Und das Winterfell fällt auch schon früh ab. Was tun die Menschen nur unserer Welt an?
     
    245
    Die letzte Frage wurde von einem klagenden Brüllen begleitet, das Bunny einen Stoß fischiger Atemluft ins Gesicht trieb.
     
    Diego entdeckte einen kräftigen Ast, der allerdings keinen besonders guten Schutz gegen wilde Tiere bieten konnte. Immerhin fühlte er sich etwas weniger ausgeliefert, wenn er ihn in der Hand hielt. Er konnte das Rauschen des Flusses vernehmen.
    Er betete darum, daß Steve die anderen Leute gerettet hatte, und sich daran erinnerte, daß er auch noch eine Verpflichtung gegenüber seiner eigenen Familie hatte. Die Dunkelheit nahte.
    Das ferne Geheul setzte wieder ein und teilte sich in verschiedene Laute: Gebell, Geheul und schlichtes Weinen. Diego blickte seinen Vater an. Einen Moment lang glaubte er, ein Aufflackern in seinen Augen bemerkt zu haben, aber der ältere Mann hing immer noch schlaff in seinem Gurt.
    Ein weiteres Geheul, diesmal schon sehr viel näher, erhielt Antwort von mehreren anderen, die immer noch fern blieben. Diego schwang seinen Stock herum wie ein Baseballschläger und baute sich zwischen der Raupe und dem feindseligen Wald auf. Dann überlegte er es sich noch einmal und griff ins Innere der Raupe, wo er die Beleuchtung einstellte, froh darüber, daß die Batterie noch nicht leer war. Dann fingen die Lampen einen Kreis leuchtender Augen ein, die immer näher kamen.
    Das Geheul bekam einen triumphierenden Unterton, und plötzlich sprang etwas aus dem Wald direkt auf ihn zu.
    Diego riß den Stock hoch, um so hart wie möglich zuzuschlagen, dann ließ er ihn abrupt fallen, als das rote Fell des Hundes in Licht getaucht wurde. Dinah schleuderte ihn mit ihrem gesamten Körpergewicht gegen den Kühlergrill der Raupe. Sie leckte ihm das Gesicht und tat winselnd ihre Erleichterung kund.
    Diego hätte nicht erklären könne, woher er wußte, daß es sich bei dem Hund um Dinah handelte. Hinter ihr erklang Gejaule, und schließlich rief eine Männerstimme: »Brrr! Platz, Hunde!«
     
    246
    Diego befreite sich rechtzeitig aus Dinahs Umarmung, um einen von vier Hunden gezogenen Schlitten wahrzunehmen, der zwischen den Bäumen ins Scheinwerferlicht der Raupe hinausfuhr.
    Der Schlittenlenker trug keinen Mantel und runzelte die Stirn, als er Diego erblickte, aber Dinah rannte wie wild immer wieder zwischen der Raupe und dem Schlitten hin und her, bis der Mann sich sichtlich beruhigte.
    »Du bist doch der Junge, der bei meiner Mutter war, nicht?« fragte der Mann.
    »Lavelle war deine Mutter?« Das war nicht schwer zu erraten, so wie Dinah

Weitere Kostenlose Bücher