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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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auf der Raumbasis. Was sollen wir tun, Clodagh? Alles bricht zusammen.«
    Ihr letzter Satz brach aus ihr hervor wie das Geheul der Hunde. Da merkte sie, wie müde und angespannt sie war. Sie hätte jetzt alles dafür gegeben, um eine Woche lang durchschlafen zu können – wenn sie doch nur einen Ort wüßte, der ihr sicher genug dafür erschien!
    Selbst Clodagh schien sich irgendwie verändert zu haben; ihre Augen
     
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    funkelten, und in ihrer vertrauten Miene schwang eine Unruhe und ein erbarmungsloser Zorn mit, die beide nichts mit Bunny zu tun hatten.
    Bunny hatte das Gefühl, daß Clodagh regelrecht froh über den Fluß war und daß es ihr nicht das geringste ausgemacht hätte, wenn alle bis auf Seamus darin ertrunken wären. Plötzlich merkte Bunny, daß es auch ihr nichts ausmachen würde, wenn alle ertränken, wenn die Raumbasis plötzlich vom Planetenboden verschluckt würde, ja, wenn der Firmenmond vom Himmel verschwände. Die Firmenleute hatten es darauf abgesehen, Petaybee zu vernichten. Alles, für das Bunny etwas empfand und worauf sie zählte, brach auseinander, genau wie das Eis, auf das man sich in dieser Jahreszeit normalerweise ebensosehr verlassen konnte wie auf den festen Boden unter den Füßen. Nicht einmal in Clodaghs Haus hatte sie noch das Gefühl der Sicherheit, wie es seit dem Tod ihrer Eltern der Fall gewesen war.
    »Bunka«, sagte Clodagh und berührte dabei ihre Schulter.
    »Warum lassen die uns nicht in Ruhe, Clodagh? Warum können die Petaybee nicht in Ruhe lassen? Mußten sie denn alles kaputtmachen?«
    »Noch haben die überhaupt nichts kaputtgemacht, Bunka. Sicher, sie haben ein paar Aufseher in der Gegend herumgeschickt und Soldaten in die Berge. Aber solange sie nicht damit aufhören und aufmerksam werden, werden sie über Petaybee wohl kaum etwas in Erfahrung bringen, das den Aufwand lohnt. Und bis dahin hat der Planet durchaus die Mittel, um sich selbst zu schützen.«
    »Clodagh, bist du eigentlich jemals auf der Raumbasis gewesen?«
    fragte Bunny. Bisher war ihr noch nie aufgefallen, daß sie Clodagh, abgesehen von gelegentlichen Reisen zu Seans Haus, noch nie außerhalb des Dorfs gesehen hatte. Clodagh konnte unmöglich ermessen, über wieviel Macht die Firma verfügte.
    »Natürlich nicht, alanna, was sollte ich denn auch dort?«
    »Da sind inzwischen Tausende von Soldaten. Yana sagt, sie wollen uns evakuieren. Mit Gewalt! Ohne uns zu bitten, wollen sie uns irgendwohin im Weltraum verfrachten. Und dann werden sie auf Petaybee so lange herumsprengen, bis sie alle Mineralien und das ganze Zeug haben, das sie wollen. Clodagh, ich habe die Raumfähren und die Schiffe gesehen. Ich kenne haufenweise Soldaten. Wenn die
     
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    das wirklich wollen, schaffen sie es auch. Denen gehört doch Petaybee.«
    »Unfug, Bunka. Petaybee gehört niemandem als Petaybee.«
    Bunny wollte gerade widersprechen, als plötzlich etwas auf dem Dach aufprallte.
    Marduk, der Kater, der bei Yana gewohnt hatte, stellte sich auf die Hinterpfoten; er kratzte mit den Vorderpfoten an der Decke und miaute, als hielte er Ausschau nach einem Floß, um darauf zu springen.
    Von draußen ertönte ein Gebrüll mit dumpfen Widerhall. Sofort begriff Bunny, daß es sich um eine von Seans großen Katzen handeln mußte.
    Bunny, Clodagh und Marduk rasten gleichzeitig zur Tür, doch bevor sie hinausstürzen konnten, landete eine riesige Gestalt sanft auf der Türschwelle. Das schwarzweiße schnurrbärtige Gesicht der großen Katze musterte sie fragend.
    Marduk fürchtete sich nicht etwa vor dem größeren Tier, er trat sogar vor, um seine Schnauze an ihm zu reiben.
    Clodagh trat von der Tür zurück, worauf die große Katze hereinstolziert kam, aufs Bett sprang und sich auf Clodaghs selbstgemachter Flickendecke ein Nest baute. Marduk sprang der größeren Kreatur auf den Rücken und miaute herrisch. Clodagh holte zwei aufgetaute Fische und eine Schale Wasser für die Katzen.
    Während sie fraßen, setzte Clodagh sich neben sie auf die Bettkante und streichelte ihnen den Rücken.
    Sie säuselte vor allem der großen Katze etwas vor, worauf diese mit zu Schlitzen verengten Augen von ihrer Mahlzeit aufblickte und mit donnerdem Schnurren antwortete. Marduk ärgerte sich, daß man ihn vernachlässigte, und so stieß er mit dem Kopf gegen Clodaghs Hand, bevor er weiterfraß.
    »Meinst du, sie weiß, wo Sean und Yana sind?« fragte Bunny. »Als ich Dinah gestreichelt habe, war mir, als würde sie direkt zu mir

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