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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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überhaupt nichts zu sagen. Diese Leute müssen zuerst etwas essen.« Sie deutete auf den nächststehenden der Überlebenden, einen hageren Mann, dessen Namensschild an der Tasche halb verbrannt war. »Connelly?« fragte sie. »Verteilen Sie das Zeug. Essen Sie zunächst mal die gelben – damit ersetzen sie die Elektrolyte und steigern Ihre Energie.«
    Argwöhnisch behielten Connelly sie und die Waffe im Auge, als er die Pakete aufnahm. Mit einem Anflug von Mitleid sah Yana, daß er schon so stark erschöpft War, um einen dreimaligen Anlauf zu brauchen, bis er die Verschlüsse endlich aufgerissen hatte, und prompt verteilten sich die Energieriegel dabei auf dem ganzen Boden. Yana trat einen Schritt zurück und bedeutete den anderen ihm zu helfen.
     
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    »Warten Sie!« rief Torkel mit einem Anflug von Verzweiflung.
    »Yana, bitte seien Sie vernünftig. Sie wissen doch, daß wir das Zeug brauchen werden…«
    »Torkel, ich an Ihrer Stelle würde schleunigst den Mund halten«, erwiderte Yana und wedelte mit der Pistole in seine Richtung. »Sie haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als Sie den Verwundeten den Hubschrauber wegnehmen wollten, und Sie werden die Lage nicht unbedingt entschärfen, wenn Sie jetzt noch versuchen, die Verteilung der Notration unter diesen Überlebenden zu verhindern. Und was mich betrifft, ich habe auch schon seit längerem nichts mehr gegessen.«
    Connelly, der damit beschäftigt gewesen war, die Pakete an die anderen zu verteilen, warf Torkel mit verächtlicher Miene vier davon vor die Füße. »Tut mir leid, Kumpel. Wußte ja nicht, daß Sie Ihr gottverdammtes Mittagessen noch nicht bekommen haben.«
    »Darum geht es doch gar nicht«, erwiderte Torkel und war so klug, die Päckchen erst einmal liegenzulassen. »Sie verdreht diesen ganzen Vorfall, damit wir in Ihren Augen schlecht dastehen, weil sie hofft, daß Sie ihr helfen werden.«
    »Was Sie übrigens auch gerade tun, indem Sie nämlich diese Rationen verzehren«, warf Giancarlo streng ein. »Wenn Ihnen Ihre Karriere etwas wert sein sollte, hören Sie besser auf Hauptmann Fiske und unterstützen uns bei unserem Auftrag.«
    »Karriere!« sagte ein anderer Mann, dessen aschebedeckter Parka das Namensschild O'Neill trug. »Aber klar doch, liebster Oberst«, fuhr er fort. Seine Miene war zornig, die Worte klangen sanft, und er hatte einen gefährlich breiten irischen Akzent. »Wir machen uns wirklich furchtbare Sorgen um unsere Karriere, nachdem wir gerade erst dem Vulkan entkommen sind. Habe eher den Eindruck, daß wir lieber auf die Dame hören sollten, wenn uns unser Leben lieb ist.« Demonstrativ nahm er einen großen Bissen von seinem Rationsriegel und begann zu kauen.
    »Oberst Giancarlo, bitte«, sagte Torkel. »Ich weiß ja, daß Sie es gut meinen, aber Sie arbeiten ihr damit doch nur in die Hände.«
     
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    Yana beobachtete sein Gesicht und erkannte, wie er die Wirkung eines jeden Worts und jeder Geste auf die Überlebenden zu berechnen begann. Er war klug genug, um zu begreifen, daß er sie zum Widerstand gereizt hatte, und er wußte auch, daß er sie auf seine Seite bringen mußte, wenn er die Kontrolle über die Situation wiedererlangen wollte. »Leute, Sie müssen Oberst Giancarlo verzeihen. Er will nicht gefühllos klingen, aber er hat nun einmal absolut recht. Unser Auftrag hat oberste Priorität, und diese Frau hat sich auf die Seite der Aufständischen von Petaybee geschlagen, die diese Katastrophe ausgelöst haben!«
    Mit einer ausladenden Geste wies er auf den Anblick der Zerstörung hinter den Überlebenden, den pulsierenden Schlamm im Tal, das Leuchten des Vulkans, das das ganze Gebiet umhüllte.
    »Na klar«, meinte Connelly, »eine kleine Frau soll, ob mit oder ohne Hilfe, einen Vulkan entstehen lassen haben? Hauptmann, ich bin Bergbauingenieur. Lassen Sie sich etwas Besseres einfallen.«
    Der dritte Mann hustete laut, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Die könnten immerhin Atomminen gelegt haben, die den Vulkan auslösten.«
    »D-d-das stimmt«, stammelte das vierte Mitglied der Gruppe, eine Frau. Bevor sie ihren Energieriegel gegessen hatte, hatte sie so heftig gezittert, daß es schon schien, als würde sie an Krämpfen sterben.
    Jetzt ruhte ihr gehetzter Blick auf den Vertretern behördlicher Autorität, wie sie von Torkel, Giancarlo und Sturauge verkörpert wurde. »Schließlich sind hier ja schon öfter Mannschaften verschwunden. Das kann doch nicht mit natürlichen Dingen

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