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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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hatte. Der riesige Stein könnte jeden Augenblick umstürzen und sie alle zermalmen. Doch es gab keine Alternative.
    Yana ließ den Rucksack noch ein Stück tiefer gleiten, um auch ihren Rücken vor der heißen, schmerzhaften Asche zu schützen.
    Mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven hielt sie durch. Sie hätte schon bei Seans Haus die Flucht ergreifen sollen, entschied sie.
    Das war ihr erster Fehler gewesen! Sie hätte eins der Lockenfelle oder das Funkgerät oder irgend etwas benutzen können, um ins Dorf zurück zukehren. Und ihr zweiter Fehler, dachte sie grimmig, war es gewesen, die Bergarbeiter nicht im Auge zu behalten und sich entwaffnen zu lassen. Wenn sie ihre Vorteile geschickter genutzt hätte, wäre sie wahrscheinlich schon längst wieder in der Sicherheit von Kilcoole, wo sie Freunde hatte und wo die Möglichkeit bestand, Sean zu finden.
    Und dann verstummte wie durch ein Wunder mit einemmal das Getöse. Eine Windbö wehte die Asche und den Rauch davon, und leichter Regen setzte ein.
     
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    Vielleicht, dachte Yana mit einem Anflug von Hoffnung, würde es ja etwas heftiger regnen, dann würde der Schlamm sich so weit abkühlen, um von hier verschwinden zu können.
    Als sie es schließlich wagte, sich vom Felsen zu lösen, stellte sie überhaupt erst fest, in welcher Verfassung sie war. Die Verbrennungen schmerzten, sie war mit Asche bedeckt, hier und da ein Blutfleck. Dann blickte sie zu Torkel hinüber, der ziemlich genau so aussah, wie sie sich selbst fühlte. Nur…sie fuhr sich mit der Hand an den Kopf und stellte zu ihrer Erleichterung fest, daß sie noch mehr Haupthaar übrig hatte als er. Torkel hatte eine Menge davon eingebüßt, darunter auch seine Augenbrauen, und seine ganze rechte Seite sowie der größte Teil seines Hemds waren verbrannt.
    Sein rechter Arm war eine aufgedunsene Masse aus winzigen Blasen. Ihre Rucksäcke schwelten und waren von Brandlöchern übersät. Als Yana die Überreste des Rucksacks in den Regen hinauslegte, um die letzten Funken zu ersticken, erblickte sie Giancarlo, der bewußtlos in der Asche lag. Offenbar hatte er auch versucht, den schützenden Stein zu erreichen. Von Sturauge war weit und breit nichts zu sehen.
     
    Die Hubschrauber und Flugzeuge wurden durch herabrieselnde Asche am Boden festgehalten, die Schnokel konnten nicht auf abgetauten Flüssen fahren, die Raupenfahrzeuge waren zu langsam, und die Schlitten glitten nicht über den geborstenen Boden. Die Flüsse hatten ihren Lauf verändert, so daß das Reisen zu Wasser völlig unberechenbar geworden war und eher einem Ausflug ins Tollhaus glich.
    Und so reiste die kleine Schar stämmiger Lockenfelle, jedes mit einem Reiter oder Lastpacken beladen, allein durch die riesige Leere des unbewohnten Nordwestgebiets von Petaybee in Richtung Packeis und offene See.
    Das Lockenfell an der Spitze, Boru, trug Sinead, während das zweite, übrigens das größte und stämmigste der Tiere, Clodagh im Sattel hatte. Sie hatte sich in einen schweren Poncho gehüllt. Ihr folgte Bunny, dann Diego Metaxos, der sich immer noch sorgte, weil er
     
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    seinen Vater in Aislings Obhut zurückgelassen hatte. Er war hin-und hergerissen gewesen zwischen der Ehre, sich der Rettungsmannschaft anschließen zu dürfen, und seiner Verantwortung seinem Vater gegenüber. Er hatte seinen Vater zuletzt gesehen, wie er zerstreut eine der vielen Katzen streichelte. Sowohl Clodagh als auch Aisling hatten das als sehr gutes Zeichen gewertet, und Diego geraten, der Natur ihren Lauf zu lassen. Der Junge konnte den Genesungsprozeß zwar nicht beschleunigen, er hatte Aisling aber immerhin das Versprechen abgerungen, seinen Vater so bald wie möglich zu den heißen Quellen zu bringen. Steve Margolies hatte darauf bestanden, als wissenschaftlicher Beobachter mitzukommen.
    Er führte auch ihre einzige Konzession an die moderne Technik mit sich, ein Funkgerät, um damit Kontakt zu Adak in Kilcoole und zur Raumbasis zu halten.
    Bunny war der Meinung, daß sich die Rettungsmannschaft aus dem denkbar ungeeignetsten Personal zusammensetzte, doch da in Kilcoole jeder alle Hände voll damit zu tun hatte, die Verletzten zu versorgen, waren diese fünf die einzigen gewesen, die zur Verfügung gestanden hatten. Wäre niemand mitgekommen, hätte Sinead sich auch allein auf den Weg gemacht, um Yana zu retten, wobei sie darauf hoffte, auch ihren Bruder ausfindig zu machen. Kaum hatte Bunny Clodagh erzählt, was Adak ihr über Yanas Schwierigkeiten und

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