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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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so viel? Wenn er ein lebendes, denkendes Wesen ist, könnte er euch ebensogut dafür verabscheuen, daß ihr seine Oberfläche besetzt. Was zieht dieser Planet für einen Gewinn daraus, daß ihr – daß wir hier sind?«
    Sean lächelte matt. »Wissenschaftlich gesprochen? Keine Ahnung.
    Aber eine Theorie hätte ich schon: Ich glaube, der Grund dafür ist wahrscheinlich – vielleicht – der, das Petaybee uns mag.«
    »Das soll alles sein? Er sorgt für euch, läßt euch hier leben und gestattet euch diese…« Sie suchte nach einem passenden Begriff.
    »Diese glückselige Form der Kommunikation nur, weil er euch mag?«
    »Das dürfte es ungefähr sein.« Sean nickte. »Und er schützt uns auch vor seinen eigenen Extrembedigungungen, vergiß das nicht, nämlich durch die Anpassung.« Er strich zärtlich über ihren Nacken.
    »Für Lavelle war das aber nicht Schutz genug«, gemahnte sie ihn und versuchte möglichst rational zu klingen.
    »Er kann seine Leute nur hier beschützen, Yana. Wunder sind seltene Dinge.«
     
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    »Werde ich die Anpassungen auch entwickeln? Das braune Fett und die Schutzschicht unter der Haut?«
    »Wenn du sie brauchst.«
    Grob fuhr sie ihm mit dem Daumen über den nackten Unterarm und sah ihn fragend an.
    »O ja, ich habe sie auch«, bestätigte Sean freundlich. »So wie einige weitere Anpassungen, die du aber selbst entdecken mußt. Einige von uns sind vollständiger angepaßt als andere. Ich, zum Beispiel, bin sogar noch mehr eine Kreatur Petaybees als Lavelle.«
    »Das kann ich nicht glauben! Du siehst überhaupt nicht anders aus.
    Und du hast nirgendwo auch nur ein Gramm Fleisch zuviel«, sagte sie beinahe vorwurfsvoll. Sie konnte sich nur zu genau an seinen Körper erinnern.
    »Bist du sicher?« fragte er in neckendem Tonfall.
    Da merkte sie zum erstenmal, daß sie ebenso nackt war wie er.
    Wann war das passiert? Und doch überraschte ihre gemeinsame Nacktheit sie nicht, sie erschien ihr so natürlich, als seien sie gerade in einer Sauna gewesen – und außerdem hatte sie seinen prächtigen muskulösen Körper ja auch wieder sehen wollen. Gewährte einem dieser verdammte Planet etwa drei Wünsche? Hatte sie ihre vielleicht schon ausgeschöpft, ohne überhaupt zu wissen, was sie wirklich wollte?
    Ohne eigenes Zutun begannen ihre Hände seine warme Haut zu streicheln. Die Muskeln unter ihren Fingern fühlten sich erregend an.
    Dann küßte Sean sie leidenschaftlich, und Yana antwortete mit einer Glut, die sie lange nicht in sich gespürt hatte. Sean war so stark, so anmutig und plötzlich so verlangend. Er rollte herum und drang sanft und geschickt in sie ein. Er füllte sie aus, wie sie noch nie ausgefüllt worden war. Plötzlich war Sean so sehr mit ihr verbunden, wie sie es noch nie erfahren hatte. Sie war sie selbst, die es dem Drängen seines Rhythmus gleichtat; und sie war er, der immer sanfter in sie glitt.
    Wie sie sich aneinander klammerten, atemlos, ungläubig, schien sich dieser Augenblick auf gespenstische Weise in die Länge zu ziehen – und war doch nur kurz.
     
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    »Yana!« murmelte Sean ihr in ehrfürchtigem Ton ins Ohr.
    »Ach, Sean!« Mit kraftlosen Armen drückte sie ihn an sich, vergrub ihr Gesicht in seinem Hals. Die Millionen Dinge, die sie ihm mitteilen wollte, blieben ungesagt, denn Worte hätten nur das Gefühl der Verbundenheit gestört.
    Zum erstenmal in ihrem Erwachsenenleben überkam sie nach dem Sex der Schlaf. Eine Weile später schüttelte Sean sie sanft an der Schulter und küßte sie.
    Yana mochte sich nicht bewegen. Sie wollte mehr von ihm und streckte die Hand aus, um ihn an sich zu ziehen. Doch er war bekleidet. Das ließ sie jäh erwachen.
    »Wir müssen jetzt gehen, Yanaba«, sagte er, und seine Augen waren zärtlich und seine Hand sanft, als er damit begann, sie anzukleiden.
    Auch das war ihr eine neue Erfahrung, von einem Liebhaber angekleidet zu werden.
    Als sie ihre Stiefel anzog, nahm er ihre Hand, preßte sie gegen sein Bein und hob mit der anderen ihr Kinn, so daß sie in seine Augen blickte. Wieder stockte ihr der Atem. Er streichelte ihre Wange mit einer Berührung, die sie an eine andere erinnerte.
    »Sean, wenn man dich vom Planeten brächte… Wenn man dich vernähme wie Lavelle? Würdest du dann auch sterben? Torkel war…«
    Er legte einen Finger auf seine Lippen. »Ich weiß. Und ich kann hier nicht bleiben…« Und sie wußte, daß er Kilcoole meinte, nicht nur diese Höhle. »Aber ich werde bestimmt noch mal zu

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