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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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ist doch ganz einfach«, meinte Bunny. »Er hat die Station gerade in Richtung Raumbasis verlassen. Ich bringe dich hinaus. Ich
     
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    versuche immer, gerade dort draußen zu sein, wenn Oberst Giancarlo hier ist, und hier, wenn er sich dort aufhält, damit ihm nicht wieder seine Drohung einfällt, mir die Lizenz wegzunehmen.«
    Das sonst so stille Flußbett hatte sich in eine regelrechte Schnellstraße verwandelt, auf der die Fahrzeuge aneinander vorbeijagten. Die Fahrt zur Raumbasis war nervtötend, weil es schon bald offenbar wurde, lange bevor Bunny den ungeschickt gelenkten Schnokeln auszuweichen begann, daß nicht jeder Fahrer auf einer derart schwierigen Bodenoberfläche so fähig fuhr wie sie.
    Bunny setzte Yana am Kommandeursgebäude ab und fuhr noch vorsichtiger durch den dichten Schnokelverkehr zum Lazarett hinüber, wo sie hoffte, Diego zu finden.
    Im Gegensatz zu dem geschäftlichen Treiben vor der Tür war es im Kommandeursgebäude ruhig. Die Tür zu einem der Innenbüros stand offen, und Yana konnte Torkels bronzefarbenes Haar im Licht seiner Konsole schimmern sehen.
    »Hallo, Yana«, sagte er, als sie eintrat, die Tür hinter sich schloß und Platz nahm. Er schenkte ihr kaum einen Blick. »Ich habe gerade Funkverbindung mit meinem Vater. Ich spreche gleich mit dir.«
    Sie wartete ab, während er sich wieder seinem Gespräch widmete. "
    »Großartig, Papa, dann sehen wir uns bald. Ende«, sagte er laut und" betätigte die letzte Taste. Er lächelte noch immer, als er sich erwartungsvoll zu Yana umdrehte und fragte: »Was kann ich für Sie tun?«
    »Sie haben mir Giancarlos Job angeboten. Ich will ihn haben.«
    Er grinste. »Wäre ich nicht jetzt an der Reihe zu sagen: ›Das kommt aber plötzlich!‹?«
    »Torkel, er versiebt die ganze Sache. Hören Sie, wir müssen uns mal ernsthaft darüber unterhalten, was hier auf Petaybee los ist. Und darüber, wie die Firma mit den Einheimischen umspringt.«
    »Yana, ich möchte Sie an etwas erinnern, das die anderen zu vergessen scheinen: Bei den Einheimischen handelt es sich um Umsiedler, die vor gerade einmal zweihundertfünfzig Jahren von der Erde hierher verbracht wurden. Um Nachzügler, wenn man es mit
     
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    unseren sonstigen Projekten vergleicht. Und nach meinem Gespräch mit Ihrem Freund Shongili habe ich den Eindruck, daß diese Leute für bloße Erntepächter auf Firmengelände verdammt anmaßend sind.«
    »Das liegt daran, daß Sie nur einen Teil darüber wissen, was hier vorgefallen ist. Hören Sie, Torkel, Giancarlo hat mich beauftragt festzustellen, was mit Petaybee und den nichtgenehmigten Lebensformen los ist, und ich glaube, ich weiß es jetzt. Sowohl die Einheimischen als auch meine eigene Erfahrung bestätigen mir meine Schlußfolgerungen. Ich denke, nachdem wir uns unterhalten haben, werden Sie mir darin zustimmen, daß die Ausbeutungsoperationen nicht voreilig in Gang gesetzt werden dürfen und daß eine Evakuierung der Bewohner dieses Planeten auf keinen Fall in Frage kommt.«
    »Entschuldigen Sie, meine Liebe. Die Firma fällt die
    Entscheidungen, nicht Sie, nicht ich, und ganz bestimmt nicht diese Analphabeten, die die Firma großzügigerweise hier angesiedelt hat.«
    Er zeigte ihr sein bestes Firmenvertreter-Pokergesicht. Die Auseinandersetzung mit Sean hatte seinem früher zur Schau getragenen Wohlwollen entweder einen schweren Schlag versetzt, oder dieses Wohlwollen war nur gespielt gewesen.
    »Torkel, lassen Sie mich doch wenigstens ausreden, ja? Schließlich haben Sie mich gefragt.«
    Er entspannte sich wieder. »Also gut. Schießen Sie los.«
    »Bevor Sie mir auf die Finger hauen, möchte ich Sie daran erinnern, daß ich von der Firma damit beauftragt wurde, hier Ermittlungen durchzuführen. Damit sah ich mich dazu befugt, nicht nur zu untersuchen, was hier auf Petaybee geschieht, sondern mir auch Einblick in die dementsprechenden Firmenunterlagen zu verschaffen.«
    »Sie haben sich Lavelle Maloneys Obduktionsdatei besorgt?« fragte er mit einem Grinsen wie von Wolf zu Wolf.
    »Ja, das habe ich.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hätte es vorgezogen, wenn Sie den Dienstweg eingehalten hätten, aber ich begreife Ihren Standpunkt.
    Und wenn Sie Lavelle Maloneys Freunden erklären können, daß ein
     
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    Geburtsfehler für ihren Tod verantwortlich war und nicht unsere Verhöre, um so besser.«
    »Das waren keine Geburtsfehler, Torkel.«
    »Nicht?«
    »Nein. Nach Aussagen Shongilis und der anderen waren das anatomische

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