Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
Bäumen. Es gab weiterhin keinen Strom, aber am Morgen hatte sie die Laster der Elektrizitätsgesellschaft wenigstens schon unten in ihrer Straße gesehen.
»Tja, Mare«, sagte sie zu der Keksdose, als sie die Kakaobecher wegräumte. »Ich denke, ich sollte dir dafür danken, dass du mir kürzlich am See das Leben gerettet hast.« Sie hielt inne, nahm die Dose in die Hände und drehte sie mit der Vorderseite zu sich. »Es hat sich angefühlt wie du«, erklärte sie. »Als ich das warme blaue Licht vom TarStone herunterkommen und in den Stock eindringen sah, war es, als … als könnte ich dich darin spüren. Und plötzlich hatte ich keine Angst mehr.«
Diesmal wartete sie ein wenig länger, bevor sie die Dose wieder auf den Tisch stellte, nur für den Fall, dass Mary ihr etwas sagen wollte. Die Oreo-Keksdose summte plötzlich von Wärme, und die Luft in der Küche leuchtete sanft in blauem Licht. Grace sah sich staunend in der Küche um, dann drückte sie Marys Dose an die Brust. Grey hatte nicht gelogen. Es war die Dose gewesen, die sie in der Schneehöhle an sich gedrückt hatte. Mary hatte sie auch dort gerettet.
Genau wie beim Flugzeugabsturz und später, als sie auf Grey gewartet hatte, der ihren Standort ausfindig gemacht hatte. Und in der Schneehöhle hatte sie sie ebenfalls warm gehalten und am Leben, bis Grey zurückgekommen war. Während all der Zeit … war Mary bei ihr gewesen und hatte auf sie und das Baby aufgepasst.
Hatte geduldig darauf gewartet, dass Grace ihr Versprechen hielt.
Grace dachte zurück an ihre Kindheit und an all die Gelegenheiten, in denen Mary sie aus Schwierigkeiten befreit hatte. Sie hatte ständig Experimente mit Dingen angestellt, dessen Zutaten ihre Brüder ihr mitbrachten. Beispielsweise, als Mary sie aus dem Pine-See gefischt hatte, in den Grace bei dem Versuch gefallen war, ihren Wetterballon zu retten, der unkontrolliert zur Erde zurückgetorkelt war.
Und die vielen Nächte, in denen Mary tröstend zu Grace ins Bett gekrochen war, weil Grace zu Tode betrübt war. Wie damals, als die Challenger explodiert war, oder wann immer in den Nachrichten darüber berichtet wurde, dass die Welt einen heldenhaften Pionier verloren hatte. Mary war zwar drei Jahre jünger gewesen als sie, aber dennoch hatte Grace sich stets auf sie verlassen können. Mary war für sie wie ein fester Fels gewesen.
Und Grace wusste, dass Grey ihr neuer Fels war. Er hatte schon mehr als einmal bewiesen, dass er ein hervorragender Schutzengel war, der in den meisten Fällen – okay, nicht in allen – den Namen Supermann verdiente.
Jetzt musste sie ihn nur noch dazu überreden, das Schwert als Kampfmittel aufzugeben, Stromleitungen in sein Schlafzimmer legen zu lassen, und ihn davon überzeugen, dass Töchter die wahre Zukunft seines Clans sein konnten. Im Grunde war das Einzige, was sie tun musste, einen altmodischen Mann zu heiraten, die bizarren Kanten seiner uralten Seele ein wenig zu glätten und ihn dann mit ein bisschen Zivilisation bekannt zu machen.
KAPITEL 24
D as große Eröffnungsfest des TarStone Wintersportzentrums sollte morgen um die Mittagszeit in der Skihütte beginnen. Die Versammlung des heutigen Abends war nicht Teil dieses Festes, obwohl Grey fand, dass verdammt viele Leute da waren, wenn man wusste, dass dies eigentlich eine private Veranstaltung war.
Sie hatten sich alle auf dem Boden des neu entstehenden Gipfelhauses einen Platz gesucht, von dem lediglich die Grundmauern standen. Auf der riesigen Fläche hatten sie Zelte aufgestellt – und ein Himmel voller Sterne überdachte das Ganze.
Es war elf Uhr abends vor der Sommersonnenwende, und seine Frau zeigte noch keinerlei Anzeichen dafür, sich hinlegen und schlafen zu wollen, um für den großen Tag morgen ausgeruht zu sein. Sie war viel zu beschäftigt damit, zu lachen, zu weinen und mit all ihren sechs Brüdern zu reden.
Grey stand auf dem felsigen Gipfel des TarStone und lehnte sich an die noch niedrige Außenwand des neuen Gipfelhauses, die Arme über der Brust verschränkt. Morgan, Ian und Callum standen neben ihm. Sie alle beobachteten Grace, die sich am Feuer mit ihren Brüdern über den neuesten Stand der Familiendinge austauschte.
»Die Frau wird sich noch ihre Zunge zerfransen«, sagte Ian und grinste zu den sieben Sutters hinüber. »Seit der Erste gekommen ist, hat sie nicht eine Minute geschwiegen.«
»Seit ich ihr zum ersten Mal begegnet bin, habe ich sie nicht so glücklich gesehen«, fügte Callum
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