Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)
abzurücken, damit ihr Gehirn funktionierte.
Er legte seine Hand über ihren leicht vorgewölbten Bauch und presste sie wieder an sich.
»Nein«, sagte er mit träger Stimme, und seine Lippen streiften ihr Ohr.
Sie wandte den Kopf, um den Schimmer in seinen dunklen Augen zu erkennen. »Also waren das nur leere Worte?«
»Nein«, wiederholte er und küsste ihre Lippen.
Sie drehte sich zu ihm um, bis sie ihm gegenüberlag, und sah ihn finster an, um ihm zu verstehen zu geben, dass sie sich nicht ablenken lassen würde. »Heutzutage darf man einer Frau nicht mehr den Hintern verhauen«, erklärte sie ihm. »Man darf es ihr nicht einmal mehr androhen.«
Er hob den Kopf, um auf sie herunterzusehen. »Nicht einmal, wenn sie es nötig hat?«
Es wurde ihr eng in der Kehle. Aber sie gab sich große Mühe, ihn nicht anzuschreien. Nicht nachdem ihre Brüder in Hörweite waren. »Wenn sie es nötig hat?«, echote sie.
»Genau«, sagte er, und sein breites Grinsen zeigte einen weißen Streifen Zähne. »Manchmal ist das die einzige Möglichkeit, einen Streit zu beenden.«
Grace zwang sich, ganz langsam und tief durchzuatmen, um sich zu beruhigen. »Hat dein Vater deiner Mutter je den Hintern verhauen?«
Ihre Frage überraschte ihn, und sein Grinsen verschwand. »Nein«, sagte er und schüttelte den Kopf. Plötzlich lächelte er wieder. »Ich kann mich erinnern, dass er es einmal versucht hat.«
Er rollte sich auf den Rücken, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sah hinauf in den Himmel. Grace, die plötzlich seine warme Nähe verloren hatte, kuschelte sich wieder
an seine Seite, legte den Kopf auf seine Brust und schlang ihre Arme um ihn.
»Da hatte sie sein Schwert versteckt«, erklärte ihr Grey, und seine Brust bebte von einem leisen Lachen. »Sie sagte, sie hätte eine Vorahnung, er könne vielleicht nicht wiederkommen.«
Grace hob den Kopf und sah ihn an. »Und? Ist er gegangen?«
»Herr im Himmel«, sagte er und schüttelte den Kopf angesichts der Erinnerung. »Mama hat eisern geschwiegen und wollte ihm das Versteck nicht verraten. Und Vater wollte nicht ohne sein Schwert gehen.«
»Also hat er ihr den Hintern verhauen?«, fragte sie nachdrücklich. Die Frau hatte versucht, ihrem Mann das Leben zu retten, und er hatte sie dafür verhauen?
»Er hat es versucht.« Grey drehte sich zur Seite, um sie anzusehen. »Er hat sich sogar hingesetzt und Mama aufgefordert, sich über seine Knie zu legen.«
»Hat sie das getan?«
»Ja«, sagte er und schaute wieder hinauf zu den Sternen, und sein Grinsen ließ seine Zähne im Mondlicht aufblitzen. »Sie legte sich auf seinen Schoß und blieb dort wortlos liegen. Sie bewegte sich absolut nicht. Vater hob seine Hand hoch in die Luft.«
Grace schloss die Augen. Sie konnte das Ganze vor ihrem inneren Auge sehen, ein riesiger Kriegerfürst mit einer Tatze so groß wie die eines Bären, der drauf und dran war, im Zorn eine Frau zu schlagen, die sich nicht wehren konnte. »Hat sie geweint?«, fragte sie flüsternd.
Grey rollte sich zur Seite und hielt sie unter sich fest, strich ihr das Haar aus dem Gesicht, ließ seine Finger durch ihre Locken gleiten.
»Vater ließ den Arm wieder sinken«, fuhr er fort, »aber ganz langsam, bis er ihr Hinterteil umfasst hielt. Ohne ein Wort
nahm er Mama in die Arme und trug sie die Treppe hinauf. Für den Rest der Nacht blieben sie verschwunden.«
»Er hat es nicht getan«, sagte sie. »Und du wirst es auch nicht tun.«
»Ich werde dir niemals wehtun, Grace«, raunte er, seine Lippen dicht über den ihren. »Ich würde mir vorher den Arm abhacken.«
»Gute Antwort, MacKeage«, lobte sie und versuchte ihr Gesicht zu heben, um ihn zu küssen.
Er wollte ihr Haar nicht loslassen. »Das gibt dir aber nicht das Recht, rücksichtslos mit meiner Stimmung umzuspringen, Mädel«, warnte er, und seine Augen glitzerten in dem Versprechen, sich eine andere Form der Rache auszudenken.
Grace seufzte abgrundtief. Sie hatte sich schon vor Monaten mit der Tatsache abgefunden, dass sie sich in einen Mann verliebt hatte, der die Welt mit den Augen eines Kämpfers aus dem Mittelalter sah. Sie würde ihn nie ändern können. Man kann die Seele eines Kriegers nicht ändern.
Doch sie konnte ab und zu den Versuch genießen, es zu tun.
Grace streckte die Arme über den Kopf und wand sich unter ihm, umfasste ihn mit den Knien und hob ihm ihr Becken entgegen. Seine Augen wurden dunkler, und der Atem stockte ihm in der Kehle.
»Tu das nicht«,
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