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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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mir das Kind.«
    Grace erwachte mit einem Ruck, als sie starke Hände spürte, die an ihrer Jacke zogen.
    »Jetzt, Grace. Geben Sie mir sofort das Baby!«
    Greylen MacKeage zerrte an dem Tragesack, den sie auf ihrer Brust trug, und versuchte, den Reißverschluss zu öffnen und das Baby herauszuziehen. Grace packte seine Handgelenke, um ihn daran zu hindern, bis sie wach genug war, um zu erkennen, dass sie eher Dringlichkeit in seiner Stimme gehört hatte als Ärger. Ohne weiter zu fragen, warum, hörte sie auf, sich zu wehren, und half ihm stattdessen. Während sie daran arbeitete, das Baby zu befreien, wurde sie sich zusehends bewusst, dass das Jaulen der Maschine derart gequält klang, als werde sie über die Maßen gefordert.
    Mark, der Pilot, fluchte leise bei einem Versuch, das bebende Flugzeug unter Kontrolle zu behalten. Grace konnte sehen, dass er den Knüppel des Höhensteuers fast bis an die Brust gezogen hatte.
    »Verdammt, ich komme nicht höher!«, rief Mark. »Wir gehen runter. Schnallt euch gut an dahinten!«
    Grey hätte ihr das Baby beinah entrissen. Grace versuchte verzweifelt, es zu sich zurückzuziehen. »Er muss in seinen Sitz geschnallt werden«, sagte sie und drehte sich nach hinten, um danach zu greifen. »Das ist der sicherste Platz für ihn bei einem Absturz.«
    »Nein«, sagte Grey ohne Drängen und klang ungewöhnlich
ruhig. »Stellen Sie sich Ihre Tasche auf den Schoß und legen Sie den Kopf darauf. Ich halte Ihren Sohn.«
    Grace beobachtete, wie er den Reißverschluss seiner schweren Lederjacke öffnete und das Baby an seine Brust bettete, dann den Reißverschluss wieder hochzog, bis der Kopf des Kleinen ganz bedeckt war. Schließlich beugte er sich vor und griff nach ihrer Tasche. Er spürte, wie hart sie war, und warf sie zurück auf den Boden.
    »Sie müssen steigen«, erklärte Grace Mark und reckte sich, um den Höhenmesser auf seinem Armaturenbrett erkennen zu können. »Wir müssen in wärmere Luftschichten aufsteigen und umkehren.«
    »Was zum Teufel glauben Sie denn, was ich hier zu tun versuche?« , schrie er zurück. »Es nutzt nichts. Die Flügel und der Propeller bekommen eine immer dickere Eisschicht und verlieren den Auftrieb. Das Gewicht drückt uns nach unten.«
    Grey zog Grace plötzlich an sich, legte seinen Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich, den anderen Arm schützend über ihren Kopf gelegt. Das Baby war nicht sehr glücklich mit seiner neuen Stellung. Sie spürte, wie es sich gegen die Enge in Greys Jacke zu wehren versuchte, wobei seine Füße und sein Hinterteil gegen ihr Gesicht gedrückt wurden. Gedämpfte, ärgerliche Schreie tönten unter dem dicken Leder der Jacke hervor, und Grace rann bei diesem Geräusch ein eisiger Schauer über den Rücken.
    Mein Gott. Sie würde verantwortlich für den Tod ihres Neffen sein. Er hatte einen Autounfall und einen Notkaiserschnitt überlebt, und jetzt brachte sie ihn um, indem sie die dumme Entscheidung getroffen hatte, in unsicherem Wetter zu fliegen.
    Sie presste die Augen fest zu und legte ihren Arm um das Baby und Greylen MacKeage. Der Mann war wie ein Felsen. Er hielt sie beide in eiserner Umarmung, und Grace stellte
erstaunt fest, dass er nicht einmal zitterte. Sie konnte regelrecht spüren, wie entschlossen er war, sie beide in Sicherheit zu bringen.
    »Haltet euch fest!«, schrie Mark. »Ich kann die Berge sehen.«
    Grace zog ihren Kopf hervor, um aus dem Fenster zu spähen. Sie konnte die dunklen, regenverhangenen Berge sehen – nicht unter ihnen, sondern neben ihnen. Unvermittelt ging ein Warnton los, der zu erkennen gab, dass das Flugzeug nicht mehr länger flugtauglich war. Das schrille Wimmern der Propeller-Maschine, das unaufhörliche Schnarren des Warntons und Babys gedämpfte Angstschreie verbanden sich zu einem betäubenden Getöse der drohenden Katastrophe.
    »Lassen Sie den Treibstoff ab!«, schrie sie Mark zu. »Einfach hinunter in den Wald.«
    »Ach, Scheiße!«, war die einzige Antwort, die sie bekam.
    Das Schwanzrad streifte einen Baumwipfel, und das Flugzeug wurde heftig erschüttert. Grey zog Graces Kopf wieder zurück an seine Brust, und diesmal war sein Halt unnachgiebig. Der rechte Flügel traf einen anderen Baum, und die Beaver wurde mit so viel Schwung herumgerissen, dass Graces Kopf die Tür neben Grey traf. Sie wäre durch den Schlag bewusstlos geworden, wenn nicht seine starken Arme sie gehalten hätten.
    Das wütende Geschrei des Babys durchdrang das Chaos und wurde schriller

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