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Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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sein Schnuller auf. Sie steckte ihn dem Kind in den Mund, und er hörte sofort auf zu jammern und investierte stattdessen seine ganze Energie in der Aufgabe, wild daran zu saugen. Zufrieden damit, dass er offensichtlich in Ordnung war, zog Grace seine Mütze aus ihrer Jackentasche und zog sie ihm vorsichtig über den Kopf, sorgsam darauf bedacht, ihm seine Ohren damit nah an den Kopf zu drücken. Dann zog sie die Jacke aus und hob sie wie ein Zelt über sie beide, um sich vor dem gefrierenden Nieselregen zu schützen. Sie schaute auf und sah, wie Grey in immer größer werdenden Kreisen um das Flugzeug herum-ging.
    »Wonach suchen Sie?«, fragte sie, und ihre Stimme hallte mit leichtem Echo durch den Wald.
    »Nach dem Piloten«, sagte er, ohne sie anzusehen. Er blieb stehen, schaute sich um und marschierte nach rechts los. Er umrundete eine große Kiefer und blieb nach etwa sechs Metern stehen. »Hier ist er«, sagte er, stand da und starrte auf den Boden.
    »Geht es ihm gut?«, fragte Grace.
    »Er ist tot«, antwortete Grey mit kalter Stimme. »Schade. Ich hätte ihn gern selbst umgebracht.«
    »Was?«
    Er sah sie nicht an, sondern starrte weiter auf den Boden. »Jetzt ist der Idiot gar nicht mehr so selbstbewusst, stimmt’s?«, knurrte er.
    »Der arme Kerl ist tot, und Sie schimpfen mit ihm?«, fragte sie und konnte kaum glauben, wie jemand so unsensibel sein konnte.
    Grey wandte ihr seinen wilden Blick zu. »Er hätte bei diesem Wetter nicht fliegen dürfen.«
    »Er hat nur seine Arbeit getan. Niemand hat Sie gefesselt und in dieses Flugzeug gesetzt. Ich kann mich genau erinnern, dass Sie auf Ihren eigenen Füßen hineingestiegen sind.«
    Er wandte sich zu ihr um, die Hände auf die Hüften gestützt. »Tja, genau, ebenso wie Sie.«
    »Also ist es meine Schuld?«
    Er starrte sie schweigend eine Minute lang an, atmete dann langsam tief aus und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. »Verdammt. So wahr Gott mein Zeuge ist, ich werde nie wieder in eines von Ihren verfluchten Flugzeugen steigen. Wenn der Mensch dazu gedacht gewesen wäre zu fliegen, wäre er mit Flügeln geboren worden.«
    Ihre verfluchten Flugzeuge? Also gab er ihr tatsächlich die Schuld. »Selbst Vögel haben Unfälle«, gab sie zu bedenken, um seine Wut zu mäßigen.
    Es funktionierte nicht. Sein Blick war finsterer und wütender denn je. Er sah noch einmal zu dem Piloten hinunter, stampfte gegen den Boden am Fuß des Baumes und stapfte dann wieder zurück zu ihr, wobei er in seine Spuren von vorher trat und mehreren großen Ästen auswich, die mit dem Flugzeug heruntergebrochen waren.
    Grace zwang sich, nicht zurückzuzucken, als er sich vor sie kniete. Sie hatte nicht viel Erfahrung mit zornigen Männern, besonders nicht mit zornigen Fremden, die zugaben, Leute umbringen zu wollen.
    »Wo sind Sie verletzt?«, fragte er, und sein Ton warnte sie, wahrheitsgemäß zu antworten.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich verletzt bin«, sagte sie ehrlich.
»Ich glaube, meine Knie sind nur durch die … äh … Landung etwas unsicher.«
    Jetzt zuckte sie doch zurück, denn er streckte die Hand aus und strich das Haar aus ihrem Gesicht. »Sie bluten«, erklärte er ihr, fuhr vorsichtig mit einem Finger über ihre Wange und hielt seine blutbefleckte Hand hoch, damit sie es sehen konnte.
    »Sie auch«, erklärte sie ihm und nickte in Richtung auf seine Stirn.
    Er sah ihr in die Augen und hob denselben Finger, an dem noch ihr Blut war, strich ihn langsam über seine eigene Wunde. Dann hielt er die Hand zwischen ihnen beiden hoch und rieb die Finger gegeneinander, so dass ihrer beider Blut vermischt wurde. Dabei starrte er sie weiter an.
    Grace hätte für nichts in der Welt den Blick abwenden können. Sie konnte momentan auch nicht besonders tief atmen. Er bewegte seinen Finger wieder zurück zu ihrem Gesicht und rieb erneut über ihre Wange, so dass ihrer beider Blut noch mehr verbunden wurde. Irgendetwas … ein Gefühl, das sie nicht näher bezeichnen konnte … vielleicht wie ein neuer Strom von Energie, floss zwischen ihnen beiden.
    Was tat er da? Und warum hatte sie plötzlich das Gefühl, als ob ihre zerrissene, von Trauer verzehrte, unsichere Welt sich um weitere neunzig Grad gedreht hätte?
    »Grace«, sagte er, und jetzt umfasste seine Hand ihr Kinn so, dass sie sich nicht hätte abwenden können, selbst wenn sie die Kraft dazu aufgebracht hätte. »Ich werde dir nie etwas zuleide tun.«
    »Ich … ich weiß«, stotterte sie und fragte sich, wo

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